Monate: Februar 2009

Comic Book Comics 3 (US)

 Die  Erfinder des glorreichen Comics Action Philosophers nehmen nun endlich mit dem dritten Teil ihrer Comic Book Comics-Reihe mehr Fahrt auf. Nachdem Fred van Lente an der Schreibmaschine und Ryan Dunlavey an der Zeichenfeder mit ihrem durchgeknallten Bildungscomics über das Leben und die Lehren berühmter Philosophen den Durchbruch geschafft haben, fand ihr neuestes Projekt über die Geschichte der Comics als Comic nur wenig Anklang. Während Rambo-Karl Marx mit seinen M-60 Gründen, warum Kapitalismus eine schlechte Sache sei, die Lacher definitiv auf seiner Seite hatte, wurden die beiden freischaffenden Künstler des Evil Twin Comic-Verlags für ihre Historie der neunten Kunst eher belächelt. In Ausgabe drei haben die beiden endlich wieder zu alter Aggressivität zurückgefunden.

Jazam! 3 – Zeit

 In der dritten Ausgabe der Anthologie Jazam! geht es diesmal um das Thema „Zeit“ – und es ist wirklich kein böser Rezensentenscherz, dass es mit der Besprechung so lange gedauert hat, denn eines möchte ich von vornherein klarstellen: Die Comic-Kurzgeschichtensammlung Jazam 3 ist ein Fest des Comics.

Bigfoot

 Nessie, Yeti, Reinhold Messner – die mythische Verkörperung der Naturgewalten nimmt zuweil seltsame Formen an. Bigfoot ist auch so ein Fall. In dem Einzelband Bigfoot, der im Januar 2009 bei Cross Cult erschienen ist, wird der wilde Waldmensch äußerst unterhaltsam in Szene gesetzt.

Astro City: Local Heroes

 Kurt Busieks Astro City ist eine Hommage an die Superhelden aus der guten, alten Zeit. Der aktuelle deutsche Band Local Heroes zeigt, was alles möglich ist, wenn man den Blickwinkel auf die fliegenden Strumpfhosenträger ein wenig verschiebt. Ein Superhelden-Comic für Leute, die eigentlich keine Superhelden-Comics mehr lesen wollten.

Mumins 1

 Der Berliner Verlag Reprodukt überrascht mal wieder und nimmt mit der jetzt gestarteten Mumins-Gesamtausgabe einen wirklichen Klassiker in sein Programm auf. Ursprünglich wurden der Troll Mumin und seine Freunde von ihrer Schöpferin, der finnisch-schwedischen Künstlerin Tove Jansson, als Kinderbuchfiguren erschaffen. Deren Popularität führte aber auch zu einer Serie von Comicstrips, die ab 1954 in der englischen Zeitung „The Evening News“ erschienen. Die kompletten Strips aus den 50ern legt Reprodukt jetzt erstmals komplett in hochwertigen HC-Alben auf.

From Hell

 Düstere Grüße einer finsteren Seele!
From Hell
ist mit 600 Seiten nichts für Leute, die Comics verschlingen wollen, weil ihnen Bücher zu dick sind. From Hell ist goldrichtig für alle, die ein Werk in aller Ruhe genießen und mit Schauer bis zum bitteren Ende verfolgen wollen  – vom Anspruch, Spannung und Historizität vergleichbar mit Umberto Ecos Der Name der Rose im Comicformat! Neun Jahre haben der Engländer Alan Moore und der Schotte Eric Campbell daran gearbeitet, dafür recherchiert und wieder überarbeitet.

Frank 1

 Es passiert nicht mehr oft, dass junge deutschsprachige Comic-Enthusiasten ihre eigenen Projekte auf eigene Faust als Heftserie veröffentlichen. Jetzt haben zwei Österreicher diesen Schritt gewagt: Frank (oder, wie es in der Originalschreibweise heißt: {FRANK}) erscheint als schwarz-weißes Heft im US-Format, und erzählt eine Geschichte, die zunächst wie ein klassischer Noir-Krimi daherkommt, später aber eine andere Richtung einschlägt …

Jahrhundert der Comics – Die Zeitungs-Strip-Jahre

 Im ostwestfälischen Bielefeld gastiert noch bis zum 5.April 2009 die Ausstellung Jahrhundert der Comics – Die Zeitungs-Strip-Jahre. Dabei zeigt das Museum Huelsmann, unter Leitung von Kurator Dr. Alexander Braun, frühe amerikanische Zeitungs-Strips, die so bisher in Deutschland noch nicht zu sehen waren. Die Sammlung, die fast ausschließlich aus dem Privatbesitz des Kurators selbst stammt, führt den deutschen Leser in eine Welt der Zeitungscomics ein, die eigentlich als Wegwerfkultur gedacht war. Ein gern gesehener Begleiter jeder Museumsausstellung – hat man selbige nun besucht oder auch nicht – ist immer der entsprechende Katalog zur Ausstellung. Auf den bebilderten Seiten des stattlichen Folianten findet der Leser neben Reproduktionen der Exponate einen unerlässlichen Fundus an Informationen über die frühen Strips und deren geschichtlichen Kontext. Im Fall dieses begleitenden Katalogs geht jedoch das gedruckte Wort in all seiner Fülle über die Kraft der ausgestellten Bilder hinaus.

Engel

 In der beschaulichen Gemeinde von Sankt Eustachius halten sich gleich mehrere Schutzengel auf, zwei von ihnen sind die Freunde Jeliel und Yesod. Nach dem Selbstmord eines ihrer Schützlinge und der Übernahme des hiesigen Priesters durch eine dämonische Präsenz, werden die beiden jedoch zusammen mit dem in dieser Zeit neu geborenen, weiblichen Engel Om nach Notre-Dame strafversetzt. Dort angekommen, müssen sie an vorderster Front in den Krieg gegen die dämonischen Armeen eingreifen.