Monate: November 2011

52 mal berührt: Justice League International #2

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 53 von 52: JUSTICE LEAGUE INTERNATIONAL #2 von Dan Jurgens und Aaron Lopresti.   (Anmerkung: Unser regulärer Co-Kolumnist besucht gerade einen Rezensentenkongress in Neu-Isenburg und fällt daher leider die nächsten Tage aus. Umso mehr freuen wir uns, dass wir als Vertretung den flämischen Naturlyriker Frans Vanderstrack gewinnen konnten. Herr Vanderstrack ist ein langjähriger COMICGATE-Leser, der sich spontan dazu bereit erklärt hat, die „New 52“ für uns poetisch aufzuarbeiten.) MARC-OLIVER: Ursprünglich hatte ich ja nicht viel von der Serie erwartet, aber das erste Heft bewog mich dann doch dazu, Justice League International ins Abo zu nehmen. Und mein guter Eindruck wird hier bestätigt: Jurgens und Lopresti machen einfach eine solide, unprätentiöse Teamserie traditioneller Prägung. Helden kloppen sich mit Riesenrobotern und streiten untereinander, während sich diverse Nebenstränge entwickeln. Eine altbewährte Formel, die …

Der schreckliche Papst 2 – Julius II.

Alexandro Jodorowsky schickt seinen schrecklichen Papst in die zweite Runde. Giuliano Della Rovere ist nun Papst geworden und nennt sich Julius II. Berauscht von seiner Macht und vor Liebe zu seinem Liebling Aldosi provoziert er seine Familie, die er selbst mit Ämtern und Schätzen ausgestattet hat. Nachdem diese aus Rache Aldosi ermordet, dreht Julius durch. Mit allen Mitteln und ohne Gnade will er Italien einigen. Natürlich unter seiner Herrschaft. Zugleich beauftragt er niemand geringeren als Michelangelo mit dem Bau eines kolossalen Grabmals.

52 mal berührt: Flash #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 52 von 52: FLASH #1 von Francis Manapul und Brian Buccellato. MARC-OLIVER: Das Beste zum Schluss? Wenn das ganze Heft so gut wäre wie die ersten fünf Seiten, hätte ich ohne zu zögern die Höchstnote gezückt. Da ist alles drin: zwei Seiten knappe aber effektive, noch dazu verdammt schick anzusehende Einführung des Helden in Zivil plus zweier Nebenfiguren; es folgt prompt die erste Krise, Angriff der Schurken: Barry Allen verwandelt sich in den Flash, während er zwischen den „eingeblendeten“ Credits auf den Leser zurast; und dann eine wunderbare Doppelseite, die nicht nur den ganzen „Vorspann“ und den Titel der Story enthält, sondern auch den Flash in Action zeigt. Chapeau, die Herren – J.H. Williams III hätte das auch nicht besser gekonnt. Leider wird’s danach so schön nicht mehr. Der Rest …

Deadpool: Wade Wilson’s War (US)

Wer das Gefühl hat, dass er mit dem Original-Deadpool, dem MAX-Deadpool, dem Pulp-Deadpool und dem Ultimate-Deadpool seine größtmögliche Deadpool-Dosis noch nicht bekommt, der darf drei Kreuze machen; denn dank Duane Swierczynski gibt es jetzt endlich auch die Marvel-Knights-Interpretation von Deadpool.

52 mal berührt: Batman: The Dark Knight #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 51 von 52: BATMAN: THE DARK KNIGHT #1 von David Finch und Paul Jenkins. MARC-OLIVER: Puh, ist es noch weit? David Finch zeichnet hier, Paul Jenkins ist irgendwann zu weit vorgerückter Stunde als Autor dazugestoßen, den Plot hat man sich angeblich trotzdem noch irgendwie zusammen ausgedacht. Und, naja, der Comic soll – wie man sich anhand des Titels schon ableiten kann – wohl die Leute ansprechen, die den gleichnamigen Film gut fanden und jetzt mehr wollen. Soweit die Theorie. Bei der Umsetzung macht sich dann das eine oder andere déjà-vu bemerkbar – nicht etwa, weil man sich zu nah am Film bewegen würde, sondern eher, weil sich die Geschichte aus unerfindlichen Gründen fast wie eine schlechtere Version von Batman #1 liest, das eine Woche vorher erschienen ist: Wayne hat ’nen großen Auftritt in …

Code Word: Geronimo (US)

In der Nacht vom 1. zum 2. Mai 2011 tötete ein Spezialkommando der US Army den Staatsfeind Nummer 1, Al-Qaida-Führer Osama Bin Laden, der bis dahin in einem Haus im pakistanischen Abbottabat gelebt hatte. Nur wenige Wochen später kündigte der Verlag IDW Publishing eine „Graphic Novel“ an, die das Geschehen dieser Nacht in Comicform nacherzählt. Im September ist das Buch nun erschienen – passend zu den Gedenkfeiern zum zehnten Jahrestag der Anschläge vom 11. September, die den Terroristen Bin Laden endgültig zum obersten Feindbild der USA gemacht hatten.

