Alle Artikel mit dem Schlagwort: Marvel

Die neuen X-Men 1

Im Juli beginnen bei Panini fünf neue Marvel-Heftserien mit Comics, die in den USA unter dem Motto „Marvel NOW!“ mit neuen Kreativteams neu gestartet wurden. Das Ziel: attraktive Einstiegspunkte für neue oder zurückkehrende Leser zu bieten und ein wenig frischen Wind ins Marvel-Universum zu bringen. Ob das gelungen ist, wollen wir uns in kurzen Rezensionen zu den fünf neuen Reihen ansehen. Heute: Neue und alte, zeitreisende X-Men.

Deadpool: Wade Wilson’s War (US)

Wer das Gefühl hat, dass er mit dem Original-Deadpool, dem MAX-Deadpool, dem Pulp-Deadpool und dem Ultimate-Deadpool seine größtmögliche Deadpool-Dosis noch nicht bekommt, der darf drei Kreuze machen; denn dank Duane Swierczynski gibt es jetzt endlich auch die Marvel-Knights-Interpretation von Deadpool.

S.H.I.E.L.D. – Architects of Forever (US)

S.H.I.E.L.D. – Architects of Forever sieht umwerfend aus. Einfach nur umwerfend.  Was Zeichner Dustin Weaver und seine Koloristin Christina Strain hier auf die Seiten zaubern, gehört zum allerbesten, was ich seit Jahren in Superheldencomics gesehen habe. Wir reden hier von einem Niveau, das es mit Bryan Hitchs Zeichnungen in The Authority und The Ultimates aufnehmen kann und das nur marginal weniger grandios ist als das Artwork von John Cassaday in Planetary.

Deadpool MAX: Nutjob (US)

Deadpool ist, ähnlich wie DCs Lobo, eine dieser Figuren, die in den richtigen Händen sehr viel Spaß macht und in den falschen Händen völlig unerträglich ist. Und ein Kreativteam bestehend aus dem hochrespektierten Autor David Lapham (Stray Bullets) und dem unverkennbaren Zeichner Kyle Baker (Why I Hate Saturn) sollte doch mindestens vier fähige Hände mitbringen, oder?

Deadpool 1

Deadpool, ein Mutant mit ähnlichen Selbstheilungskräften wie Wolverine, tauchte erstmals 1991 im Marvel-Universum auf und turnt seitdem regelmäßig durch diverse Serien, sowohl als Gaststar als auch in eigenen Titeln. Vor allem in den letzten beiden Jahren warf Marvel eine kaum noch überschaubare Zahl von fortlaufenden Serien, Mini- und Nebenserien rund um den „merc with a mouth“, den „Söldner mit der großen Klappe“ auf den Markt. Aus der großen Menge des verfügbaren Materials hat Panini zunächst ein paar Paperback-Sammelbände auf Deutsch veröffentlicht, nun startet man zusätzlich noch eine Heftserie, die alle zwei Monate erscheinen soll.

Fantastic Four 6

teaser_fantasticfour6Ein von Anfang an wichtiger Aspekt der Abenteuer der Fantastischen Vier ist etwas, was im Englischsprachigen als Sense of Wonder bezeichnet wird – vielleicht annähernd übersetzbar mit dem Staunen über und der Erkenntnis von neuen, völlig unerwarteten Gegebenheiten und Möglichkeiten. Nach 569 US-Ausgaben voller Zeit- und Dimensionsreisen, Invasionen aus dem Weltall wie aus der Negativzone und bizarren Erfindungen und Experimenten könnte man denken, dass hier nur noch Ideen-Recycling geboten wird. Mit seinem Dreiteiler „Die Lösung aller Probleme“ beweist der frischgebackene ständige Serienautor Jonathan Hickman jedoch, dass man durchaus noch Konzepte zum Staunen aus dem Hut zaubern kann.

 

Marvel 1602

 Aufgrund der Terroranschläge vom 11. September 2001 wollte Erfolgsautor Neil Gaiman (Sandman) kein Szenario zwischen Wolkenkratzern schreiben. So vollzog er die literarische Flucht „nach hinten“. Also ab in die Vergangenheit! Bei Panini Comics ist im Frühjahr eine weitere (Softcover-)Gesamtausgabe der von Kritikern und Publikum gleichermaßen gefeierten Serie erschienen. Offensichtlich traf er mit seinem eskapistischen Rückzug den Nerv der Zeit. Jedenfalls hat sich Gaiman mit Andy Kubert (Wolverine – Origin) zusammengetan, um das vertraute Marvel-Universum in das Jahr 1602 zurückzuverlegen.

Marvel Noir – Wolverine

 Dies ist der dritte Band der Marvel-Noir-Reihe. Nach Spider-Man und den X-Men wird diesmal Wolverine in die Welt des Noir-Genres adaptiert. Autor Stuart Moore hat sich hierfür mit dem Zeichner C. P. Smith zusammengetan. Nachdem der Spider-Man-Band aufgrund seiner bunten Ästhetik nicht auf ganzer Linie überzeugen, jedoch X-Men wegen dessen konsequenter Noir-Umsetzung umso mehr begeistern konnte, sind die Erwartungen an Wolverine hoch.

Wolverine: Old Man Logan (US)

 Old Man Logan ist eine dieser After-the-Fall-Superheldengeschichten, die sich seit der Zeit, als Alan Moores Twilight of the Superheroes  nie erschien sehr großer Beliebtheit erfreuen. Age of the Apocalypse. Es ist fünf nach Zwölf in den USA und die Schurken haben gewonnen. Die Superhelden sind tot, die großen Superschurken haben die USA – bzw. das, was von den USA übrig blieb – untereinander aufgeteilt.

Marvel Zombies Collection

 Wenn sich im Weltall zwei Superhelden, der eine ohne Beine und der andere ohne Schädeldecke, über die Gesangskünste des ersteren unterhalten, dann befindet man sich mit großer Sicherheit im Marvel-Universum. Dann muss man schon ein echter Marvel-Zombie sein, ein bekennender Fan des Hauses der Ideen, um den entsprechenden Comic nicht aus der Hand zu legen. Doch wenn man mit diesen Helden genauso vertraut ist, wie Autor Robert Kirkman (The Walking Dead), dann wird man sich nicht nur über den Sammelband Marvel Zombies Collection freuen, sondern den parodistischen Zombies sein Herz schenken, und dazu seine Gedärme, sein Hirn und seine abgetrennten Gliedmaßen.