Monate: März 2009

Iron Man 1

So mancher Zuschauer wurde vom Iron Man-Film angefixt. Lag es an der Besetzung mit Robert Downey Jr.? Oder an dem Fetisch der schimmernden, goldroten Super-Rüstung? Ganz egal, der Film kam gut weg, das war klasse Popcorn-Kino! In der Folge schnell mal einen Blick in den Starter der neuen Iron Man-Serie bei Panini geworfen. Erster Pluspunkt: Man kommt inhaltlich mit. Die Handlung setzt an einem Moment ein, an dem man nicht allzu viel über das Marvel-Universum wissen muss, um sich zurecht zu finden. Der Film als Grundlage genügt. Gegenspieler ist der Sohn von Obadiah – nicht sonderlich einfallsreich – dem es gelungen ist, die Iron-Man-Technologie für Bomben nutzbar zu machen. Menschliche Bomben, wohlgemerkt! Mit Hilfe von Extremisten nuked er sich über den Planeten, mal in Tansania, mal in Taiwan. Sein Ziel: Die Vernichtung von Stark Industries, um Rache für seinen toten Vater zu üben. Dazu gibt’s ein bisschen Geplänkel bei S.H.I.E.L.D., ein bisschen Beziehungs-Talk mit Pepper, insgesamt eine ganz erträgliche Mischung, die es nebenbei schafft, einen flüchtigen Blick auf gewisse Grundregeln moderner asymmetrischer Kriege zu werfen. …

Prototyp

 Ralf König erzählt in Prototyp die Schöpfungsgeschichte frech und respektlos neu. Der Prototyp der Menschheit ist Adam, die Hauptrolle kommt jedoch einer Schlange zu, dem guten alten „Luz“, wie sie genannt wird. Der Leser wird durch die von König inszenierten Dialoge – vornehmlich zwischen Luz und Gott, der nur als Stimme in Fraktur in Erscheinung tritt – in eine ganze Reihe von Erwägungen zur Schöpfung und dem Menschsein verwickelt. Und diese zeichnen sich durch ein Maximum an Wort- und Bildwitz aus, der aufs Königlichste zu amüsieren weiß und manchmal zum Nachdenken verführt.

Neu: Der Kri-Ticker als Blog!

WICHTIG: Wir haben den „Kri-Ticker“ umgebaut. Unsere Rubrik für Kurz-Rezensionen gibt es jetzt nicht mehr als Sammelartikel im Abstand von vielen Wochen, sondern in Form eines Blogs mit einzelnen Kurz-Rezensionen, das wir sehr häufig aktualisieren werden. Wie gewohnt geht es hier querbeet durchs Comicangebot. Aktuell befinden sich schon einige Einträge darin, z.B. kurze Besprechungen von Iron Man 1, Der Killer 6, Knochen-Jochen, Kind des Blitzes 3 oder Warrior Cats 1. Hier geht's zum Kri-Ticker.

Ojo (US)

 Annies Leben sieht ganz schön beschissen aus. Ihre Mutter ist tot, ihr Vater irgendwo auf Reisen und ihre große Schwester ein fieses Biest der Extraklasse. Gelebt wird in einem Trailer, was die Sache nicht eben besser macht. Auf so engem Raum ist Rückzug beinahe unmöglich. Hausherr Großpapa versucht mit Ruhe und Geduld die zerrissenen Geschwister daran zu hindern, sich gegenseitig zu zerfleischen. So sollte die Welt eines kleinen Mädchens nicht aussehen.

Spam

 Wer kennt sie nicht, die unerwünschten E-Mails, die man Tag für Tag in seinem Spam-Ordner (oder, schlimmer, direkt im Posteingang) findet. Meistens sind sie nur lästig, manchmal bergen sie aber auch unfreiwilligen Humor in sich. Nicolas Mahler schafft es wie kein zweiter, das Absurde und Komische an Spam-Mails herauszuschälen und legt mit SPAM ein Buch vor, das aus realen Betreffzeilen und realen Absendernamen kleine Miniaturen macht, die umwerfend komisch sind. Und ganz nebenbei gelingt ihm eine tragische Geschichte vom Abenteuer Penisvergrößerung.

Conan 9: Auf dem Schlachtfeld geboren

 Der erste Band der Conan-Serie war ein Kracher. In Die Tochter des Frostriesen betrat ein neuer Conan die Bildfläche, der sich mit früheren Arbeiten – insbesondere mit den erfolgreichen von John Buscema, Barry Windsor-Smith und Frank Frazetta – messen lassen musste. Autor Kurt Busiek und Zeichner Cary Nord ist es zu verdanken, dass sich die neue Serie inzwischen in die Reihe der erfolgreichen Conan-Publikationen der vergangenen Jahrzehnte einfügt. Conan ist und bleibt aktuell. Im Februar erschien der neunte Band auf deutsch bei Panini. Titel: Auf dem Schlachtfeld geboren.

Fuck

 Chester Browns autobiografisches Comicwerk Fuck beginnt mit einem verlassen wirkenden Einzelpanel, dem Bild eines Mädchens und der nüchternen Textzeile: „Connie Pug wohnte gegenüber…“. Distanz und Leere sind zwei der Merkmale, die sich für den Leser dadurch bereits ankündigen und die als durchgängiges Charakteristikum für den kompletten Band gelten können.

Blood Bowl: Blut und Spiele

 Im Hause Panini findet man neben dem großen Sortiment an Marvel- und DC-Lizenzen auch immer mal wieder Comics aus kleineren amerikanischen Verlagen. So haben zum Beispiel die durch den Spieleproduzenten Games Workshop inspirierten Comics ihren Platz im Regal direkt neben den amerikanischen Superhelden eingenommen. Während die epischen Schlachten von Warhammer und Warhammer 40k vielen Lesern bereits bekannt sein dürften, handelt es sich bei Blood Bowl – auch unter den Tabletop-Spielern – wohl eher um ein unentdecktes Kleinod. Leider erfährt diese kleine Perle unter der Regie des amerikanischen Comic-Verlags Boom Studios eine Heimpleite. Das Auswärtsspiel für Blood Bowl: Blut und Spiele kann bei der deutschen Lesergemeinde wegen mangelnder Bekanntheit des Spiels eigentlich nur noch schlechter ausfallen.

Die 101 wichtigsten Fragen: Comics und Manga

 Die 101 wichtigsten Fragen heißt eine Taschenbuchreihe beim Verlag C.H. Beck, die sich auf populäre Art umfassend mit Themengebieten aus Geschichte, Wissenschaft und Kultur beschäftigt, und das mit einer großen Bandbreite. So gibt es u.a. Ausgaben zu Thomas Mann, dem Islam, den Germanen und zur Mathematik. Und seit letztem Herbst auch einen Band über Comics und Manga. Autor ist Andreas Platthaus, der als Feuilleton-Redakteur der Frankfurter Allgemeinen regelmäßig über Comics schreibt und auch schon diverse Fachbücher veröffentlicht hat.