Scotland Yard
In dieser Ausgabe der Reihe „Splitter Double“ kann man die komplette Serie Scotland Yard lesen, denn in Frankreich war die spannende Geschichte nach zwei Alben schon abgeschlossen. Was einigermaßen bedauerlich ist, denn es gibt noch Potential für weitere Storylines. Hinter dem etwas schwammigen Titel könnte sich alles verbergen, aber das Cover macht schon deutlich, dass es düster werden wird. Doch hier gibt es weit mehr als nur einen weiteren Krimi, der sich des Settings des viktorianischen Zeitalters bedient.

Ethan Karoshi arbeitet als Police Officer im hitzigen Reno, Nevada. Der alt gediente Haudegen mit den grauen Schläfen und dem mürrischen Blick ist in seinem Beruf angesehen und mit allen Wassern gewaschen. Verheiratet ist er mit der Tochter seines Vorgesetzten. Das Privatleben Karoshis gerät jedoch ins Wanken, als seine Affäre Debra ermordet aufgefunden wird.
Es gibt in populären Medien nun wahrlich Stoff genug über Serienmörder. Seien es nun erfundene oder die Aufbereitung von wahren Fällen und Schilderungen der Psyche der Täter. Wobei es im letzteren Fall schon fast gleichgültig ist, ob sie nun fiktiv sind oder nicht. Aber ist das wirklich so? Erfundene Figuren dienen meist dazu, die Intention und die Meinung des Schöpfers zu verdeutlichen. So kann er seine Hypothesen, warum jemand zum Mörder wird, in eine erfundene Handlung verpacken und sie damit bestätigen. An realen Mördern hingegen kann man sich meist die Zähne ausbeißen, da man seine Thesen und Theorien an Fakten beweisen muss. Was nicht immer geschieht oder manchmal an den harten Tatsachen scheitert.
Ende des 19. Jahrhunderts trieb der Serienmörder Jack the Ripper im Londoner East End sein Unwesen. Die Identität des Täters ist bis heute nicht endgültig geklärt, weshalb sich Autoren seither immer wieder dazu inspiriert fühlen, Mythen und Theorien diesbezüglich in ihren Werken zu behandeln.
Mittlerweile liegt der zweite Band der Gesamtausgabe von Jackie Kottwitz (im Original: Jérôme K. Jérôme Bloche) vor, der erneut drei Originalalben der hervorragenden Detektivserie aus den späten 80ern enthält.
Wenn Krimis in Zeitgeschichte platziert werden und dann auch noch vor einem exotischen Hintergrund spielen, kann sich der dem Genre zugeneigte Leser kaum noch dem Stoff entziehen. Autor Didier Quella-Guyot bündelt also mit seiner Grundidee viele verschiedene Interessen. Er erzählt einen klassischen Krimi, dessen Handlung vor einem realen historischen Ereignis spielt, welches sich auf Tahiti ereignete (das als Schauplatz für den exotischen Reiz sorgt).
Ein weiterer frankobelgischer Klassiker der 1980er Jahre feiert sein Deutschland-Comeback: Jérôme K. Jérôme Bloche, hierzulande besser bekannt als Jackie Kottwitz. Die Albenserie brachte es anno dazumal im Carlsen Verlag gerade mal auf fünf Ausgaben, Finix hat sich dagegen zu einer umfassenden Gesamtausgabe in Hardcoverform entschlossen.
Denis-Pierre Filippi und Patrick Laumond sind wahrlich keine Neulinge mehr. Zusammen haben sie einen Beitrag in der
Parker, der Comic zum Film mit Jennifer Lopez und Jason Statham? Klingt erstmal seltsam und ist zugegebenermaßen so auch nicht korrekt. Die deutsche Veröffentlichung von Comic und Film fielen nur zufällig in einen ungefähren gemeinsamen Zeitrahmen.