Der britische Comiczeichner und Illustrator Luke Pearson traf im Jahr 2010 einen Nerv, als er beim kleinen Londoner Indie-Verlag Nobrow Press den märchenhaften Comic Hildafolk veröffentlichte, dessen Hauptfigur ein kleines Mädchen ist, das ganz selbstverständlich in einer fantastischen Welt voller Trolle, Riesen und anderer Fabelwesen lebt, dabei aber keine groß angelegte Heldenreise zu bewältigen hat, sondern eher kleine und zufällige, dafür umso charmantere Abenteuer erlebt, die Leser allen Altersstufen berühren und begeistern können. Aus diesem Debütband wurde später eine Serie im Albenformat, von der bisher zwei Ausgaben vorliegen. Daneben zeichnet Pearson Illustrationen für Magazine und Kurzcomics für verschiedenste Anthologien, außerdem liegt bei Nobrow Everything We Missvor, eine düstere Geschichte über Beziehungskrisen, Einsamkeit und Verlust.
Bei Reprodukt erschien im Frühjahr das erste Album der Hilda-Reihe (Hilda und der Mitternachtsriese) und erntete zahlreiche euphorische Kritiken. Im Oktober folgt die deutsche Ausgabe des Debütcomics Hildafolk (Hilda und der Troll). Im Sommer war Luke Pearson auf einigen Veranstaltungen in Deutschland zu Gast, unter anderem beim Comicfestival München, wo wir ihn zu einem ausführlichen Interview treffen durften. Björn Wederhake (BW) und Thomas Kögel (TK) sprachen mit Luke Pearson natürlich über Hilda und ihre Welt, aber auch über seine anderen Arbeiten, Spielzeugfiguren aus Vinyl und die Angst, als Schwindler enttarnt zu werden.