Kurzrezensionen

Die lange Nacht von Saint Germain des Prés

CoverÜber mehrere Alben hinweg war es dem französischen Künstler Jacques Tardi vorbehalten, die Romane über die Fälle des Privatdetektives Nestor Burma (geschrieben von Léo Malet) als Comic zu adaptieren. Mittlerweile hat Tardi den Zeichenstift an Emmanuelle Moynot weitergereicht, von dem in Frankreich bislang drei Werke vorliegen. Das erste davon in deutscher Übersetzung fand jetzt Platz in der jüngst geschaffenen Noir-Reihe von Schreiber & Leser.

Dabei wird man den kreativen Wechsel beim Reinblättern in „Die lange Nacht von Saint Germain des Prés“ vielleicht gar nicht sofort bemerken. Moynot hält inhaltlich nicht nur an der Romanvorlage Malets fest, sondern kopiert Tardis Zeichenstil nahezu perfekt. Offenbar ist das auch ein erwünschter Aspekt, wird doch bereits auf dem Cover auf Tardis ursprüngliche Figurenentwürfe hingewiesen.

So schlendert auch im neuesten Comicband Nestor Burma mit Pfeife durch ein Viertel von Paris (diesmal ermittelt er im 6. Arrondissement Saint Germain des Prés), stolpert über Leichen, trifft sich mit Informanten und klärt ein Verbrechen auf. Ein klassischer Kriminalfall also, der sich auch im Kleinformat recht spannend liest und Jacques Tardis Arbeit gelungen fortführt. Im mehrseitigen Anhang werden die beteiligten Künstler aufschlussreich beleuchtet sowie die Schauplätze des Comics erläutert und auf einer gezeichneten Karte verortet.

Die lange Nacht von Saint Germain des Prés
Schreiber & Leser, Juni 2010
80 Seiten, farbig, Hardcover
Preis: 18,80 Euro

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