Ambulanz 13 1 – Das blutrote Kreuz
Im Gegensatz zu Deutschland ist in Frankreich der Erste Weltkrieg das verbliebene große Trauma. Während sich in Deutschland der Krieg von 1914 bis 1918 in immer weiter weg gelegene historische Dimensionen begibt, ist in Frankreich der Krieg immer noch in den Köpfen präsent. In Deutschland ist es natürlich der Zweite Weltkrieg, was wenig verwunderlich ist angesichts dessen Schrecken und der enormen Schuld. Warum aber ist der Erste Weltkrieg für die Franzosen so sehr traumatisch, dass Kriegsabenteuer, oder besser Kriegsschilderungen, meistens auf diesen Krieg Bezug nehmen?

Lange Jahre hat Hellboy-Schöpfer Mike Mignola auf diesen Moment hingearbeitet. Mit „Der Sturm“ schließt sich nicht nur die jüngste Trilogie, die mit Duncan Fegredos Arbeit als Zeichner an der Serie begann, auch die ganze bisherige Geschichte um den Höllenjungen gipfelt in einem großen Showdown.
Sasmira von Laurent Vicomte erinnert stellenweise stark an die Serie Die Reise ans Ende der Welt. Was natürlich nicht allzu verwunderlich ist, da der Autor und Zeichner jedes Mal der gleiche ist. Allerdings geht die Ähnlichkeit der beiden Serien schon in Richtung Selbstzitat, was Fans erfreuen, aber andere eher enttäuschen wird. Doch Sasmira wäre Unrecht getan, würde man es nur in Verbindung mit der anderen Reihe lesen, denn der Comic ist sehr poetisch und ähnelt damit eher den späteren Bänden der Reise als den ersten, rein fantasygeprägten Abenteuern.
Die Hüter des Lichts (Rise of the Guardians), der neue 3D-Animationsfilm von Dreamworks, läuft derzeit in den deutschen Kinos. Der Weihnachtsmann, die Zahnfee, der Sandmann und der Osterhase sind die Hüter des Lichts, die für ihr Team etwas mehr Ökologie und mehr Nähe zur jungen Zielgruppe suchen und somit dem jugendlich-fröhlichen Jack Frost die Chance geben, ein vollwertiges Mitglied zu werden. Der Film basiert auf der Kinderbuchreihe The Guardians of Childhood von William Joyce, der auch aus dem Trickfilmbranche kommt und mit The Fantastic Flying Books of Mr. Morris Lessmore dieses Jahr den Oscar für den besten animierten Kurzfilm gewonnen hat.
Wer kennt sie nicht, die Great Giana Sisters? Okay, vermutlich kaum noch jemand, der nicht über 30 Jahre ist und die glorreichen Jahre der Heimcomputer-Ära mitbekommen hat. Giana Sisters – Twisted Dreams ist ein mutiger Versuch, ein Spiel, das nahezu keine Updates gesehen hat, in allen Belangen in das Jahr 2012 zu katapultieren und sich dabei selbst neu zu definieren.
Schön ist er geworden, der erste Tarzan-Band des Bocola Verlags. Zehn weitere Bücher sollen demnächst folgen, so dass die legendären Jahrgänge von Hal Foster und Burne Hogarth bald in einer hochwertigen Ausgabe vorliegen. Auch heute noch sind die Tarzan-Sonntagsseiten unbedingt lesenswert, über einige Holprigkeiten im ersten Jahrgang muss man allerdings hinwegsehen.
Es ist nicht ganz leicht, den Überblick über Robert Crumbs Werk zu behalten. Nicht nur war und ist der Mann enorm produktiv, seine Geschichten haben auch eine zuweilen sehr verwirrende Veröffentlichungsgeschichte. In den USA erschienen seine Comics häufig in Zeitschriften und Anthologien, bis sie irgendwann in Buchform gepresst wurden. Schon bald aber war klar, was für eine prägende Rolle dieser Mann spielte. Schließlich ist er der wohl bekannteste Undergroundzeichner, der nicht nur die Comicszene revolutionierte, sondern es auch als einer der wenigen aus dieser Bewegung schaffte, recht bald von der breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden.
In der Edition 52, die man seit einigen Jahren als Stammverlag Barus bezeichnen kann, liegt mittlerweile ein weiterer Band des französischen Künstlers vor: Schönes neues Jahr versammelt drei Kurzgeschichten aus dessen Frühwerk. Baru, bekannt für die ungeschönte und realistische Thematisierung sozialkritischer Aspekte, porträtiert in der titelgebenden, 1995 entstandenen Story zum ersten Mal nicht die Probleme der Gegenwart, sondern wirft einen kurzen Blick in eine mögliche Zukunft Frankreichs.