Scotland Yard
In dieser Ausgabe der Reihe „Splitter Double“ kann man die komplette Serie Scotland Yard lesen, denn in Frankreich war die spannende Geschichte nach zwei Alben schon abgeschlossen. Was einigermaßen bedauerlich ist, denn es gibt noch Potential für weitere Storylines. Hinter dem etwas schwammigen Titel könnte sich alles verbergen, aber das Cover macht schon deutlich, dass es düster werden wird. Doch hier gibt es weit mehr als nur einen weiteren Krimi, der sich des Settings des viktorianischen Zeitalters bedient.

Wenn Mike Mignola, der seit den ersten Geschichten um seinen rothäutigen Höllenjungen vor gut 20 Jahren mittlerweile eine ganzen Kosmos etabliert hat, nach langer Zeit wieder höchstpersönlich an den Zeichenstift zurückkehrt, dann muss man über die Bedeutung des vorliegenden 13. Bandes nicht mehr viel Worte verlieren.
Die Albenreihe Krän wurde zuletzt zwischen 2000 und 2003 vom Verlag Schreiber & Leser in fünf Ausgaben veröffentlicht. Nach längerer Abstinenz des titelgebenden Barbaren darf dieser fortan seine Axt bei Finix Comics schwingen.

Der umfangreichen Gesamtausgabe mit Werken von Richard Corben folgt bei Splitter ein weiterer Band mit gesammelten Horrorstücken eines Altmeisters des US-Comics: Bernie Wrightson. Dieser ist nicht ganz so dick geraten wie der Corben-Ziegelstein, folgt jedoch dem gleichen inhaltlichen Muster.

Emilie ist tot. In ihrer Dachgeschosswohnung in einem stinknormalen Mietshaus nahm sie sich das Leben. Über die Gründe dieser Tat schweigt sich der Comic aus. Im Zentrum steht die weitere Existenz der jungen Frau, die fortan das Gebäude (und dessen Bewohner) als Geist aufsucht.
Der erste Band, auf den ich mich hier hauptsächlich stütze, ist ein solide unterhaltsamer, leicht überdrehter Barbaren-Blödsinn (oder Low Fantasy, für Menschen mit ‘ner sehr präzisen Karte der Genre-Grenzen), der mir mehr Spaß macht als gefühlte drei Viertel der sonstigen Barbarencomics, wie zum Beispiel die weitgehend belanglos-öden Conan-Dinger, mit denen Dark Horse seine Messestände tapeziert, und die selbst Joe R. Lansdale zur harmlosen Beliebigkeit degradieren.