Monate: Juni 2011

Links der Woche: Mit Preisen aus München, Comics auf dem iPad und dem Comic-Clash

Unsere Links der Woche, Ausgabe 25/2011: ICOM Independent Comic Preis 2011Interessenverband Comic e.V.Wie jedes Jahr vergab der ICOM letzte Woche auf dem Comicfestival in München seinen mit insgesamt 2.000 Euro dotierten  „Independent Comic Preis“ für Eigenproduktionen aus dem zurückliegenden Kalenderjahr. Ausgezeichnet wurde u.a. die Zwerchfell-Reihe Die Toten als Bester Independent-Comic, und Reprodukt-Gründer Dirk Rehm bekam den „Sonderpreis der Jury für eine besondere Leistung oder Publikation“. Auf der verlinkten Seite findet man die vollständigen Laudatio-Texte der Jury für alle Preisträger und die „lobenden Erwähnungen“. Mitglied der Jury war übrigens our very own Frauke Pfeiffer. Zusätzlich wurde noch der Webcomic-Preis „Lebensfenster – Der Kurt Schalker-Preis für Grafisches Blogen“ vergeben, er ging an Zuhause während der digitalen Revolution von Wolfgang Buech alias digirev. PENG! ‒ Der Münchner ComicpreisComicforum, Martin JurgeitEine ähnlich übersichtliche und fundierte Seite sucht man für den Peng!-Preis, der ebenfalls am Wochenende in München verliehen wurde, leider vergeblich. Eine Liste der Sieger ist im Forum von Comixene und Comix zu finden. Das Grauen auf dem iPad: Weissblech goes digitalComic Report, Matthias HofmannAls einer der ersten deutschen Comics …

Quo vadis, DC Comics? Das Comicgate-Kamingespräch

Ab August 2011 soll das Superhelden-Universum des DC-Verlags komplett neugestartet werden. Außerdem plant der Verlag, erstmals alle neuen Hefte am Tag des Erscheinens auch online verfügbar zu machen. Im COMICGATE-KAMINGESPRÄCH diskutieren Marc-Oliver Frisch und Björn Wederhake, mit Einwürfen von Benjamin Vogt, Thomas Kögel, Frauke Pfeiffer und Andi Völlinger über den umstrittenen Plan.

Die Müllers 2

Das Cover des zweiten Bandes kündigt es an: Adalbert Müller steht kurz vor der Explosion. Stets übellaunig, leicht tolpatschig und cholerisch bewältigt er seinen Alltag als Familienoberhaupt und Pechvogel erster Güte. Aber er ist dabei liebenswürdig. Und obwohl die in den 70er Jahren von Pierre Seron (Die Minimenschen, Spirou) entwickelte Serie Die Müllers heißt (im Original: La famille Fohal), sind alle anderen Figuren, auch die übrigen Mitglieder der Familie, nur Randfiguren neben dem weißhaarigen Herrn Müller.

52, heb auf: Was taugen die neuen DC-Serien? (Teil 4)

Teil 4 von 4: In August und September wird der DC-Verlag sein Superhelden-Universum in 52 fortlaufenden Serien neustarten. Das COMICGATE-Büro für nordamerikanische Angelegenheiten hat sich die geplanten Titel mal genau angeschaut. 40 – JUSTICE LEAGUE DARKvon Peter Milligan und Mikel Janin o PRO: Der britische Autor Peter Milligan ist immer ein Kaufargument – umso mehr, wenn er die Gelegenheit erhält, schräg abseits, aber doch in Rufweite des Mainstreams zu wirken. Die Voraussetzungen waren also lange nicht mehr so günstig wie hier: eine eher dubiose Version der Justice League soll er betreuen, mit den teils von Vertigo zurückbeorderten Figuren Shade, Madame Xanadu, Deadman, Zatanna und natürlich John Constantine. o KONTRA: „Justice League Dark“ kann man sich schonmal vormerken. Wenn es um die Wahl des dämlichsten Comic-Titels 2011 gehen wird, hat man hier einen heißen Anwärter. Und Newcomer Mikel Janin hat zwar einen sehr ästhetischen und detaillierten Stil, aber seine Zeichnungen machen auch einen etwas statischen und leblosen Eindruck. FAZIT: Empfehlung! Hoffen wir mal, dass der Titel eine Verballhornung ähnlicher Stilblüten ist (Dark Wolverine, etc.). Und der …

Links der Woche: Mit Selbstreferenziellem, Wissenschaft und Forschung und dem Comicfestival München

Unsere Links der Woche, Ausgabe 24/2011   Eine lange Nachta byoo-ti-ful day, Maike PlenzkeSelbstreferenzialität, Teil I: Was passiert, wenn ein Zeichner (in diesem Fall Steven Bagatzky) auf den letzten Drücker seinen Comic für das Comicgate-Printmagazin fertigstellen muss, zeigt Maike Plenzke in ihrem (generell sehr empfehlenswerten) Comic-Blog. Wie arbeitet ein Comic-Übersetzer?fudder, Christopher BünteSelbstreferenzialität, Teil II: Ein Comicgate-Redaktionsmitglied interviewt ein anderes Comicgate-Redaktionsmitglied, aber es geht um was ganz anderes: Christopher Bünte sprach für das Freiburger Jugendportal fudder mit Marc-Oliver Frisch, der für Cross Cult und Nona Arte Comics übersetzt und dabei so illustre Namen wie Robert Kirkman, Neil Gaiman und Alan Moore ins Deutsche überträgt. Traumatic brain injuries in illustrated literature: experience from a series of over 700 head injuries in the Asterix comic booksActa Neurochirurgica, M.A. Kamp, P. Slotty, S. Sarikaya-Seiwert, H.J. Steiger, D. HänggiKnallharte Wissenschaft: Eine Forschungsgruppe von Neurochirurgen an der Uni Düsseldorf hat für eine Studie untersucht, wie groß das Risiko für in Gallien stationierte römische Legionäre ist, ein Schädel-Hirn-Trauma zu erleiden. Ausgewertet wurden dazu alle 34 Asterix-Bände, ein Aufsatz dazu erschien jetzt in …

