Vampire und Fehlerteufel: Der Tagesspiegel über Stephen King und American Vampire
An und für sich – man schreibt es immer wieder gern dazu – ist die Comic-Spalte des Tagesspiegel ja eine äußerst erfreuliche Sache. Sie hat sich mittlerweile gewissermaßen zu einer Art Vorzeigemodell für den Umgang mit Comics in der deutschen Presselandschaft gemausert. Gerade auch deshalb lohnt es sich hier besonders, das Angebot etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, und hin und wieder (Comicgate berichtete) geht’s dann auch etwas arg drunter und drüber. So auch im jüngsten Beitrag von Lutz Göllner, einem ziemlich luftigen und ziemlich schludrigen Text, der irgendwie auf Stephen King und dessen Beteiligung an der Vertigo-Reihe American Vampire eingeht. Binnen weniger Sätze unterschlägt Göllner hier zunächst mit Peter David den eigentlichen Texter der Comic-Adaptionen von Kings Dark Tower; schreibt den Namen von Roberto Aguirre-Sacasa falsch; bezeichnet Aguirre-Sacasa als „Drehbuchautor“, obwohl der in erster Linie für Theater und Comic den Griffel schwingt; und behauptet, King habe seit 1982 keinen Comic mehr selbst verfasst – was sich mit einem Blick in das Marvel-Sonderheft Heroes for Hope von 1985 leicht falsifizieren lässt. Gut, kann man sagen, …

Es beginnt wie in einer Naturdokumentation im Fernsehen: Eine menschenleere Welt, ein Bär fängt Lachse im Fluß, ehe er von einem noch größeren Bär angegriffen wird. Doch dann betritt ein kleiner Dinosaurier das Feld, der trotz seines grimmigen Blicks sehr niedlich aussieht. Er nimmt es mit dem riesigen Kodiakbären auf und liefert ihm einen ungleichen Kampf, denn der Kleine ist total überlegen. Anschließend frisst er sich an den Fischen satt und schläft, respektlos wie er ist, direkt auf dem Bauch des eben besiegten Bären ein.
Die Gesamtausgabe der Sci-Fi-Serie Aldebaran war ursprünglich bereits für das Jahr 2005 angekündigt. Fast fünf Jahre später liegt das voluminöse Buch jetzt endlich vor. Und das Warten hat sich definitiv gelohnt.
Würde man die Seiten dieses Buchs nebeneinander auslegen, könnte man darin auf zwei Tore Fußball spielen: Knapp 15 Pfund bringt die Chronik zum 75-jährigen Jubiläum des amerikanischen DC-Verlags auf die Waage, und es wird schnell deutlich, dass auch sonst bei der Aufmachung nicht gekleckert worden ist. Mit seinen 721 auf dickem Papier gedruckten Seiten im A3-Format mutet der Band wie ein Museumskatalog an.
Reinhard Kleist gehört seit geraumer Zeit unbestritten zur ersten Riege deutschsprachiger Comiczeichner. Mit Veröffentlichungen wie Cash – I See A Darkness hat er in jüngster Vergangenheit seine Ausnahmestellung unterstrichen. In seinem neuen Buch Castro beschäftigt sich Kleist mit Kuba, einem der letzten Außenposten des real existierenden Sozialismus.
Hereinspaziert, hereinspaziert!