Monate: September 2011

52 mal berührt: Stormwatch #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 8 von 52: STORMWATCH #1 von Paul Cornell und Miguel Sepulveda. BJÖRN: Ich mag Paul Cornell und ich möchte Stormwatch mögen, aber die erste Ausgabe lebt eher von meinem guten Willen als von ihren eigenen Qualitäten. Stormwatch als SciFi-Team, das kosmische Bedrohungen bekämpft, das ist ein Konzept, mit dem man viel machen kann. Und Sepulvedas Artwork zeigt, dass er für große kosmische Bedrohungen der richtige Mann ist: ein Riesenwurm im Himalaya, der Mond, der die Erde attackiert, die wahre Form von J’onn J’onnz. Alles ziemlich cool. Dazwischen wirkt es aber leider so, als habe er keinen Bock, den langweiligen Kram zu zeichnen und plötzlich verrutscht ihm in ganzen Panelreihen jedwede Anatomie. Und auch Paul Cornell ist zu deutlich mehr fähig, als er hier zeigt: Der Mond (!) attackiert die Erde. …

52 mal berührt: Men of War #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 7 von 52: MEN OF WAR #1 von Ivan Brandon und Tom Derenick, mit einer Zweitgeschichte von Jonathan Vankin und Phil Winslade. BJÖRN: Zweischneidiges Schwert, dein Name ist Men of War. Die erste Hälfte des Heftes erzählt von Joseph Rock, einem Soldaten in einer Welt, in der Superhelden existieren. Die zweite Hälfte erzählt den ersten Teil einer anscheinend völlig auf übernatürliche Elemente verzichtendenden Soldatengeschichte, die mal nicht von Garth Ennis geschrieben wurde. Ich wusste nicht, dass das überhaupt legal ist. Brandons und Derenicks „Rock“ ist zumindest akzeptabel, auch wenn Brandon sich ausgiebig in testosterongeschwängerten Soldatenklischees suhlt: Rock ist der aufrichtige Soldat, bei seinen Männern beliebt, aber nicht gewillt, blind Befehlen zu folgen. Einer, der für und mit seinen Männern kämpfen will, statt sich zum Sesselpupser befördern zu lassen. Und dann …

52 mal berührt: Justice League International #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 6 von 52: JUSTICE LEAGUE INTERNATIONAL #1 von Dan Jurgens und Aaron Lopresti.   BJÖRN: Justice League International ist ein Comic von Dan Jurgens. Damit weiß man bereits, ob man ihn mag oder nicht. Jurgens zeigt, dass er ein erfahrener Autor ist: Er bietet eine Einführung in das Konzept, indem er die Figuren kurz vorstellen und erste Hinweise zu Fähigkeiten und Persönlichkeit machen kann, ohne dass es aufgesetzt oder sogar störend wirkt, wie beispielsweise in Stormwatch. Er präsentiert anschließend die ersten Konflikte, deutet Persönlichkeiten an (oder verwechselt Nationalitäten mit Persönlichkeiten: „Ich bin Held aus $Land1 und habe Problem mit Held aus $Land2. $Land1 ist bestes Land von Welt!“) und findet danach noch die Zeit, seine Figuren in eine kurze Prügelei mit Felsmonstern zu verwickeln, ehe am Ende ein Riesenroboter auftaucht, …

Preview: Frank Miller’s Holy Terror

Nachdem die Fernsehbeiträge, die Zeitungsartikel und die Talk-Runden zum 11. September langsam wieder abebben, meldet sich nun noch einmal die Populärkultur, und mit ihr der Comic-Routinier Frank Miller, zu Wort. Mit zweiwöchiger Verspätung erscheint am 28. September sein Holy Terror bei dem amerikanischen Verlag Legendary Comics.

Seit der ersten Ankündigung des Comics sind nun schon sechs Jahre vergangen. In der Zeit wurde aus dem ursprünglichen Titel Holy Terror, Batman! nur noch Holy Terror. Die Fledermaus wurde durch Millers eigenen Helden, The Fixer, ausgetauscht und statt New Yorks Freiheitsstatue wacht die blinde Jusitzia über Empire City.

Nachdem bereits ein Teaser-Video und die ersten Seiten (PDF) zu sehen waren, zeigt Comicgate hier eine Woche vor dem US-Start drei exklusive Doppelseiten aus dem Comic.