52, heb auf: Was taugen die neuen DC-Serien? (Teil 3)

Teil 3 von 4: In August und September wird der DC-Verlag sein Superhelden-Universum in 52 fortlaufenden Serien neustarten. Das COMICGATE-Büro für nordamerikanische Angelegenheiten hat sich die geplanten Titel mal genau angeschaut. 25 – BATMANvon Scott Snyder und Greg Capullo o PRO: Scott Snyder, der auch das erfolgreiche American Vampire für Vertigo schreibt, beweist in Detective Comics derzeit, dass er der richtige Mann für einen guten, spannenden, zugänglichen Batman-Comic mit makabren Ideen ist. Dass DC seine Serie jetzt offenbar als Flaggschiff der ganzen Batman-Sparte sieht, lässt hoffen, dass Snyder auch in Zukunft sein eigenes Ding machen kann, ohne dass ihm dauernd irgendein Crossover ins Handwerk pfuscht. Und Zeichner Greg Capullo (Spawn) ist nicht nur populär, sondern auch relativ unverbraucht, weil er für DC und Marvel bisher vergleichsweise wenig gemacht hat. Er ist außerdem schnell – und sehr stolz darauf. Das sind drei Merkmale, die ihn zu einer interessanten Wahl machen. o KONTRA: Capullos schnörkeliger Zeichenstil ist Geschmackssache. Und Snyder mag zwar gut sein, aber ein bißchen weniger Ehrfurcht vor seinen alten Frank-Miller-Comics würde seinem Batman ganz …

52, heb auf: Was taugen die neuen DC-Serien? (Teil 2)

Teil 2 von 4: In August und September wird der DC-Verlag sein Superhelden-Universum in 52 fortlaufenden Serien neustarten. Das COMICGATE-Büro für nordamerikanische Angelegenheiten hat sich die geplanten Titel mal genau angeschaut. 12 – ACTION COMICSvon Grant Morrison und Rags Morales o PRO: Grant Morrison ist seit Jahren der mit Abstand innovativste und anspruchsvollste Autor, den man in der Superheldenbranche finden kann. Zwar hat er erst vor zwei Jahren seinen preisgekrönten Geniestreich All Star Superman mit Frank Quitely abgeschlossen, aber man darf bei Morrison davon ausgehen, dass Action Comics wieder in eine komplett andere Richtung gehen wird. Und Rags Morales ist ein talentierter, eigenständiger Zeichner, von dem man in letzter Zeit viel zu wenig gesehen hat. o KONTRA: Man hat von Rags Morales so wenig gesehen, weil er Probleme hatte, sich an die Erscheinungsweise der meisten US-Comics anzupassen. Ob sich das jetzt ändern wird, steht in den Sternen. Zudem ist auch Morrison kein unbeschriebenes Blatt, was Verspätungen angeht. Es wäre also keine Überraschung, wenn es zu größeren Lücken zwischen den Ausgaben oder dem Einsatz von „Gastzeichnern“ …

52, heb auf: Was taugen die neuen DC-Serien? (Teil 1)

Teil 1 von 4: In August und September wird der DC-Verlag sein Superhelden-Universum in 52 fortlaufenden Serien neustarten. Das COMICGATE-Büro für nordamerikanische Angelegenheiten hat sich die geplanten Titel mal genau angeschaut. 01 – JUSTICE LEAGUEvon Geoff Johns und Jim Lee o PRO: Das neue Flaggschiff des DC-Universums verspricht, die JLA nach Jahren der Vernachlässigung wieder ins Scheinwerferlicht zu rücken. Geoff Johns ist der derzeit hochdotierteste Autor der Superheldenbranche, Jim Lee der kommerziell erfolgreichste Zeichner. Zudem stiegen beide kürzlich in die Chefetage von DC auf. Die Verkaufszahlen werden also astronomisch sein, und es wird den Machern niemand reinreden. Die Zeichen stehen auf Sturm. o KONTRA: Die Herren Johns und Lee sind erfolgreich, weil sie es wie kein anderer in ihrem jeweiligen Metier verstehen, die feuchtesten Träume der Hardcore-Fans zu bedienen: billige Schockeffekte, scharfe Kurven und das wohlige Bewusstsein, dass früher alles besser war. Für den Rest der Welt ist das allerdings weniger interessant. Außerdem: Jim Lee? Mit einer monatlichen Serie? Wer’s glaubt, wird selig. FAZIT: Wer wissen will, was demnächst im DC-Universum abgeht, kommt hier nicht …

Jessica Blandy 2

Als 1992 mit „Enola Gay“ das erste Jessica Blandy-Album in Deutschland erschien, war nach diesem einen Band auch gleich wieder Schluss. Nun unternimmt der Verlag Schreiber & Leser einen zweiten Anlauf, diesen Klassiker des franko-belgischen Comics in einer kompakten Ausgabe herauszubringen. Dabei sammelt jeder Band drei einzelne Alben der Serie. Im nun vorliegenden zweiten Band der Werkausgabe sind die Stories „Blue Nights“, „El Zamuro“ und „The Girl from Ipanema“ enthalten.