Alle Artikel mit dem Schlagwort: Avant-Verlag

Das falsche Geschlecht

Die gemeinsame Lebensgeschichte von Paul Grappe und Louise Landy liest sich in ihrer Verdichtung wie ein typisches Stück aus der Boulevardpresse, eine kuriose Story um einen Mann in Frauenkleidern, voller Sex, Alkohol und Gewalt. In ihrem mit dem Publikumspreis von Angoulême ausgezeichneten Comic Das falsche Geschlecht wirft die Comicautorin Chloé Cruchaudet nun einen alles andere als reißerischen Blick auf dieses ungewöhnliche Paar, das sich im Paris der Belle Époque kennen und lieben lernte.

Vom Jenseits und andere Erzählungen

Über den Einfluss von H.P. Lovecraft auf die Horror- und Sci-Fi-Literatur muss man wohl nicht mehr viele Worte verlieren. Posthum wurde Lovecraft zum Kultautor und viele Kreative aus diversen Medien bedienen sich seitdem aus seinem Werk oder fühlen sich davon sichtlich inspiriert. Und natürlich gab es auch immer mal wieder den Versuch, originale Lovecraft-Stories in Comicform zu adaptieren.

Gröcha

„Gröcha“? Was klingt wie ein Frosch im Hals oder eine Kombination zwischen einem Huster und einem ausgesprochenen Wort ist in Wahrheit ein Begriff aus dem Rätoromanischen und heißt auf Deutsch so viel wie „Dreck“. Wobei auch dieser Titel dann zugegebenerweise nicht gerade ein Kaufanreiz ist.

Vita Obscura

Mit seinen ersten beiden Comics drüben! und Packeis hat Simon Schwartz eindrucksvoll auf sich aufmerksam gemacht und bewiesen, dass er im Moment wohl einer der talentiertesten, deutschen Comiczeichner ist. Sein neues Buch Vita Obscura resultierte aus einer regelmäßigen Publikation in der Wochenzeitung Der Freitag.

Auf den Spuren Rogers

Der Zeichner Florent Silloray hat sich in einem sehr persönlichen Comic mit der Kriegsgefangenschaft französischer Soldaten im Zweiten Weltkrieg beschäftigt. Ein bislang eher wenig beleuchtetes Thema, dessen historische Aufarbeitung nun umso wichtiger ist.

Eremit

Das erst zweite eigenständige Buchprojekt von Marijpol (i.e. Marie Pohl) ist reichlich finster geraten, hält es uns doch das gar nicht mal so unrealistische Schreckensszenario einer hoffnungslos überalterten Gesellschaft vor.

Chagall in Russland

Joann Sfar ist schon ein Phänomen. 1993 stieß er zur Ateliergemeinschaft Nawak, deren Mitglieder mittlerweile alle Stars geworden sind, 1994 wurden seine ersten Arbeiten veröffentlicht. Da war er gerade mal 23 Jahre alt und innerhalb von 19 Jahren hat er eine so ungeheure Schaffenskraft bewiesen, dass man vor Staunen nicht mehr aus dem Kopfschütteln heraus kommt.

Geschichten aus dem Viertel

In seinem äußerst gelungenen Vorwort weist der spanische Comickritiker Óscar Palmer darauf hin, dass Rotlichtviertel immer schon eine gewisse Faszination auf Künstler ausgeübt haben. Sie spielten oftmals mit dem Feuer, ließen sich in moralische Niederungen hinab und suhlten sich oft genüsslich im Elend. Dabei hatten sie immer die Möglichkeit, zu ihrem Ausgangspunkt zurückzukehren. Gabi Beltrán hatte diese nicht. Denn er wuchs mit seinen Freunden in einem solchen verrufenen Viertel auf.

Die falschen Gesichter

teaser falschengesichterDavid B. gilt als einer der größten Neuerer des Comics. Jetzt liegt mit Die falschen Gesichter ein Band vor, der schon rein konzeptuell etwas überrascht. Schließlich ist er eine reine Kriminalgeschichte, ein „Neo Noir“, wie auf der Buchrückseite behauptet wird. Das schürt natürlich die Neugier, denn ein Erneuerer, der sich eines klassischen Genres annimmt, zusammen mit einem Zeichner, der gerne absurde Ideen einbringt, verspricht einen etwas anderen Zugang.

Berlin – Geteilte Stadt

„Sieht didaktisch aus“, war mein erster Gedanke, als ich Berlin – Geteilte Stadt durchblätterte, und bei einer Koproduktion des Avant-Verlags mit der Bundesstiftung Aufarbeitung ist das wohl auch so gewollt. Für das Projekt hat man einen ebenso simplen wie bewährten Ansatz gewählt: Man lässt Zeitzeugen sprechen und untermauert deren Anekdoten mit wissenschaftlichen Artikeln.