Alle Artikel mit dem Schlagwort: Splitter

Sukkubus 1 – Camilla

 Diese Dame verwirrt einem wirklich die Sinne. Sieht man das schön gestaltete Cover mit einer verführerischen Frau und dem Titel Sukkubus, geht man von einer erotisch gestalteten Mysteryserie aus. Ein „Sukkubus“ ist schließlich ein weiblicher Dämon, der durch sexuelle Verführung die Seelen von Männern einfängt. Das ist in diesem Comic aber nicht der Fall. Stattdessen liegt ein ziemlich verwirrender Historiencomic vor, der sich einem nicht so schnell erschließt. Jedenfalls könnte der Leser auch eine Eule als Vogel der Weisheit, der in dem Album häufig vorkommt, gebrauchen.

Monsieur Mardi-Gras – Unter Knochen 1-4

 Im Sommer letzten Jahres schloss der Splitter-Verlag ein Comicprojekt ab, dessen erste Schritte bereits sieben Jahre zuvor gemacht wurden: Damals erschienen beim Label Speed XXL die ersten zwei Bände der Albenreihe Unter Knochen von Éric Liberge, zunächst noch in Schwarz-Weiß. Mittlerweile ist Speed längst Geschichte, die ersten zwei Alben erschienen in Frankreich in einer zweiten, diesmal kolorierten Fassung, und die Serie wurde mit zwei weiteren Ausgaben abgeschlossen. Bei Splitter liegt inzwischen die komplette Reihe in Farbe unter dem Titel Monsieur Mardi-Gras – Unter Knochen vor.

Canoe Bay

 Der umfangreiche Einzelband Canoe Bay ist ein typisches Beispiel für einen Comic, bei dem sich der Leser anschließend wohl noch lange an die faszinierenden Bilder, dafür umso weniger an die seichte Story erinnern wird. Das ist umso bedauerlicher, da dieser Band mit einer entsprechend nachhaltigen Erzählung durchaus das Zeug zu einem der Topalben der letzten Jahre gehabt hätte.

Die Welt von Lucie 1

 Der Fernsehserie Lost wird gerne nachgesagt, dass für jedes mysterlöse Rätsel, das darin aufgelöst wird, mindestens zwei neue Fragen aufgeworfen werden. Ob man das nun als Vorwurf oder als Lob versteht, kommt ganz auf den Standpunkt an. Ähnlich verhält es sich mit dem Comic Die Welt von Lucie, den der Splitter-Verlag als Zweiteiler im Buchformat veröffentlicht.

Prometheus 1: Atlantis

 Den meisten Lesern dürfte Prometheus, der Titan, der den Menschen laut Sage das Feuer brachte und deswegen von Zeus bestraft wurde, ein Begriff sein. Weshalb Christophe Bec seine dreiteilige Serie nach diesem benannt hat, bleibt nach dem ersten Band noch unklar. Lediglich die Legende von Prometheus wird auf wenigen Seiten thematisiert, lässt dabei aber jeden Bezug zur eigentlichen Handlung vermissen.

Prophet 1: Ante Genesem

 Mit der Veröffentlichung der vierteiligen Saga Prophet beweist der Splitter-Verlag mal wieder sein Gespür für interessante Comics. Zwar sind die ersten beiden Bände bereits 2004 bzw. 2006 bei Arboris erschienen, doch jetzt kann man sich auf ein zügiges Vorlegen des gesamten Zyklus innerhalb der nächsten Monate freuen. Zudem sind die Splitter-Alben im Vergleich zu der Version von Arboris wesentlich edler in der Aufmachung und bieten einen Hardcover-Einband sowie einige Seiten Zusatzmaterial (Storyboards und Erläuterungen des Zeichners).

Sonnenfinsternis

 Mit dem 288 Seiten stolzen Gemeinschaftswerk von Fane und Jim erweitert der Splitter Verlag sein bisher eher von fantastischer und abenteuerlicher Genrekost geprägtes Programm um ein realistisches Personendrama. Fünf Männer und Frauen in ihren Dreißigern – einer von ihnen mit seinem neunzehnjährigen Internetdate im Schlepptau – kommen in einem abgelegenen Landhaus in Südfrankreich zusammen, um sich eine Sonnenfinsternis anzusehen und ihre Freundschaft aufleben zu lassen. Auch für die beiden Künstler bedeutet dieser Band weitgehend erzählerisches Neuland, machten sie doch bisher – unabhängig voneinander – eher mit anderer Art von Comickost auf sich aufmerksam.

 

Thorinth 1: Der Narr ohne Namen

 Nicolas Fructus legt mit Thorinth, bei dem er sowohl die textliche als auch die zeichnerische Arbeit übernimmt, seine erste Comicreihe überhaupt vor. Herausgekommen ist, wie Band 1 bereits zu belegen weiß, ein reichlich verschrobenes Werk, das keine ungewöhnlichen Themen scheut. Aber kann diese Debutserie auch überzeugen? Letztlich nicht ganz. Der Hauptgrund dafür ist das sich steigernde Verstricken in eine wirr erscheinende Handlung.

India Dreams

 India Dreams ist laut Klappentext „eine grandiose Familiensaga im exotischen Indien“. Erzählt wird die Familiengeschichte vor allem von Emily Harrison, die allerdings eng mit ihrer Mutter und ihrer Tochter verbunden ist, so dass man Indien durch die Erfahrungen und Augen dreier Generationen von Frauen sehen lernt und so nach und nach die Lebens- und Liebesgeschichten der Frauen nachvollziehen kann. In der deutschen Ausgabe werden die vier Einzelalben zu einer Gesamtausgabe zusammengebunden.

Paradise

 Im Splitter-Verlag macht man sich seit kurzem auch abseits des bewährten Programmes Gedanken und veröffentlicht jetzt auch abgeschlossene Serien im verkleinerten Format als sogenannte „Splitter-Books“ mit Hardcover und Schutzumschlag. Ob Zufall oder gewollt, das Vorhaben kommt einem doch bekannt vor, denn vermehrt setzen auch andere Verlage wie Ehapa mit den „All-in-one“-Editionen, Carlsen mit ihrer „Graphic Novel“-Abteilung oder aber auch Cross Cult auf abgeschlossene Einzelbände oder Gesamtausgaben kurzer Reihen in einem einzigen Band. Man wird abwarten müssen, ob auch diese Zweitschiene neben dem sehr gut etablierten Albenprogramm für Splitter zum Erfolg wird. Eine der ersten dieser Books heißt Paradise und ist eine ursprünglich vierteilige, französische Comicserie.