Autor: Marc-Oliver Frisch

52 mal berührt: Teen Titans #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 47 von 52: TEEN TITANS #1 von Scott Lobdell und Brett Booth. MARC-OLIVER: Der Comic ist nicht halb so schlecht wie ich dachte. Okay, verstehen wir uns nicht falsch: Von der Optik her wäre das Heft 1992 nicht aus dem Rahmen gefallen, eine Szene mit Red Robin ist dreist aus Minority Report geklaut, und auch sonst kommen der Plot und die Figuren nicht unbedingt frisch daher. Aber bei Scott Lobdell und Brett Booth, noch dazu unter einem Chefredakteur Bob Harras, kommt das alles ja nun nicht überraschend. Nein, das Verblüffende ist, dass Teen Titans trotz allem ein relativ lesbarer, sogar leidlich unterhaltsamer Action-Thriller geworden ist. Lobdell hat jedenfalls schon wesentlich Schlimmeres angerichtet als das hier. Das Heft besteht aus vier Szenen, die zwar keine Preise gewinnen werden, es aber schaffen, …

52 mal berührt: All Star Western #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 46 von 52: ALL STAR WESTERN #1 von Jimmy Palmiotti, Justin Gray und Moritat. MARC-OLIVER: Das ist eigentlich genau das, was ich erwartet hab, im guten wie im schlechten Sinn: eine weitere Jonah-Hex-Geschichte unter neuem Titel. Wobei die Story zwar im Wilden Westen spielt, aber eher auf eine Art trashige US-Version von From Hell hinausläuft: Der brutale, kurz angebundene und schlimm entstellte Söldner Jonah Hex wird im Gotham City der 1880er angeheuert, dabei zu helfen, Morde an Prostituierten aufzuklären. Dabei kommt es schnell zu allen möglichen Verwicklungen, mit den üblichen Verdächtigen. Die Geschichte ist also ein Krimi mit Western-Anstrich, und das deklinieren die Beteiligten routiniert durch. Palmiotti und Gray geben sich mit dem Plot oder den Dialogen keine Blöße, auch die Zeichnungen von Moritat überzeugen. Der Kolorist hat’s mit den …

52 mal berührt: Blackhawks #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 45 von 52: BLACKHAWKS #1 von Mike Costa, Graham Nolan und Ken Lashley. BJÖRN: Mike Costa schreibt G.I.-Joe-Comics, auch wenn DC keine Lizenz für G.I.-Joe-Comics haben mag. Alle Figuren in diesem Comic wirken, als wären sie Figuren aus einer 80er-Jahre-Zeichentrickserie, die dazu gedacht ist, Spielzeug zu verkaufen. Aber gefangen im Körper einer Image-Serie aus dem Jahre 1992. Der Comic beginnt mit der Vorstellung der dummen Rufnamen der Figuren (The Irishman, Wildman, Attila), der Welt schlechtester Weltkarte (die die Frage aufwirft, ob Nolan und Lashley einfach keinen Globus besitzen oder ob das Nachwirkungen von Flashpoint sind) und einer Actionszene, bei der ich keine Ahnung habe, gegen wen die Blackhawks gekämpft haben oder warum. Nolan mag gute Layouts vorgelegt haben, aber die Finishes von Ken Lashley sind außergewöhnlich schlecht. Danach taucht ein …

52 mal berührt: Voodoo #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 44 von 52: VOODOO #1 von Ron Marz und Sami Basri. BJÖRN: Voodoo sollte ein Vertigo-Titel sein: Ron Marz schreibt eine Geschichte, die in einem Stripclub spielt … aber Gott steh uns allen bei, wenn irgendwo eine Brustwarze zu sehen sein könnte. Sami Basri hat seine Damen ganz offensichtlich nackt gezeichnet und ihnen dann Reizwäsche über die anstößigen Stellen gepinselt und entblößt damit die Lächerlichkeit des ganzen Unterfangens. Hey, wenn ihr einen Comic in einem Stripclub spielen lasst, dann solltet ihr zumindest keine Angst vor der weiblichen Brust haben. Besonders, da Voodoo vom gesamten Setup her „B-Film“ schreit und da Nacktheit und Gewalt zum Konzept gehören. Spannend ist die kognitive Dissonanz des Comics: Wir haben eine Szene in der Umkleide der Stripperinnen, in der die sich darüber austauschen, dass sie …

52 mal berührt: I, Vampire #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 43 von 52: I, VAMPIRE #1 von Joshua Hale Fialkov und Andrea Sorrentino. BJÖRN: Wer Vampirgeschichten mag, der wird mit I, Vampire vermutlich glücklich werden. Ich persönlich wurde es nicht. So doppelzüngig es für einen Superhelden-Leser sein mag, etwas dafür zu kritisieren, dass es sich zu sehr auf altbekannte Standards verlässt … ich kann nicht anders, als I, Vampire dafür zu kritisieren, dass es sich zu sehr auf altbekannte Standards verlässt. Die Vampirromanze zwischen einem „guten“ und einem „bösen“ Vampir, die „Menschen: Vieh oder Leute?“-Diskussion, der seine Blutlust unterdrückende Vampir, der andere Vampire bekämpft. Zwischen Ann Rice, I Am Legend, Twilight, der Rollenspielserie Vampire: The Masquerade, Blade und 30 Days of Night habe ich das Gefühl, dass ich das einfach alles schon mal gesehen habe. Und dass Fialkov die Serie …

