Alle Artikel in: Rezensionen

Love Song 1 – Manu

Christopher liebt die Rock- und Popmusik. Der französische Autor und Zeichner liebt sie sogar dermaßen, dass er eine komplette Albenserie daraus macht. Aber kann das gut gehen, wenn ein so völlig anderes Medium wie die Musik in einem bildhaften Medium wie dem Comic umgesetzt wird?

Crossed 1

Diesem Comic ist ein gewisses Unbehagen anzumerken. The Walking Dead, die dazugehörige TV-Adaption und der damit zusammenhängende Boom von Zombiecomics und -filmen hat Garth Ennis anscheinend etwas verärgert. Oder zumindest ein Unbehagen bei ihm verursacht. Und so entwarf er seine eigene Version einer Zombieapokalypse und holt das Genre wieder auf den Boden zurück.

Grandville

Eine „Retro-Utopie voller Blut und Liebreiz“ kündigt der Untertitel auf dem Cover an, und der Schmutztitel beschwört „Eine Fantasie“: Ist Grandville von Bryan Talbot also ein ganz und gar ungewöhnlicher Comic? Eigentlich nicht, diese Untertitel sind vielmehr Teil der akribischen Buchgestaltung, mit der der britische Comicveteran dieses Album zu einem Objekt machen möchte, das selbst aus der retro-futuristischen Steampunkwelt stammen könnte, in der die Geschichte spielt.

Der Vampir von Benares 1-3

Vampire tragen ihren Beinamen „die Untoten“ mit Recht. Richtig verschwunden waren sie in der Popkultur nie, aber gerade in den letzten Jahren haben sie nun wahrlich einen enormen Boom erlebt. Sei es in Romanen, in Filmen oder in Comics: Vampire sind wieder en vogue, nicht zuletzt durch verkitschte Romantisierungen à la Twilight. Angesichts dessen und der langen, nicht nur popkulturellen, Tradition dieses Themas fragt man sich, ob es überhaupt noch möglich ist, den Blutsaugern noch neue Facetten abzuringen. Doch dem Franzosen Georges Bess gelingt das in seiner Alben-Trilogie durchaus.

Der Witz der Relationen in XKCD

Besprechung einer wissenschaftlichen Arbeit zu XKCD: Der Witz der RelationenDer amerikanische Webcomic XKCD ist einer der erfolgreichsten Webcomics weltweit. Seine Stärken liegen vor allem in einer geschickten und äußerst ansprechenden Netzpräsentation, mit dezent, aber effektiv eingesetzten Spielereien und vor allem seiner Gabe, absurde Schaubilder und Diagramme zu gestalten, die jeden nur erdenklichen Sachverhalt witzig oder originell darstellen können. Zu dieser Reihe existiert nun auch ein wissenschaftlicher Aufsatz, der XKCD mit der Wissenschaft der Diagrammatik und der Humortheorie verknüpft.

Showman Killer 2 – Das goldene Kind

Der erste Band dieser neuen Serie von Meister Jodorowsky konnte nicht so ganz überzeugen. Immerhin bot er Kurzweil, aber eine Story war im Grunde noch nicht vorhanden und es gab „nur“ Action zuhauf. Im Gegensatz zum Einstiegsband entwickelt sich nun aber eine Geschichte. Dementsprechend gibt es andere Elemente als Action und Gemetzel, wobei auf diese Zutaten nicht verzichtet wird.

Die Odyssee

Vor gut 30 Jahren begann die Arbeit an dieser Comicadaption von Homers Odyssee. Nun liegt das Werk endlich in einem deutschen Album vor. Die beiden Spanier Pèrez Navarro und Martìn Sauri halten sich eng an die Vorlage, aber verdichten die Handlung natürlich sehr stark, beziehungsweise reduzieren sie auf die wesentlichen Eckpunkte.

Essex County 3 – Die Krankenschwester

Während sich der Kanadier Jeff Lemire zur Zeit einen Namen als Architekt des neuen DC-Universums macht und nicht nur einige Storylines für verschiedene Superhelden (wie etwa Superboy) verfasst, sondern auch mit Sweet Tooth für Vertigo eine schöne Verbindung zwischen Mainstream und Independent schuf, erscheint nun auch der dritte und abschließende Band seiner Trilogie mit Geschichten aus Essex County. Diese Trilogie ebnete dem jungen Autor und Zeichner den Weg und brachte ihm auch mehrere Preise ein. Und das völlig zu Recht, schließlich ist die Serie ein Beispiel dafür, wie sehr Comics es vermögen, durch die Bilder dem Text zusätzlichen Inhalt zu geben und auch schon ohne jeden Dialog Charakterisierungen zu liefern.

Das Gemetzel

Wäre dieser Comic ein Werk von David B., man würde sich über den martialischen Titel nicht wundern. Anders als sein französischer Kollege ist der bei Das Gemetzel federführende Bastien Vivès (Der Geschmack von Chlor, Polina) jedoch bislang nicht mit einer Vorliebe für Schlachten- oder Kriegsszenen aufgefallen.