Autor: Marc-Oliver Frisch

52 mal berührt: Grifter #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 27 von 52: GRIFTER #1 von Nathan Edmondson und Cafu. MARC-OLIVER: Nathan Edmondson hat mit Who Is Jake Ellis? einen ganz annehmbaren, wenn auch stark an die Bourne-Filme erinnernden Action-Thriller geschrieben – zumindest, was die ersten vier Hefte angeht, denn die letzte Ausgabe erscheint gerade erst diese Woche. Grifter geht in eine ähnliche Richtung: Ein Hochstapler und Trickbetrüger wird kurz nach seinem letzten Streifzug von mysteriösen Dritten entführt, die irgendwas mit ihm anstellen, bevor er wieder entkommen kann. Dieses Irgendwas führt dazu, dass er ihre Gedanken in seinem Kopf hört. Und los geht eine wilde Action-Spionage-Schnitzeljagd. Grifter ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits mag ich Edmondsons und Cafus Art, diese Geschichte zu erzählen, durchaus. Das Heft liest sich gut und sieht recht schick aus. Andererseits fehlt es zu sehr an Originalität, und …

52 mal berührt: Superboy #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 26 von 52: SUPERBOY #1 von Scott Lobdell und R.B. Silva. MARC-OLIVER: Superboy ist ein Klon aus menschlicher und kryptonischer DNS, der im Rahmen eines geheimen Regierungsprojekts in einem Tank gezüchtet wird, dann vernichtet werden soll, aber durch die Zuneigung seiner biologischen „Mutter“, die an dem Projekt beteiligt ist, unverhofft zur Rebellion bewogen wird, was ihm das Leben rettet. Dass die Figur seine Mutter sein soll, wird im Comic übrigens nicht erwähnt, aber so plump angedeutet, dass es fast schon peinlich ist. Lobdell und Silva liefern hier einen Comic ab, der an Schlafmützigkeit und Belanglosigkeit leider kaum zu überbieten ist. Unoriginelle Plots sind ja kein Verbrechen, nur sollte man dann nicht so tun, als hätte man diese Geschichte eben erfunden und würde sie zum ersten mal einer frisch aus dem …

52 mal berührt: Suicide Squad #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 25 von 52: SUICIDE SQUAD #1 von Adam Glass, Federico Dallocchio und Ransom Getty. MARC-OLIVER: Zu meiner eigenen Überraschung hat mich dieser Comic ganz passabel unterhalten. Adam Glass schreibt hier nichts, was einen aus den Socken haut. Federico Dallocchio und Ransom Getty sind beileibe keine Weltklassezeichner. Und wie vormals doch recht markant ausschauende Figuren wie Harley Quinn oder Amanda Waller davon profitieren sollen, dass man ihnen ein sehr viel beliebigeres Äußeres verpasst, bleibt mir verborgen. Aber davon abgesehen: Glass und Co. haben sich hier eine ebenso schlichte wie effiziente Einführung ihres Konzepts und ihrer Figuren überlegt, und sie schaffen’s, sie bei der Umsetzung nicht zu vermasseln. Die Geschichte ist nichts für zarte Gemüter, und sie wird auch keine Preise gewinnen, aber sie funktioniert – und das sowohl als Einzelheft als auch …

52 mal berührt: Red Lanterns #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 24 von 52: RED LANTERNS #1 von Peter Milligan und Ed Benes. MARC-OLIVER: Auch auf die Gefahr hin, vom lieben Kollegen Wederhake wieder als entenschubsender Spaßhasser verschrien zu werden, muss ich gestehen, dass ich selten so eine Moppelkotze gelesen habe. Gut, dass hier mit Hirnriss zu rechnen war, ist klar: Autor Peter Milligan lässt das Publikum schließlich gerne mal seine tiefe Bestürzung spüren, sich mit Superhelden überhaupt abgeben zu müssen. Zeichner Ed Benes ist ein besonders dreister Jim-Lee-Imitator. Und bei den Red Lanterns handelt es sich um eine Splittergruppe Außerirdischer aus dem Green-Lantern-Universum, die wegen ihrer ganz speziellen Ringe unablässig so aussehen, als würden sie – es ist tatsächlich so – Blut erbrechen. Man war also vorgewarnt. Immerhin hätte es ja sein können, dass uns hier wenigstens die Art von Wahnsinn aufgetischt wird, …

52 mal berührt: Demon Knights #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 23 von 52: DEMON KNIGHTS #1 von Paul Cornell und Diógenes Neves. MARC-OLIVER: Hier wird vor allem deutlich, wie schizophren der US-Markt inzwischen ist. Einerseits versucht man bei DC auf Teufel komm raus, den Preis eines Einzelhefts bei 2,99 US-Dollar zu halten, und kürzt deswegen sogar den Inhalt um zehn Prozent auf 20 Seiten. Andererseits tut hier selbst ein gestandener Autor wie Paul Cornell so, als hätte er allen Platz der Welt, und haut dem Leser in Demon Knights #1 erst mal zehn Seiten – zur Erinnerung: das halbe Heft – Vorgeplänkel um die Ohren, bevor er sich ohne Hast an seine eigentliche Geschichte rantastet. Wenn man sich dann noch vor Augen führt, dass 13 Seiten der Ausgabe aus maximal drei Panels bestehen (inklusive drei Splash-Seiten, die sich auf ein einziges …

