Monate: September 2012

Links der Woche: Mit Art Spiegelman, Wimmelbildern und unendlichen Weiten

Unsere Links der Woche, Ausgabe 30/2012 (die mal wieder knapp zwei Wochen abdeckt):   Art Spiegelman in den Medien graphic-novel.info Das klar beherrschende Comic-Thema in den deutschen Medien war zuletzt Art Spiegelman. Im Kölner Museum Ludwig wurde am 21.9. die große Retrospektive des Maus-Zeichners eröffnet, die zuvor schon in ähnlicher Form beim Festival von Angoulême zu sehen war. Zur Eröffnung war Spiegelman persönlich anwesend, außerdem nahm er in Berlin den Siegfried-Unseld-Preis entgegen. Aus diesem Anlass berichtet die deutsche Kulturpresse praktisch flächendeckend. Sogar ein kurzer Beitrag in der 20-Uhr-Tagesschau war dabei. graphic-novel.de hat eine Linkübersicht. Meister der subtilen Kritzelei – Art Spiegelmans geniale Comic-Kunst Das Erste Mediathek, titel thesen temperamente, Brigitte Kleine Auch das ARD-Kulturmagazin ttt widmete Spiegelman einen Beitrag und besuchte ihn in New York. Im Kreuzfeuer der Weltreligionen Frankfurter Allgemeine Zeitung, Andreas Platthaus FAZ-Redakteur Andreas Platthaus hat schon lange einen guten Draht zu Art Spiegelman und begleitete ihn auch auf seinem Deutschland-Besuch. Im Mittelpunkt dieses Artikels steht die religionskritische Haltung in Spiegelmans Werk. Der Comiczeichner Ulf K. über „Co-Mix“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ulf K. …

Die Sputnik-Jahre

Die Sputnik-Jahre erzählt vom kleinen Jungen Igor, der im Jahr 1957 in einer kleinen lothringischen Industriestadt lebt. Dort liefern sich Kinderbanden nach der Schule Wettkämpfe um die Vorherrschaft, als Indianer verkleidet mit Pfeil und Bogen oder auf dem Fußballplatz. Zur Not auch mit Gewalt. 

Der Rattenfänger von Hameln

Man muss nicht extra die Danksagung lesen, um zu merken, dass sich der Autor und Zeichner André Houot sehr auf die Schultern von François Bourgeon stellt. Man ist sogar schon nach dem ersten Blick versucht, auf das Cover zu schauen, ob nicht doch der französische Meister selbst diesen Band geschaffen hat.

Star Trek 6 – Die neue Zeit 1

J.J. Abrams‘ bemerkenswerter Reboot des Star Trek-Franchise geht in nicht allzu ferner Zukunft in die zweite Runde. Die Zeit bis zum nächsten Kinostreifen lässt sich indes mit einer neuen Ongoing-Serie des US-Verlages IDW überbrücken, welche die Abenteuer der jungen Crew weiterführt.

Chimaira 1887 1 – Die purpurrote Perle

Christophe Arleston ist schon ein kleines Phänomen. Woher nimmt der Mann bloß die Zeit, um all seine Alben zu schreiben? Mittlerweile hat er so viele Serien (u.a. Troll von Troy, Lanfeust von Troy) und ihre jeweiligen Einzelbände auf dem Konto, dass er inzwischen als einer der Produktivsten des franko-belgischen Comics gelten muss. Insofern überrascht es nur wenig, dass er seit einiger Zeit von der Autorin Melanyn unterstützt wird. Irgendwann muss er ja auch einmal schlafen.

„The Boys“ von Garth Ennis – und warum es so schwer ist, die Serie zu mögen

Was zeichnet The Boys aus?Garth Ennis war noch nie zimperlich mit Gewaltdarstellungen und Geschmacklosigkeiten, doch sind es vor allem die Comics der letzten Jahre, die seine Fans spalten, allen voran The Boys, seine epische Abrechnung mit dem Superheldengenre. Ganz nach der Frage „Who watches the Watchmen?“ lautet die Antwort von Garth Ennis „The Boys“. Sie sind die Einzigen, die in der Lage sind, größenwahnsinnige Superhelden bei Bedarf aus dem Verkehr zu ziehen.

