Autor: Marc-Oliver Frisch

52 mal berührt: Catwoman #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 37 von 52: CATWOMAN #1 von Judd Winick und Guillem March. BJÖRN: Der erste große Aufreger dieser Woche: Die Hypersexualisierung von Catwoman. Und tatsächlich: Wir bekommen zwei Seiten lang Großaufnahmen von Catwomans Spitzen-BH präsentiert, ehe Guillem March (der hier einen echt guten Job hinlegt) sich die Mühe macht, ihr Gesicht zu zeigen. Den Vorwurf des billigen Spiels mit dem Tabu müssen sich die Macher gefallen lassen. Wobei Catwoman als Figur in diesem Heft schon mehr bietet als bloß das aufgesexte Püppchen zu geben. Sie ist eine selbstsichere Frau, die weiß, was sie will und es sich nehmen kann. Das tut sie allerdings in einer Geschichte, die nie richtig in Tritt kommt: Catwomans Wohnung wird in die Luft gejagt. Das sollte der Aufhänger der Geschichte sein, der Motor. Wer tut denn …

52 mal berührt: DC Universe Presents #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 36 von 52: DC UNIVERSE PRESENTS #1 von Paul Jenkins und Bernard Chang. BJÖRN: DC Universe Presents scheint der Ort im neuen DC-Universum zu sein, an den Miniserien gehen, um zu sterben. Die erste Miniserie stellt, in leicht abgeänderter Form, das Konzept von Deadman nochmal vor: Ermordeter Trapezkünstler muss die Leben anderer Menschen leben und verbessern, um zu sich selbst zu finden und eine Chance auf Erlösung zu haben. Das ist ziemlich Quantum Leap (scheint eine populäre Idee zu sein, in diesem Neustart-Universum), bietet aber einiges an erzählerischen Freiheiten, weil Paul Jenkins den Comic in den sechs Heften in jede beliebige Richtung lenken kann. Es passiert nicht viel in dieser ersten Ausgabe, die eher daran interessiert ist, die Figur Boston Brands etwas genauer auszuleuchten, der zunehmend Menschen helfen soll, die …

52 mal berührt: Supergirl #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 35 von 52: SUPERGIRL #1 von Michael Green, Mike Johnson und Mahmud Asrar. BJÖRN: Wenn du schon Demon Knights für übermäßig langsam hälst, wie muss dann erst deine Reaktion auf Supergirl aussehen? Das hier ist ein Heft in dem wirklich nichts – aber auch gar nichts! – passiert, das dafür aber über 20 Seiten mit vielen großen Panels: Supergirl landet auf der Erde, prügelt sich mit Männern in Robo-Anzügen und dann taucht Superman auf. Scheint, den Erstausgaben zufolge, seine Hauptaufgabe zu sein: Grüßgott-August des neuen DCU. In den alten Tagen hätte man so etwas auf drei Seiten erzählt, heute braucht man ein ganzes Heft, um ein Skript von maximal zwei DIN-A4-Seiten umzusetzen. Spannung gibt es auch keine, weil klar ist, wo Supergirl sich befindet, und eine echte Geschichte kommt vielleicht …

52 mal berührt: Nightwing #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 34 von 52: NIGHTWING #1 von Kyle Higgins und Eddy Barrows. MARC-OLIVER: Es wird oft verkannt, dass ein großer Teil der „Kunst“ beim Geschichtenerzählen einfach nur harte Knochenarbeit ist. Ideen, Talent, Inspiration – alles wichtig, sicher. Aber schlussendlich kommt’s darauf an, ob man den Willen und das Durchhaltevermögen hat, sich auf seinen Arsch zu setzen und daraus eine Geschichte zu basteln, die funktioniert, fesselt, neue Wege geht und sowohl den Verstand als auch das „Herz“ des Lesers gewinnen kann. Das ist kein Zufall, nicht einem göttlichen Geistesblitz geschuldet, sondern einfach eine Frage von Disziplin und Zielstrebigkeit. Das bedeutet, kurz und knapp, dass ein Autor, der etwas auf sich hält, immer die originellst mögliche Lösung anstrebt – nie den Weg des geringsten Widerstands geht, sondern sich möglichst viele Elemente seiner Geschichte …

52 mal berührt: Legion of Super-Heroes #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 33 von 52: LEGION OF SUPER-HEROES #1 von Paul Levitz und Francis Portela. MARC-OLIVER: Ach du dickes Ei. Dieses Heft liest sich, ohne übertreiben zu wollen, wie eine giftige Trotzreaktion auf die Idee, das DC-Universum durch einen Neustart vielleicht etwas einstiegsfreundlicher zu machen. DC-Urgestein Paul Levitz hat sich, so wird gemunkelt, seine weitere Tätigkeit als Autor für DC bei seinem letztjährigen Abgang als Verlagsmanager in den Auflösungsvertrag schreiben lassen. Und hier wirft er – nicht nur gefühlt, sondern tatsächlich – dem Leser alle drei, vier Seiten eine ganze Gruppe neuer Figuren an den Kopf und tut dabei so, als wäre die bloße, enzyklopädische Aufzählung diversen Trivialwissens gleichbedeutend mit Charakterisierung. Es werden jeweils Name, Alias, „Heimatwelt“ und Fähigkeiten in einem entsprechenden Infokästchen aufgelistet – insgesamt 14 mal im 20-Seiten-Comic, womit noch …