52 mal berührt: The Savage Hawkman #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 42 von 52: THE SAVAGE HAWKMAN #1 von Tony S. Daniel und Philip Tan. BJÖRN: Hawkman. Die eine Comicfigur, die in der Lage ist, es mit Nathan Dayspring Askani’son Summers Undsofort Cable aufzunehmen, wenn es um völlig unverständliche und verworrene Vorgeschichten geht. Eine Figur also, die von einem Reboot nur profitieren kann. Tja, denkste. Statt sauber bei null anzufangen, fängt Tony Daniel irgendwo an, nur: Wo das ist? Sagt er nicht. Carter Hall fährt los, das Hawkman-Kostüm zu verbrennen (Warum? Sagt er auch nicht), aber etwas geht schief und das Kostüm verschmilzt mit ihm. Was nun an Hawkmans Vorgeschichte weiter existiert und was nicht? Muss noch erklärt werden, aber die Chancen stehen gut, dass Hawkmans Status quo noch verworrener wird als er ohnehin schon ist. Und das ist immerhin eine …

52 mal berührt: Superman #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 41 von 52: SUPERMAN #1 von George Pérez und Jesús Merino. BJÖRN: Das Titelbild sagt alles: Superman ist jeder Superman-Comic der letzten fünfundzwanzig Jahre. Ich habe nichts gegen George Pérez, der Mann ist wie Jurgens oder Marz ein solider Handwerker im Genre Superheldencomic, aber ich hätte für die erste Ausgabe versucht, ein moderneres, dramatischeres Titelbild zu finden. Etwas das sagt „Neuer Anfang“ und nicht „alles wie 1994“. Der Comic selbst ist ein Superman-Comic. Nicht mehr. Nicht weniger. Nach all der Kritik am dekomprimierten Storytelling zeigt Pérez in Superman, dass das exakte Gegenteil auch nicht funktioniert. Das Heft hat 25 Seiten, aber die sind so vollgestopft, als habe Pérez hier für 33 Seiten geschrieben. Mit dem Resultat, dass Seite um Seite mit kleinen und kleinsten Panels vollgepackt ist und zum Teil …

52 mal berührt: Green Lantern: New Guardians #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 40 von 52: GREEN LANTERN: NEW GUARDIANS #1 von Tony Bedard und Tyler Kirkham. BJÖRN: Das Titelbild hat mich beim Überfliegen in den letzten Wochen (sehr viele Anzeigen in sehr vielen anderen Heften) immer irritiert: Warum prügeln sich all diese Figuren, von denen zwei nicht im Comic auftauchen, um eine Handvoll Smarties? Hinter dem Cover irritierte mich auch einiges: Ich weiß, hier gehen wir in unserer Meinung auseinander, und ich weiß inzwischen auch, dass die Titel aus dem Subset Green Lantern einfach da weitermachen, wo man vor Flashpoint aufgehört hat, aber ich finde das immer noch wenig einsteigerfreundlich. Ein klarer Reboot wäre sinniger. Auf der einen Seite ist man bereit, hier die Origin von Kyle Rayner nochmal in kurzer Form wiederzugeben, was ich lobenswert finde, auf der der anderen Seite …

52 mal berührt: Red Hood and the Outlaws #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 39 von 52: RED HOOD AND THE OUTLAWS #1 von Scott Lobdell und Kenneth Rocafort. BJÖRN: Oh Mann, wo fangen wir an? Red Hood and the Outlaws war der zweite Aufreger dieser Woche, weil Starfire als sexuell befreite Frau gedacht war, aber als Masturbationsmaterial für Comicleser endete. Und, ja, die Vorwürfe sind gerechtfertigt: Die ganze Starfire-Kiste rangiert irgendwo zwischen unheimlich und peinlich. Unheimlich peinlich, quasi. Besonders, da die Veränderungen sie als Figur in keiner Weise interessant machen: Alles, was Starfire von den Menschen will, ist Sex, aber sie kann sich nicht einmal die Namen ihrer Teamkameraden merken? Ich bin mir nicht sicher, wie ein so begrenzter Autor wie Lobdell daraus Geschichten stricken will. Jenseits dessen ist Red Hood and the Outlaws eine comicgewordene FHM-Ausgabe, ein Heft für Fünfzehnjährige jeden Alters: …

52 mal berührt: Wonder Woman #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 38 von 52: WONDER WOMAN #1 von Brian Azzarello und Cliff Chiang. BJÖRN: Wonder Woman ist ja eine dieser Figuren, mit denen ich nie so recht warm geworden bin. Auf der anderen Seite sind Azzarello und Chiang zwei Leute, mit deren letzter Zusammenarbeit (dem grandiosen Doctor 13: Architecture & Mortality) ich sehr warm wurde. Insofern war das hier eines der Hefte, auf die ich wirklich gespannt war. Auf Seite 1 merkt man, dass Azzarello schreibt. Seine Begeisterung für Wortspiele wird der Mann wohl nie aufgeben, aber im Rest der Ausgabe hält er sich angenehm zurück. Das Skript wird nie so „clever“, dass es der Erzählung schadet. Und die Erzählung überzeugt mich: Die Macher etablieren den zentralen Konflikt, vermitteln ein Gefühl dafür, in welche Richtung Azzarello seine Wonder Woman marschieren lässt …