Max Brooks hat mit den Büchern Zombie Survival Guide und World War Z (dt. Wer länger lebt, ist später tot) vor einigen Jahren zwei große Würfe im Zombiebereich getätigt. Der Clou daran war ihr Daherkommen als Sachbuch – das erste als Überlebenshelferlein, das zweite als Sammlung von Interviews mit Betroffenen. Im Zombie Survival Guide gibt es ein Kapitel, das „bewiesene“ Zombieangriffe auflistet.
Diese Sammlung ist nun die grafische Umsetzung zwölf dieser Angriffe, von 30.000 vor Christus bis 1992. Der Charakter einer Dokumentation wurde dabei strikt beibehalten. Die unterschiedlich langen Beiträge haben oft keine Pointe, erzählen keine packenden Geschichten, die nun mal oft von der Übertreibung und Fiktion leben. Es sind einfach „Fakten“, die Beispiele von „echten“ Zombiebegegnungen geben, die bis weit in die Geschichte der Menschheit zurückreichen und bei denen die Menschen mal die Konfrontation überleben, mal nicht. Wegen der kurzen Beiträge und der dadurch kaum möglichen Charakterisierung ist einem das Schicksal der Figuren aber herzlich egal. Dazu kommt noch die geringe Textmenge, die diesen Band rasch durchlesen lässt.
Ergötzen können sich Zombiefans wenn nicht am Inhalt, dann zumindest an den detailreichen Zeichnungen vom Brasilianer Ibraim Roberson, die in schwarz-weiß gehalten sind und vor Gore definitiv nicht zurückschrecken. Trotzdem ist mir nicht klar, welche Lesergruppe dieser Band anvisiert. Inhaltlich ist das Ganze bereits seit mehreren Jahren verfügbar und erhält keine neue Komponente durch die Verbildlichung, als alleinstehender Comic funktioniert es aufgrund des trockenen Charakters nicht. Wer sich ein Bild machen will, kann sich auf der Produktseite des Originalherausgebers Random House ein Video (das durch seinen schnellen Schnitt viel mehr Dynamik vorgaukelt, als sie der Band zu bieten hat) sowie ein Beispielkapitel anschauen.
Der Zombie Survival Guide – Dokumentierte Angriffe
Panini Comics, Juli 2010
144 Seiten, schwarz-weiß, Softcover
16,95 Euro