Monate: September 2010

Comicmovie Datenbank: Adèle und das Geheimnis des Pharaos

 34 Jahre nach Erscheinen des ersten Albums von Jacques Tardis Comicreihe Adeles ungewöhnliche Abenteuer, die hierzulande leider längst nicht so populär ist wie in Frankreich, läuft nun der Film Adèle und das Geheimnis des Pharaos in den Kinos. Für Drehbuch und Regie ist Luc Besson (Léon der Profi, Das fünfte Element) verantwortlich, der damit nach längerer Pause wieder als Spielfilmregisseur zurückkehrt.

Wir besprechen den Film in unserer Comicmovie Datenbank.

Spunk

 Mit Spunk legt der israelische Künstler und Musiker Gabriel S. Moses seine erste Graphic Novel (so wird es auf dem Cover genannt) vor. Grob umrissen behandelt diese zwei Kernthemen:  Liebe und Punk. Im israelischen Städtchen Maccabim verliebt sich Fotograf B in das erst 15-jährige Punkmädchen JJ, beide sind Teil der örtlichen Hardcore-Punkszene. Kurz darauf begeht JJ Selbstmord.

Die Chroniken von Wormwood 1

 Es ist jetzt gut 10 Jahre her, dass Garth Ennis sein Meisterwerk Preacher abschloss.  Für den irischen Autor offenbar lange genug, um sich dem Thema Religion mit Die Chroniken von Wormwood abermals zu widmen. Leider hat man bei seiner neuen Serie das Gefühl, dass Ennis' wildes Zerpflücken all dessen, was vom Christentum als heilig ausgerufen wurde, dem reinen Selbstzweck dient. Im Gegensatz zum verstrickten Preacher, sind hier Gewalt, Sex und Blasphemie allein dazu da, um die Story von einer vermeintlichen Frevelei in die nächste zu führen. 

Marvel Noir – Daredevil

 Seit einiger Zeit produziert Marvel Comics diverse Miniserien, in denen die bekanntesten Figuren des Verlags, wie Spider-Man oder Wolverine, in ein alternatives Setting versetzt werden. Hier sind sie keine Superhelden oder Mutanten, sondern Charaktere in Noir-Krimis, die die klassischen Zutaten der schwarzen Serie enthalten: düstere, dreckige Städte, gebrochene Helden, undurchschaubare Frauen und Verbrecher, die dem Gesetz immer einen Schritt voraus zu sein scheinen.

Der Zombie Survival Guide – Dokumentierte Angriffe

Max Brooks hat mit den Büchern Zombie Survival Guide und World War Z (dt. Wer länger lebt, ist später tot) vor einigen Jahren zwei große Würfe im Zombiebereich getätigt. Der Clou daran war ihr Daherkommen als Sachbuch – das erste als Überlebenshelferlein, das zweite als Sammlung von Interviews mit Betroffenen. Im Zombie Survival Guide gibt es ein Kapitel, das „bewiesene“ Zombieangriffe auflistet. Diese Sammlung ist nun die grafische Umsetzung zwölf dieser Angriffe, von 30.000 vor Christus bis 1992. Der Charakter einer Dokumentation wurde dabei strikt beibehalten. Die unterschiedlich langen Beiträge haben oft keine Pointe, erzählen keine packenden Geschichten, die nun mal oft von der Übertreibung und Fiktion leben. Es sind einfach „Fakten“, die Beispiele von „echten“ Zombiebegegnungen geben, die bis weit in die Geschichte der Menschheit zurückreichen und bei denen die Menschen mal die Konfrontation überleben, mal nicht. Wegen der kurzen Beiträge und der dadurch kaum möglichen Charakterisierung ist einem das Schicksal der Figuren aber herzlich egal. Dazu kommt noch die geringe Textmenge, die diesen Band rasch durchlesen lässt. Ergötzen können sich Zombiefans wenn nicht …

Die lange Nacht von Saint Germain des Prés

Über mehrere Alben hinweg war es dem französischen Künstler Jacques Tardi vorbehalten, die Romane über die Fälle des Privatdetektives Nestor Burma (geschrieben von Léo Malet) als Comic zu adaptieren. Mittlerweile hat Tardi den Zeichenstift an Emmanuelle Moynot weitergereicht, von dem in Frankreich bislang drei Werke vorliegen. Das erste davon in deutscher Übersetzung fand jetzt Platz in der jüngst geschaffenen Noir-Reihe von Schreiber & Leser. Dabei wird man den kreativen Wechsel beim Reinblättern in „Die lange Nacht von Saint Germain des Prés“ vielleicht gar nicht sofort bemerken. Moynot hält inhaltlich nicht nur an der Romanvorlage Malets fest, sondern kopiert Tardis Zeichenstil nahezu perfekt. Offenbar ist das auch ein erwünschter Aspekt, wird doch bereits auf dem Cover auf Tardis ursprüngliche Figurenentwürfe hingewiesen. So schlendert auch im neuesten Comicband Nestor Burma mit Pfeife durch ein Viertel von Paris (diesmal ermittelt er im 6. Arrondissement Saint Germain des Prés), stolpert über Leichen, trifft sich mit Informanten und klärt ein Verbrechen auf. Ein klassischer Kriminalfall also, der sich auch im Kleinformat recht spannend liest und Jacques Tardis Arbeit gelungen fortführt. …

Der letzte Mohikaner

 „Schon wieder ein Indianer-Sezessionskrieg-Comic!“ könnte man denken, wenn man an die jüngsten Publikationen aus dem Hause Splitter denkt. Neben dem Splitter Book Canoe Bay sind zusammen mit dem ersten Band der Serie Bravesland erst vor kurzem zwei Comics erschienen, die sich mit dem England-Frankreich-Indianer-Sezessionskrieg in der Kolonialwelt Nordamerikas auseinandergesetzt haben. Mit Der letzte Mohikaner liegt nun nicht nur ein weiteres Buch in der Splitter-Books-Reihe vor, sondern ebenfalls eine weitere Arbeit, die sich diesem historischen Thema widmet.

Die Verwandlung

 Einen großen literarischen Klassiker in ein anderes Medium zu transportieren ist nicht immer leicht. Gerade Comickünstler, die ja unbebilderte Romane grafisch zum Leben erwecken müssen, laufen immer Gefahr, dass die Inhalte, die Atmosphäre und die Intentionen, die der Schrifsteller sich ursprünglich ausgedacht hat, durch eine Adaption in Comicform nicht korrekt erfasst oder gar trivialisiert werden. Auf der anderen Seite steht die Gefahr, dass am Ende ein Comicwerk entsteht, welches sich zu sklavisch an die Vorlage hält, der Künstler also nicht mutig genug ist, dem Stoff genügend Eigenständigkeit als Comic einzuräumen. 

Reiseführer Entenhausen

 Wo genau in Entenhausen befindet sich eigentlich Dagobert Ducks berühmter Geldspeicher? Wo steht das Geburtshaus des Stadtgründers Emil Erpel? Und welche Attraktionen darf man als Tourist sonst nicht verpassen? Für diese und viele weitere Fragen bedurfte es 13 Jahre akribische Forschung. Das Ergebnis ist der jetzt veröffentlichte Reiseführer Entenhausen.