Alle Artikel mit dem Schlagwort: Independent

X

Warum sich einen komplizierten Titel ausdenken, wenn es doch ganz einfach geht? Comics von Charles Burns sind ja gemeinhin überhaupt nicht leicht zu verstehen. Das lässt die schlichte Bezeichnung  seines neuen Werkes, X, fast schon ironisch wirken.

Bohnenwelt

Für seine zweite Comic-Veröffentlichung (zehn Jahre nach Inter View – Popcomics von Helge Arnold und Christopher Tauber) hat sich der Mainzer Ventil Verlag einen amerikanischen Comic ausgesucht, der dort schon seit 1983 exisitiert, es aber bislang nie zu uns geschafft hatte: Larry Marders Beanworld, eine, so der Untertitel der US-Ausgabe, „höchst sonderbare Comic-Erfahrung“.

Chew 3 – Eiskalt Serviert

teaser_chew3Nachdem Band 1 und 2 der Indie-Krimiserie um einen mit ganz speziellen Geschmacksfähigkeiten „gesegneten“ Sonderermittler der US-Lebensmittelaufsicht FDA so rundum überzeugen konnten, machten sich vor Band 3 leichte Zweifel beim Rezensenten bemerkbar. Würde Autor John Layman das hohe Erzählniveau halten können, das er für die ersten Folgen etabliert hatte? Würde die Geschichte nach dem (gefühlten) vorläufigen Höhepunkt auf der Südseeinsel Yamapalü in Band 2 merklich an Fahrt verlieren? Könnte bereits der Zeitpunkt erreicht sein, an dem das Konzept langweilig wird?

 

 

Schnecksnyder 1 & Mechaniko 1

Mit Schnecksnyder und Mechaniko bringt der noch junge Independent-Verlag Skydog gleich zwei unterschiedliche Serien parallel an den Start. Die Comics stammen hauptverantwortlich aus der Feder des geborenen Franzosen Yves Ker Ambrun (YKA), der in Sachen Comics kein unbeschriebenes Blatt ist. Nach Stationen in den USA und Kanada zeichnete er in den 90ern als Chefzeichner für Disney in Deutschland verantwortlich. Seit einigen Jahren lebt er nun in Darmstadt und hat nach seiner Disney-Zeit das Skydog-Studio ins Leben gerufen, aus welchem schließlich der gleichnamige Verlag resultiert.

Interview mit Stephan Hagenow

Stephan Hagenow gehört seit vielen Jahren zu den produktivsten deutschen Comiczeichnern. Nachdem er sich lange Zeit eher trashigen Stoffen wie Rattenmeute, Samurella oder Joe Darling gewidmet hat, wendet er sich mit seiner Serie Kommissar Fröhlich dem klassischen Krimi zu. Thomas Kögel unterhielt sich per E-Mail mit dem norddeutschen Autor und Zeichner und traf auf einen selbstbewussten Künstler, der von sich und dem, was er tut, sehr überzeugt ist. Mit dem zynischen Kommissar Fröhlich hat er eine Figur geschaffen, die er als „eine Art großer Bruder“ bezeichnet, und einen Comic, von dem er sagt: „Ich habe zum ersten Mal im Leben das Gefühl, das absolut Richtige zu tun.“

 

X’ed Out (US)

Nach seinem Erfolg mit Black Hole ist es still geworden um Charles Burns. Obgleich er jeden Monat das Cover für The Believer zeichnet und seine dämonischen Chiaroscurro-Visionen in dem Animationsfilm Peur(s) du noir das Laufen gelernt haben, konnte man seit längerem keine zusammenhängende Geschichte mehr vom Amerikaner lesen. Mit X’ed Out meldet er sich ebenso fulminant wie mysteriös zurück.

Weihnachts Horror Comix

Horror hat in Comics ein grundsätzliches Problem. In Romanen und Kurzgeschichten wird die Phantasie des Lesers angeregt und spielt die wesentlichste Rolle beim Spannungsaufbau. Bei Spielfilmen wird die Spannung durch viele verschiedene Elemente erzeugt, wozu natürlich der sequenzielle Bildaufbau gehört. Gerade im Film lebt der Horror vom Schock, dem Unerwarteten, dem, was plötzlich in das Bild einbricht. Der Zuschauer bekommt seine Gänsehaut in der Erwartung dessen, was passieren möge. Alle diese Elemente können in einem Horrorcomic nicht sonderlich gut funktionieren.

Die Toten 1

 Die lebenden Toten, besser bekannt als „Zombies“, sind zur Zeit ein höchst populäres Thema, mit dem sich etliche Comicserien befassen. Dass die fleischhungrigen Wesen mit dem ungesunden Teint auch auf deutschem Boden ihr Unwesen treiben, ist allerdings neu. Eine massive Zombie-Epidemie sähe hierzulande sicher anders aus als etwa in den USA, zum Beispiel weil bei uns viel weniger Menschen eine Schusswaffe im Kofferraum oder im Nachttisch liegen haben. 

Essex County 1 – Geschichten vom Land

 Autor und Zeichner Jeff Lemire entführt uns im ersten Band seiner Trilogie in die tiefste Provinz Kanadas, genauer gesagt nach Essex County. Dort lebt der zehnjährige Waisenjunge Lester nach dem Tod seiner Mutter auf der Farm seines Onkels. Doch die Beziehung zwischen den beiden verläuft nicht gerade optimal. Lester, der stets in Superheldenmontur mit Cape und Maske unterwegs ist, flüchtet sich in Fantasien, um so die Einsamkeit und das Unverständnis des noch fremden Onkels hinter sich zu lassen.