52 mal berührt: Captain Atom #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 32 von 52: CAPTAIN ATOM #1 von J.T. Krul und Freddie Williams II. MARC-OLIVER: Der Held der Serie wird hier so mächtig, dass die Gefahr besteht, er könnte sich das eigene Hirn auflösen. Der Comic selbst ist nun nicht so furchtbar, als dass dem Leser das gleiche Schicksal blühen könnte, aber in einem undefinierten Schwebezustand bewegt sich die Geschichte leider schon. Captain Atom – der immerhin als Inspiration für Dr. Manhattan aus Watchmen Pate stand – ist mächtig mächtig, und er ist ein Held, und die beiden Fakten werden hier als gegeben definiert und nicht weiter hinterfragt. In der Praxis heißt das, er fliegt unmotiviert durch die Gegend, philosophiert in Gedankenmonologen vor sich hin und bekämpft nebenbei schlecht definierte generische Superschurken. Wer er ist, was ihn zum Helden macht, warum …

52 mal berührt: Blue Beetle #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 31 von 52: BLUE BEETLE #1 von Tony Bedard und Ig Guara. MARC-OLIVER: Man sollte meinen, dass es für „junge, unverbrauchte Figuren“ – oder zumindest für das, was man bei DC darunter versteht – mehr Ansatzpunkte gäbe, als das Spider-Man-Konzept zu klauen und daraus irgendeine blutarme Kopie zusammenzuklabüstern. Leider schlägt nach Static Shock aber auch Blue Beetle in diese Kerbe – bloß, dass man hier statt kübelweise schlechter Exposition zur Abwechslung mal wieder auf Blut, Gedärme, Massenmord und grausig entstellte Leichen setzt. Gab’s ja auch erst so selten bei den „New 52“. Das alles ist insbesondere deshalb so tragisch, weil es sich bei Held Jaime Reyes um eine Figur handelt, die mal ausnahmsweise nicht weiß und anders als die meisten anderen DC-Helden auch noch nicht im fortgeschrittenen Rentenalter ist. Und …

52 mal berührt: Birds of Prey #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 30 von 52: BIRDS OF PREY #1 von Duane Swierczynski und Jesus Saiz. MARC-OLIVER: Die Vorgängerserie lief kommerziell recht gut und hatte in Gail Simone zudem eine Autorin mit einem guten Ruf und einer gewissen Anhängerschaft. Da sollte man eigentlich meinen, dass es einen triftigen Grund geben müsste, wenn DC trotzdem nach nur einem Jahr und vollkommen ohne Not die Pferde wechselt, Birds of Prey generalüberholt und mit neuem Personal wieder ins Rennen schickt. Leider lässt sich dieser triftige Grund hier nicht feststellen. Die erste Ausgabe zeigt einen weitgehend kompetent ausgeführten Allerwelts-Action-Thriller mit leider sehr austauschbar wirkenden Hauptfiguren – nicht mehr und nicht weniger. „Weitgehend“ kompetent, weil es zweimal holprig wird: das erste Mal, wenn Black Canary vier Seiten lang an einer ins Fleisch schneidenden Schlinge baumelt, zwischendurch offenbar vom …

52 mal berührt: Batman #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 29 von 52: BATMAN #1 von Scott Snyder und Greg Capullo. MARC-OLIVER: Hey, ist Capullo nicht der Typ von Spawn und X-Force? Ist er, und er hat sich beachtlich entwickelt. Was umso erstaunlicher ist, als er sich verhältnismäßig rar gemacht hat und seit den frühen 1990ern nur an etwas mehr als einer Handvoll Serien substanziell beteiligt war. Capullos Stil hat zwar natürlich von Jim Lee, Andy Kubert und Co. kräftig was mitbekommen, ist aber trotzdem noch als „Capullo“ identifizierbar und ganz schön anzuschauen – und eine Geschichte unfallfrei in Bildern erzählen kann der Mann auch, wie man hier sieht. Zumindest bis auf die Szene, in der Bruce Wayne seine Zukunftsvision für Gotham City vorstellt, die im Bild dann doch arg weniger spektakulär aussieht, als die Story es zu erfordern scheint. …

52 mal berührt: Green Lantern Corps #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 28 von 52: GREEN LANTERN CORPS #1 von Peter J. Tomasi und Fernando Pasarin. MARC-OLIVER: Da ist ein Tippfehler auf der ersten Seite dieses Comics, in der ersten Sprechblase überhaupt, im allerersten Satz, den irgendeine Figur sagt. „If my weapon hadn’t have run out of juice“, sagt er. Spricht er vielleicht generell komisch? Nein, tut er nicht. Erste Eindrücke und so. Auf den nächsten beiden Seiten glänzt das Heft dann mit einer Enthauptung und zwei … äh … Entrumpfungen. Blut spritzt, Gedärme spritzen. Am Ende folgt noch ein Genozid, inklusive blutig aufgespießter, knuffig aussehender Sympathie-Aliens. Man glaubt wohl, das Publikum am ehesten mit roher Brutalität beeindrucken zu können. Wobei sich natürlich die Frage stellt: Schockt uns noch irgendwas groß, wenn gleich am Anfang schon so wild drauflosgemetzelt wird? Gibt’s wirklich …