Als ich mal auf hoher See verschollen war
Sprinten, Joggen und Gehen sind anerkannte Fortbewegungsarten. Ein Stolpern wird als motorische Disfunktion wahrgenommen. Bei Erzählungen sieht das ähnlich aus: Egal wie schnell die Geschichte voranschreitet, jede Unterbrechung des gleichmäßigen Erzählflusses verwundert den Leser. In Als ich mal auf hoher See verschollen war erzeugt Maximilian Hillerzeder ein ständiges Moment des Strauchelns und Stolperns. Dadurch bewegt sich der Comic aber wesentlich interessanter fort als der Rest seiner Zunft.

Ulf Salzmann erzählt in seinem Webcomic Flausen regelmäßig kurze Episoden in vier Panels. Dass er auch andere Formate kann, zeigt er in seinem eben erschienenen Buch. Eine Gastrezension von Jan Dinter
Rache ist wie eine Rauchwolke (engl. „Plume“). Sie scheint greifbar, doch wenn du sie nehmen willst, fassen deine Finger ins Leere. Diesen Satz bekam Vesper Grey einst von ihrem Vater, einem umtriebigen Archäologen, mit auf den Weg.
Die in Erlangen lebende Comicbloggerin Lisa Neun veröffentlicht ihre autobiografischen Comicepisoden normalerweise regelmäßig in digitaler Form auf ihrem Blog. Daneben war sie u.a. bereits in den Anthologiereihen Panik Elektro und Jazam! vertreten. Im Dezember vergangenen Jahres publizierte sie schließlich in Eigenriege ihr erstes gedrucktes Buch.
Scheinbar aus dem Nichts rüttelte Weihnachten 2010 ein deutscher Zeichner die internationale Webcomicszene auf: Mit dem ersten Kapitel seiner Wormworld Saga erregte Daniel Lieske die Aufmerksamkeit der ganz Großen wie Scott McCloud, einem Pionier der digitalen Comicwelt. Was war so ungewöhnlich an seinen Arbeiten? Neben seinen technisch versierten, detailreichen Zeichnungen, der professionellen Kolorierung und der mehrsprachigen Veröffentlichung zeichnet seinen Webcomic die Nutzung der digitalen Möglichkeiten aus: Lieske verwendet konsequent die so genannte unendliche Leinwand. Jetzt ist das vierte Kapitel erschienen.
Nano liegt zwischen Mikro und Piko und steht für den milliardsten Teil einer Maßeinheit. Mit anderen Worten: Unglaublich winzig. So klein, dass einem schummerig wird, wenn man länger drüber nachdenkt. Leroy und Dexter sind Forscher im Nanoformat (Müsste man sie „Nanoben“ nennen?), die sich ihrer Winzigkeit bewusst sind und innerhalb ihres skurrilen Mikro-, Verzeihung, Nanokosmos den großen und kleinen Fragen des Daseins auf den Grund gehen. Sie treffen dabei auf drollige Hormone, betreiben Kernspaltung von Hand, verzocken ihre Kohle bei Spermarennen und werden von anarchistischen Freien Radikalen heimgesucht.
Einer der größten US-Comicverlage, DC Comics, hat seit geraumer Zeit eine Online-Präsenz, die sich Zuda Comics nennt. Unter anderem wird dort ein monatlicher Wettbewerb veranstaltet, an dessen Ende dem Sieger mit den meisten Leser-Stimmen die bezahlte Veröffentlichung seines Webcomics winkt.