Autor: Jons Marek Schiemann

Crossed 1

Diesem Comic ist ein gewisses Unbehagen anzumerken. The Walking Dead, die dazugehörige TV-Adaption und der damit zusammenhängende Boom von Zombiecomics und -filmen hat Garth Ennis anscheinend etwas verärgert. Oder zumindest ein Unbehagen bei ihm verursacht. Und so entwarf er seine eigene Version einer Zombieapokalypse und holt das Genre wieder auf den Boden zurück.

Der Vampir von Benares 1-3

Vampire tragen ihren Beinamen „die Untoten“ mit Recht. Richtig verschwunden waren sie in der Popkultur nie, aber gerade in den letzten Jahren haben sie nun wahrlich einen enormen Boom erlebt. Sei es in Romanen, in Filmen oder in Comics: Vampire sind wieder en vogue, nicht zuletzt durch verkitschte Romantisierungen à la Twilight. Angesichts dessen und der langen, nicht nur popkulturellen, Tradition dieses Themas fragt man sich, ob es überhaupt noch möglich ist, den Blutsaugern noch neue Facetten abzuringen. Doch dem Franzosen Georges Bess gelingt das in seiner Alben-Trilogie durchaus.

Showman Killer 2 – Das goldene Kind

Der erste Band dieser neuen Serie von Meister Jodorowsky konnte nicht so ganz überzeugen. Immerhin bot er Kurzweil, aber eine Story war im Grunde noch nicht vorhanden und es gab „nur“ Action zuhauf. Im Gegensatz zum Einstiegsband entwickelt sich nun aber eine Geschichte. Dementsprechend gibt es andere Elemente als Action und Gemetzel, wobei auf diese Zutaten nicht verzichtet wird.

Essex County 3 – Die Krankenschwester

Während sich der Kanadier Jeff Lemire zur Zeit einen Namen als Architekt des neuen DC-Universums macht und nicht nur einige Storylines für verschiedene Superhelden (wie etwa Superboy) verfasst, sondern auch mit Sweet Tooth für Vertigo eine schöne Verbindung zwischen Mainstream und Independent schuf, erscheint nun auch der dritte und abschließende Band seiner Trilogie mit Geschichten aus Essex County. Diese Trilogie ebnete dem jungen Autor und Zeichner den Weg und brachte ihm auch mehrere Preise ein. Und das völlig zu Recht, schließlich ist die Serie ein Beispiel dafür, wie sehr Comics es vermögen, durch die Bilder dem Text zusätzlichen Inhalt zu geben und auch schon ohne jeden Dialog Charakterisierungen zu liefern.

Himmel in Trümmern 1 – Über den Wolken

Nach einem gelungenen Einstand mit dem Zweiteiler Touna Mara legt der noch junge All Verlag nun den Auftaktband seiner zweiten Serie vor. Himmel in Trümmern macht zunächst den Eindruck eines typischen Fliegercomics, wie man ihn etwa von den Klassikern Buck Danny oder Tanguy und Laverdure kennt. Und doch ist diese Reihe in mancherlei Hinsicht anders: Zum einen kommen genrefremde Elemente zum Einsatz, zum anderen sind die Helden am Anfang recht dubios.

Reconquista 1 – Die Horde der Lebenden

Schon der Titel im Verbund mit dem Cover kann irritieren, gibt aber aus historischer Perspektive gleich die Richtung vor. „Die Horde der Lebenden“ erinnert vom Namen her vage an die Goldene Horde, nur war diese die Streitmacht des Dschingis Khan. Und was hätte das dann mit der leicht indianisch anmutenden Frau auf dem Cover zu tun? Der Serientitel verwirrt denn auch zusätzlich. Schließlich beteichnet „Reconquista“ die christliche Rückeroberung Spaniens von den Mauren, die erst 1492 abgeschlossen war. Wie sollen diese drei Aspekte zusammenpassen? Gar nicht, denn inhaltlich geht es dann auch gar nicht um Spanien, Dschingis Khan oder Indianer, sondern vielmehr um die Skythen.

Der Rattenfänger von Hameln

Man muss nicht extra die Danksagung lesen, um zu merken, dass sich der Autor und Zeichner André Houot sehr auf die Schultern von François Bourgeon stellt. Man ist sogar schon nach dem ersten Blick versucht, auf das Cover zu schauen, ob nicht doch der französische Meister selbst diesen Band geschaffen hat.

Lance 3

Waren schon im zweiten Band der klassischen Westernserie Lance einige starke Veränderungen auszumachen, die vor allem emanzipatorisch gegenüber Prinz Eisenherz zu deuten sind, so entwickelt der dritte Band einen starken Realismus und erzählt Themen, die wirklich einzigartig für den Western allgemein sind.