52 mal berührt: Resurrection Man #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 22 von 52: RESURRECTION MAN #1 von Dan Abnett, Andy Lanning und Fernando Dagnino. BJÖRN: Der alte 2000AD-Haudegen Dan Abnett kehrt zusammen mit Andy Lanning zu einer Figur zurück, die sie vor fast 15 Jahren erfunden haben und die mir in einem Tie-in zu DC One Million als ewiger Gegenspieler von Vandal Savage sehr gut gefallen hat. Das Gimmick des Resurrection Man Mitch Shelly ist, dass er stirbt, aber wieder ins Leben zurückfindet. Und zwar jedes Mal mit neuen Kräften. Welche das allerdings sind, kann er nicht kontrollieren. Als weiteres Element führt Abnett ein, dass Mitch mit jeder Wiederbelebung den Drang verspürt, irgendwo hinzugehen und dort zu helfen. Die Serie könnte also in Richtung Quantum Leap (dt. Zurück in die Vergangenheit) geführt werden, wenn man sie emotional im Leben normaler …

52 mal berührt: Frankenstein #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 21 von 52: FRANKENSTEIN, AGENT OF S.H.A.D.E. #1 von Jeff Lemire und Alberto Ponticelli. BJÖRN: Unter den bisher von mir gelesenen Titeln ganz klar mein Favorit: Ein Comic der Frankenstein, Agent of S.H.A.D.E. heißt und auf dem Titelbild Frankenstein mit Schwert und Gatling präsentiert, schlägt in meinem inneren Vergnügungszentrum auf die richtigen Nervenknoten. Lemire haut eine verschrobene Idee nach der nächsten raus: Das Geheimquartier der Organisation ist eine wenige Zentimeter große Kugel, in der Dr. Palmer (The Atom im alten DCU) eine Kandor-artige Mini-Stadt gebaut hat, Father Time ist ein kleines Mädchen mit Zöpfen, Frankenstein kritisiert die Gefahren künstliches Leben zu schaffen und Frankensteins von ihm entfremdete Braut ist eine vierarmige Superagentin. Wenn dann auch noch die Creature Commandos auftauchen und einer dieser Kommandos einfach nur als „mummy and medic“ (in …

52 mal berührt: Deathstroke #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 20 von 52: DEATHSTROKE #1 von Kyle Higgins und Joe Bennett. BJÖRN: Junge, muss auf Simon Bisleys Titelbild ein scharfer Wind von rechts wehen. Oder wieso stehen Deathstrokes Hundemarken so stramm im 90°-Winkel? Ich habe eine Schwäche für das Konzept des alten, einäugigen Hinternversohlers (weshalb ich auch Ennis’ Fury mehr mochte, als der Comic verdient hat) und das bietet mir Deathstroke. Slade ist ein professioneller Auftragsmörder, dessen Klienten glauben, er habe es nicht mehr drauf. Also wird er ihnen das Gegenteil beweisen. Und Leichen werden seinen Weg pflastern. Wobei es nicht gerade selbstsicher wirkt, dass Higgins auf den ersten zwei Seiten wiederholt in Captions betonen muss, dass Deathstroke der „scariest badass“ auf dem Planeten ist. Als Beleg dafür ermordet Slade einen fetten Russen und ein Dutzend Soldaten, aber im großen …

52 mal berührt: Batwoman #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 19 von 52: BATWOMAN #1 von J.H. Williams III und W. Haden Blackman. BJÖRN: Batwoman ist der bisher am besten aussehende Comic dieses Relaunchs, und ich bin nicht sicher, ob er noch getoppt wird. Das sollte bei J.H. Williams III zwar niemanden überraschen, aber ich möchte nochmal betonen, dass mich immer wieder begeistert, wie gut er beim Einsatz kreativer, aber nicht störender Panelsetzung ist, wie schick seine Figuren aussehen, wie schön er eine Seite aufbaut und wie gekonnt er Bewegungen einsetzt, um den Leser durch die Seite zu führen. Davon können sich andere Comiczeichner immer noch mehr als eine Scheibe abschneiden. Die Splashpage mit der Wasserleiche im Mucha-Stil fand ich umwerfend. Auch der Ton, den Williams und Blackman anschlagen, gefällt: Ein wenig schwermütig, eher gothic superhero fiction als direkter Horror, …

52 mal berührt: Batman and Robin #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 18 von 52: BATMAN AND ROBIN #1 von Peter J. Tomasi und Patrick Gleason. BJÖRN: So sieht eine gute erste Ausgabe aus: Tomasi schafft es, auf zwanzig Seiten die Idee der weltweiten Batman-Franchises zu präsentieren, die Beziehung zwischen Bruce Wayne und seinem Sohn Damian zu charakterisieren, den neuen Status quo vorzustellen (Batman will nicht mehr des Todes seiner Eltern, sondern ihres Lebens gedenken) und eine große Bedrohung sowie einen Nebenplot zur späteren Verwendung aus dem Hut zu ziehen. Die Dialoge zwischen Bruce und Damian wirken leicht gestelzt, funktionieren aber um zu zeigen, dass dieser Bruce etwas lebensbejahender und Damian ein ziemlich unheimlicher Zehnjähriger ist. Die Dynamik zwischen den beiden Figuren ist interessant und bietet jede Menge Möglichkeiten für spannende Geschichten in der Zukunft. Und an Patrick Gleasons Zeichnungen hatte ich …