Autor: Jons Marek Schiemann

Frenchman

Der französische Zeichner, Autor und Kolorist in Personalunion, Patrick Prugne, konnte in den letzten Jahren die deutsche Leserschaft schon mit mehreren Alben für sich gewinnen: sowohl Canoe Bay als auch Die Herberge am Ende der Welt (sowie der etwas ältere Comic Fol) wussten die geneigten Betrachter mit ihren Aquarellbildern zu fesseln. Prugnes Sujets waren den breit angelegten Panels, die man für Aquarelle benötigt, damit diese Technik gut wirken kann, auf gelungene Art und Weise angepasst. Canoe Bay spielte in den frühen Siedlungszeiten der USA, also vor der Epoche, die gemeinhin als Western gilt, und Die Herberge am Ende der Welt spielte an einer Küste und wusste mit beeindruckenden Meereseindrücken zu punkten. Man konnte also gespannt sein, wohin Prugne seine Leser diesmal mitnimmt.

Kililana Song 1 – Eine Kindheit in Kenia

Angesichts des Zweiteilers Kililana Song, dessen erste Hälfte letzten Herbst erschienen ist, ist es nahezu ein Wunder, dass noch keiner der Comics von Benjamin Flao auf Deutsch vorliegt. Abgesehen von einem kleinen Beitrag in der Anthologie Bob Dylan: Revisited aus dem Carlsen Verlag ist jedenfalls mir keine deutsche Veröffentlichung von Flao bekannt. Man kann man hier also wahre Entdeckung machen.

Goliath

Der schottische Zeichner, Autor, Illustrator und Cartoonist Tom Gauld ist hierzulande nicht sonderlich bekannt. Ganz im Gegensatz zu seiner Heimat, wo er wöchentliche Comicstrips für den Guardian zeichnet, in diversen Anthologien publizierte und kleinere Buchveröffentlichungen aufweisen kann. Goliath ist sein erster längerer Comic, und die Idee dahinter ist sehr überzeugend.

Ambulanz 13 1 – Das blutrote Kreuz

Im Gegensatz zu Deutschland ist in Frankreich der Erste Weltkrieg das verbliebene große Trauma. Während sich in Deutschland der Krieg von 1914 bis 1918 in immer weiter weg gelegene historische Dimensionen begibt, ist in Frankreich der Krieg immer noch in den Köpfen präsent. In Deutschland ist es natürlich der Zweite Weltkrieg, was wenig verwunderlich ist angesichts dessen Schrecken und der enormen Schuld. Warum aber ist der Erste Weltkrieg für die Franzosen so sehr traumatisch, dass Kriegsabenteuer, oder besser Kriegsschilderungen, meistens auf diesen Krieg Bezug nehmen?

Sasmira 1&2

Sasmira von Laurent Vicomte erinnert stellenweise stark an die Serie Die Reise ans Ende der Welt. Was natürlich nicht allzu verwunderlich ist, da der Autor und Zeichner jedes Mal der gleiche ist. Allerdings geht die Ähnlichkeit der beiden Serien schon in Richtung Selbstzitat, was Fans erfreuen, aber andere eher enttäuschen wird. Doch Sasmira wäre Unrecht getan, würde man es nur in Verbindung mit der anderen Reihe lesen, denn der Comic ist sehr poetisch und ähnelt damit eher den späteren Bänden der Reise als den ersten, rein fantasygeprägten Abenteuern.

Nausea

teaser nauseaEs ist nicht ganz leicht, den Überblick über Robert Crumbs Werk zu behalten. Nicht nur war und ist der Mann enorm produktiv, seine Geschichten haben auch eine zuweilen sehr verwirrende Veröffentlichungsgeschichte. In den USA erschienen seine Comics häufig in Zeitschriften und Anthologien, bis sie irgendwann in Buchform gepresst wurden. Schon bald aber war klar, was für eine prägende Rolle dieser Mann spielte. Schließlich ist er der wohl bekannteste Undergroundzeichner, der nicht nur die Comicszene revolutionierte, sondern es auch als einer der wenigen aus dieser Bewegung schaffte, recht bald von der breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden.

Swamp Thing 1 – Die Auferstehung der Toten

Von dem Relaunch des DC-Universums sind nicht nur die zahlreichen Superhelden betroffen, die eine Art Runderneuerung erleben, sondern auch einige Figuren, die in Deutschland bislang nicht ihren verdienten Stellenwert inne hatten und nun, mit einer neuen Mythologie versehen, eine neue Chance auf dem deutschen Markt bekommen. Neben der Rückkehr von „Hellblazer“ John Constantine ins DC-Universum als Mitglied der Justice League Dark kommen auch andere Horrorserien auf den Markt. DC wird düsterer: Animal Man, Ich der Vampir und die oben erwähnten sorgen gemeinsam für Gänsehaut. Und auch eine der legendärsten Figuren kommt nach langer Abstinenz auf den Markt zurück: das Swamp Thing.

Scarface

Christian de Metter hat ja mit Romanbearbeitungen schon einige Erfahrungen sammeln können. So setzte er bereits Shutter Island und Swinging London in Bilder um. Mit Scarface nimmt er sich nun eines Klassikers des Gangsterromans an, der schon sehr bald nach seinem Erscheinen in den 1920ern sehr einflussreich geworden ist.

Love Song 1 – Manu

Christopher liebt die Rock- und Popmusik. Der französische Autor und Zeichner liebt sie sogar dermaßen, dass er eine komplette Albenserie daraus macht. Aber kann das gut gehen, wenn ein so völlig anderes Medium wie die Musik in einem bildhaften Medium wie dem Comic umgesetzt wird?