Batman: Die Welt des dunklen Ritters & Spider-Man: Die spannende Welt des Superhelden
Jedes Comic-Heft ist für irgendeinen Leser das allererste Comic-Heft. Deshalb sollte auf dessen fehlende Kenntnisse Rücksicht genommen und die bisherige Handlung am Anfang des Heftes zusammengefasst werden, um den Einstieg zu erleichtern – so hat es Stan Lee mal vorgegeben. Inzwischen gibt es seine Figur Spider-Man seit 50 Jahren und den Konkurrenten Batman sogar bald seit 75 Jahren. Es ist bereits so viel passiert, dass eine Kurzzusammenfassung aller bisherigen Abenteuer nicht mehr möglich ist, dafür braucht es schon ein ganzes Buch. Mit Spider-Man: Die spannende Welt des Superhelden und Batman: Die Welt des dunklen Ritters sind 2012 die ersten beiden Ausgaben einer Reihe von Sachbüchern über Superhelden auf Deutsch erschienen, die in den USA auch noch Bände über The Avengers, Iron Man und andere Figuren umfasst.

Ein normaler Comic ist für Marc-Antoine Mathieu scheinbar nicht genug. Der Mann experimentiert einfach zu gerne und verschiebt mit jedem neuen Werk die Grenzen des Mediums wieder ein kleines Stück nach außen. Das bewies er nicht zuletzt bei seinen Arbeiten über Julius Corentin Acquefacques, den Angestellten im ominösen Ministerium für Humor, wo Mathieu mit Farben und Formen spielte, den Comic als Vehikel benutzte, um für den Leser neue Dimensionen zu erkunden, das Korsett der linearen Panel-Erzählstruktur aufzubrechen und auf den Kopf zu stellen.
Waren schon im zweiten Band der klassischen Westernserie Lance einige starke Veränderungen auszumachen, die vor allem emanzipatorisch gegenüber Prinz Eisenherz zu deuten sind, so entwickelt der dritte Band einen starken Realismus und erzählt Themen, die wirklich einzigartig für den Western allgemein sind.
Comiczeichner Simon Muchat steckt in einer handfesten Lebenskrise: Sein neues Buchprojekt schreitet nicht voran, der Hausbau gestaltet sich schwieriger als erwartet und seine Freundin verzweifelt so langsam an seiner Lethargie. Doch als ihn unvermittelt die Einladung zur Hochzeit seiner Cousine aus Portugal erreicht, begibt sich Simon schließlich auf die Spuren seiner portugiesischen Wurzeln. Hier entflammt seine Lebensfreude von Neuem und die Inspiration kehrt zurück.
Mit Quästor startet eine neue frankobelgische Serie, die auf den ersten Blick wie ein weiterer typische Historiencomic aussieht. Denn meist wird darin im historischen Gewand ein Krimi erzählt. Was wenig verwundert, denn Krimis und Thriller sind, im besten Falle, dazu geeignet, ein Psychogramm der Gesellschaft zu entwerfen und viel Lokalkolorit aufzubauen. Im historischen Genre kommen natürlich noch die geschichtlichen Umstände dazu.
Wie schon in Moris vorheriger Serie Emma – eine viktorianische Liebe geht es in Young Bride’s Story um eine ungewöhnliche Liebesbeziehung in einem mangauntypischen Umfeld. Der aktuelle Manga von Kaoru Mori ist, um es kurz zu benennen, eines dieser liebevollen Werke, deren Figuren einem sofort sympathisch sind und das man nicht der Spannung wegen liest, sondern weil das Lesen an sich Spaß macht. Der Leser steigt direkt in die Geschichte ein und wird von ihr an die Hand genommen.
Endlich legt Benoit Sokal den nächsten Teil von Kraa vor. Ursprünglich auf zwei Bände angelegt, ist der Stoff mittlerweile zu einer Trilogie herangewachsen. Aber auf den ersten Blick hat das der Serie nicht sonderlich gut getan. Denn dem grandiosen Einstieg in die Trilogie von Kraa kann der zweite Band nicht ganz das Wasser reichen. Das liegt vorrangig daran, dass hier inhaltlich kaum eine Entwicklung stattfindet, sondern nur der Status Quo, der am Ende des ersten Bandes vorlag, genauer dargestellt wird.
Wir schreiben das Jahr 1864. Napoleon III. ist mit seiner kaiserlichen Armee gerade im Begriff, sein Reich über ganz Amerika auszudehnen. Doch England und Preußen wollen diesen Plan vereiteln und den Kaiser stürzen. Vom Wohnhaus des Exilanten Victor Hugo, dem „Hauteville House“, aus operiert der republikanische Widerstand.
13 Jahre nach seinem Erscheinen in den USA hat es Craig Thompsons Erstlingswerk Good-bye, Chunky Rice auch endlich nach Deutschland geschafft, Thompson hat hierfür sogar den Titelschriftzug neu gelettert. Dabei ist höchstens die lange Wartezeit auf den Band verblüffend, nicht aber die Tatsache, dass er hierzulande überhaupt veröffentlicht wird.