52 mal berührt: Justice League Dark #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 50 von 52: JUSTICE LEAGUE DARK #1 von Peter Milligan und Mikel Janin. MARC-OLIVER: Theoretisch ist Justice League Dark genau die Art von konzeptioneller Flanke vors Tor, die Milligan oft sicher verwandelt: eine „düstere“ Version der Justice League, auf übernatürliche Phänomene spezialisiert, die zwar lose mit Batman, Superman und Co. verbandelt ist, im Zweifelsfall aber ihr eigenes Süppchen kocht. Unter anderem mit dabei: alte Bekannte Milligans wie Shade oder John Constantine. In der Praxis kommt die Serie mit ihrem Debüt aber leider noch nicht einmal aus der eigenen Spielfeldhälfte heraus. Teilweise liegt das an Zeichner Mikel Janin. Der erzählt zwar objektiv betrachtet die Geschichte, ohne dass sich Verständnislücken oder sonstige Defizite bemerkbar machen. Die im besten Sinn grausige Doppelseite mit der Autobahn ist sogar richtig originell und gut gemacht. Aber …

52 mal berührt: The Fury of Firestorm #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 49 von 52: THE FURY OF FIRESTORM: THE NUCLEAR MEN #1 von Ethan Van Sciver, Gail Simone und Yildiray Cinar. MARC-OLIVER: Firestorm gehört zu den Neustarts, die mich positiv überrascht haben, wenn auch mit Abstrichen. Die Konstellation der beiden Hauptfiguren – der weiße Footballstar und der schwarze Außenseiter – finde ich einerseits prinzipiell interessant, gerade auch, weil die unterschiedliche Hautfarbe thematisiert statt nur als Klischee verwendet wird. Auch das Firestorm-Konzept wird hier ganz ordentlich eingeführt. Und die Art, wie man die Wut der beiden Helden, die so ziemlich das einzige ist, was sie gemeinsam haben, als Verbindung herausarbeitet und in den Superheldenaspekt mit einbezieht, ist vielversprechend. Der Zeichenstil von Yildiray Cinar hat zwar keinen hohen Wiedererkennungswert, sieht aber ganz schön aus. Cinar beherrscht Alltagsszenarien ebenso wie großspurige Superhelden-Momente und bringt die Geschichte …

Links der Woche: Mit Charlie Hebdo, Gedanken zur Comic-Kritik und einem Incal-Trailer

Unsere Links der Woche, Ausgabe 39/2011:   Molotow-Cocktail zum ApéroFrankfurter Allgemeine Zeitung, Jürg AltweggKrass, ohne Angst – und unter PolizeischutzSpiegel Online, Carsten VolkeryZierfische der PressefreiheitSüddeutsche Zeitung, Joseph HanimannDas Thema der Woche ist sicher der Brandanschlag auf die Redaktion des Pariser Satireblatts Charlie Hebdo. Die Zeitschrift brachte letzte Woche eine bewusst provokante Ausgabe unter dem Titel Sharia Hebdo, mit dem Propheten Mohammed als Chefredakteur. Dass sich radikale Islamisten über diese Aktion aufregen würden, überrascht nicht und war wohl auch einkalkuliert. Dass aber am Erscheinungstag des Heftes die Redaktionsräume durch ein Molotov-Cocktail völlig ausbrannten, gehörte sicher nicht zum Plan. Außerdem wurde die Website des Magazins gehackt. Wer diese Attacken ausübte, ist bislang nicht bekannt. Die französischen Medien reagierten mit Solidaritätsbekundungen. Die Zeitung Libération nimmt die obdachlose Charlie Hebdo-Redaktion vorübergehend bei sich auf, in der Donnerstagsausgabe erschien auch eine gemeinsam produzierte Sonderbeilage. Tintin in the Congo not racist, says Belgian judicial adviserThe Guardian, ReutersDie Klage des Kongolesen Bienvenu Mbutu Mondondo gegen den belgischen Verleger von Tintin au Congo (Tim im Kongo), die ein Verkaufsverbot des Comics zum Ziel …

52 mal berührt: Aquaman #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 48 von 52: AQUAMAN #1 von Geoff Johns und Ivan Reis. MARC-OLIVER: Die gute Nachricht zuerst: Für einen Comic von den Leuten, die an Blackest Night schuld sind, ist Aquaman gar nicht mal sooo übel. Die schlechte Nachricht: Besonders gut gemacht ist das Heft trotzdem nicht. Dabei gibt es sogar einiges, was mir hier ganz gut gefällt, wie etwa die Zeichnungen von Ivan Reis. Der Mann steht stilistisch fest in der Tradition so ziemlich aller Künstler, die im traditionellen Superheldengenre schon mal irgendwann stilprägend waren, bewahrt sich aber dennoch eine eigene Identität und gibt dabei auch einen ganz passablen Erzähler ab. Das kann man von Geoff Johns leider nicht behaupten. Geoff Johns erzählt ungefähr so Geschichten, wie ich früher an Kindergeburtstagen Schokolade gegessen habe: mit Handschuhen, Messer und Gabel und …