Nicolas Mahler, Max-und-Moritz-Preisträger 2008 für den besten Comicstrip (Flaschko – der Mann in der Heizdecke), hat mit einem recht dünnen Büchlein, schöner Haptik und Lesebändchen „Das schriftstellerische Gesamtwerk“ Band 1 herausgebracht. Der Gegensatz zwischen Titel, der einen Mammutwälzer vermuten lässt, und äußerer Form ist programmatisch für sein Schaffen. Auch diese Publikation wird wieder ein Lächeln auf die Gesichter der Freunde des feinen, absurden Humors zaubern. Für „Längen und Kürzen“ hat Mahler einen Schriftsteller erschaffen, der sein Gesamtwerk veröffentlichen möchte. Die Diskussionen mit seinem Verleger um den Umfang des Werks sind die einzigen Comicszenen, der Rest sind kurze Prosastücke wie Briefe, Postkarten und Faxe (!). Das Büchlein selber wird zum Thema, denn was wir bereits in Händen halten, das wird in ihm noch geplant. Geschickt werden Inhalt, Überlegungen, Ergebnis und Aufmachung miteinander verflochten und das Ego von sich zu Schriftstellern berufenen Personen sowie die Autorenszene an sich subtil durch den Kakao gezogen. Eine kurzweilige, feingeistige Unterhaltung mit konsequenter Planung des kompletten Produkts. Und wer das Büchlein schon gelesen und noch nicht den Schutzumschlag gelupft hat, der …