52 mal berührt: Hawk & Dove #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 5 von 52: HAWK & DOVE #1 von Sterling Gates und Rob Liefeld. BJÖRN: Hawk & Dove – Konservativer und Hippie – ist ein 1970er-Konzept, das in Zeiten von FOX News und MSNBC, dem amerikanischen „Kulturkrieg“, wieder relevant sein könnte. Allerdings schlägt Sterling Gates in Ausgabe 1 diese Richtung nicht ein. Stattdessen haben wir die Beschwerde, dass Zombies in Comics viel zu oft verwendet werden (während man gerade im Comic Zombies bekämpft) und jede Menge unglaublich holpriger Exposition. Das Heft fühlt sich nicht wie eine Ausgabe 1 an, sondern wie eine Ausgabe 75, in der man für Neuleser nochmal kurz erklärt, was bisher passiert ist. Obwohl man eigentlich doch nichts richtig erklärt, sondern nur andeutet: „During the worst crisis the world’s ever seen, Dove got killed doing what he did …

52 mal berührt: Green Arrow #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 4 von 52: GREEN ARROW #1 von J.T. Krul und Dan Jurgens. BJÖRN: J.T. Krul gibt uns Green Arrow als jungen Ersatz-Steve-Jobs (seine Firma verkauft das Q-Pad … und wahrscheinlich auch Q-Tips), der in Frankreich Superschurken stoppt, während zuhause sein fieser Chef-Angestellter versucht, ihn auszubooten. Nach der ersten Seite ist schon klar, dass J.T. Krul das Wort „subtil“ nicht mal in einem Fremdwörterbuch finden würde. Die Dialoge von Ollie Queen sind peinlich bis zum Anschlag: Die Gesellschaft glorifiziert Schurken, Piraten sind sexy, Reality TV ist ein gesellschaftliches Problem. Schon im alten DCU kein Sympathiebolzen, wirkt Queen so selbstgefällig, dass ich mit den Schurken gefiebert habe. Auch weil er während der Kampfszene (90% des Comics), so viel monologisiert, Gegnermotivation erklärt und predigt (ihr könntet anderen helfen, doch nutzt eure Kraft für …

52 mal berührt: Batwing #1

 DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 3 von 52: BATWING #1 von Judd Winick und Ben Oliver. BJÖRN: Der Comic, bei dem ich im Vorfeld die größten Sorgen hatte. „Batman of Africa“ klang nach ungefilterten Afrika-Klischees, aber die vermeidet Winick weitgehend und belehrt wird zum Glück auch eher selten (bis auf eine Passage darüber, warum Polizisten in dieser Stadt korrupt werden). Trotzdem tauchen immer wieder „Wir Afrikaner“- oder „Wir in Afrika“-Momente auf, die den ganzen Kontinent dann doch zu einem homogenen Block machen, der er nicht ist. Abgesehen davon bewegt Winick sich sicher im Setting in der Demokratischen Republik Kongo, ohne in Fettnäpfchen zu treten und deutet an, dass das Konzept „Superhelden in Zentralafrika“ interessante Einblicke erlaubt. Warum sollte ein Schurke einen Kerl im Fledermauskostüm fürchten, wenn sein Land in naher Vergangenheit zwei Bürgerkriege und die …

52 mal berührt: Detective Comics #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 2 von 52: DETECTIVE COMICS #1 von Tony Salvador Daniel. BJÖRN: Das Cover verheißt schon nichts Gutes: Ein grimmiger Batman und ein blutiger Joker zwischen Puppenköpfen. Hart an der Grenze zur Selbstparodie, so wie auch die blumige Ausdrucksweise in Batmans Captions. Oder den Dialogen: „Forget about it, Joker. You can’t run. I own the night.“ Ohnehin sind in Gotham alle Einwohner der völlig überzüchteten Ausdrucksweise verfallen. Mein Lieblingssatz war: „Not a snowflake’s chance in Lucifer’s toilet.“ Das geschriebene Wort ist aber nicht das Einzige, das an dieser Batman-Interpretation schwer erträglich ist. Das was Daniel an Handlung spart, versucht er durch exzessive Gewalt gutzumachen: Menschenhautkappen, durchgebissene Kehlen, Blutfontänen, abgezogene Gesichter und mehrere Panels genüssliches Abstechen … das neue Detective Comics bietet all das, was mich aus dem alten DCU am Ende …

Bakuman.

Rezension von BakumanBakuman. von Texter Tsugumi Ohba und Zeichnerlegende Takeshi Obata (Death Note) beschäftigt sich fast ausschließlich mit dem Schaffensprozess von Manga. Und dennoch wird daraus einer der spannendsten, witzigsten und ganz und gar unglaublichsten Manga der letzten Jahre.

Das ausschweifende Leben des Nylonmanns

Es ist zweifellos eine sehr ungewöhnliche Geschichte: Ein junger deutscher Comicleser ist vernarrt in die Werke von Hermann (Comanche, Jeremiah, Die Türme von Bois-Maury) und schreibt ihm jahrelang Briefe. Bis dieser eines Tages zurückruft und aus einigen Telefonaten eine Freundschaft entsteht. Viele Jahre später darf jener Leser schließlich ein Comic-Szenario für sein Idol schreiben. Ein wahrgewordener Fanboy-Traum.