Links der Woche: Von Leipzig bis nach Maryland

Unsere Links der Woche, Ausgabe 29/2012:   Schwarwel „Schweinevogel TOTAL-O-RAMA 2“ VisionBakery, Glücklicher Montag Ein weiterer deutscher Comicmacher erforscht das noch junge Feld des Crowdfunding: Auf der Plattform VisionBakery versucht Schwarwel die Summe von 4.200 Euro einzusammeln, die er benötigt, um einen zweiten dicken Band von Schweinevogel Total-O-Rama zu drucken. Darin sollen alle Schweinevogel-Auftritte der Jahre 2008 bis 2012 gesammelt werden. Als Unterstützer bekommt man, je nach Betrag, bestimmte Goodies, die von Namensnennung im Buch (für 1 Euro) bis zu einem zweitägigen Workshop mit dem Zeichner (für 500 Euro) reichen. Die Gewinner des Goldenen Gartenzwerg 2012 (mit Laudatio) Stefan Pannor Vorletztes Wochenende fand in Leipzig zum vierten Mal der „Comicgarten“ statt, ein mit viel Herzblut organisiertes, kleines 1-Tages-Festival. Dort wurde der vom örtlichen Comicstammtisch initiierte Preis, der Goldene Gartenzwerg verliehen. Gewonnen haben ihn Ulf Graupner und Sascha Wüstefeld für den ersten Band von Das UPgrade. Stefan Pannor schrieb die Laudationes für diesen Comic, wie auch für den Zweit- und Drittplatzierten, und dokumentiert sie auf seinem Blog. Comic Review comicreview.de, Daniel Raetsch Aus Leipzig kommt ein …

Die Opalverschwörung

Neben den gewohnten überformatigen Alben bietet der Splitter-Verlag einige seiner Comics als sogenannte „Splitter Books“ an, die häufig eine komplette Serie in sich vereinen. Dieses Prinzip wird nun auch auf das große Albenformat angewandt: Die Opalverschwörung beinhaltet dann auch gleich alle vier Ausgaben der französischen Reihe. So kann Splitter durchaus mit den Komplettausgaben („All in One“) der Ehapa Comic Collection gleichziehen.

Batman: Die Welt des dunklen Ritters & Spider-Man: Die spannende Welt des Superhelden

Jedes Comic-Heft ist für irgendeinen Leser das allererste Comic-Heft. Deshalb sollte auf dessen fehlende Kenntnisse Rücksicht genommen und die bisherige Handlung am Anfang des Heftes zusammengefasst werden, um den Einstieg zu erleichtern – so hat es Stan Lee mal vorgegeben. Inzwischen gibt es seine Figur Spider-Man seit 50 Jahren und den Konkurrenten Batman sogar bald seit 75 Jahren. Es ist bereits so viel passiert, dass eine Kurzzusammenfassung aller bisherigen Abenteuer nicht mehr möglich ist, dafür braucht es schon ein ganzes Buch. Mit Spider-Man: Die spannende Welt des Superhelden und Batman: Die Welt des dunklen Ritters sind 2012 die ersten beiden Ausgaben einer Reihe von Sachbüchern über Superhelden auf Deutsch erschienen, die in den USA auch noch Bände über The Avengers, Iron Man und andere Figuren umfasst.

3 Sekunden

Ein normaler Comic ist für Marc-Antoine Mathieu scheinbar nicht genug. Der Mann experimentiert einfach zu gerne und verschiebt mit jedem neuen Werk die Grenzen des Mediums wieder ein kleines Stück nach außen. Das bewies er nicht zuletzt bei seinen Arbeiten über Julius Corentin Acquefacques, den Angestellten im ominösen Ministerium für Humor, wo Mathieu mit Farben und Formen spielte, den Comic als Vehikel benutzte, um für den Leser neue Dimensionen zu erkunden, das Korsett der linearen Panel-Erzählstruktur aufzubrechen und auf den Kopf zu stellen.