Alle Artikel mit dem Schlagwort: Historiencomic

Reconquista 1 – Die Horde der Lebenden

Schon der Titel im Verbund mit dem Cover kann irritieren, gibt aber aus historischer Perspektive gleich die Richtung vor. „Die Horde der Lebenden“ erinnert vom Namen her vage an die Goldene Horde, nur war diese die Streitmacht des Dschingis Khan. Und was hätte das dann mit der leicht indianisch anmutenden Frau auf dem Cover zu tun? Der Serientitel verwirrt denn auch zusätzlich. Schließlich beteichnet „Reconquista“ die christliche Rückeroberung Spaniens von den Mauren, die erst 1492 abgeschlossen war. Wie sollen diese drei Aspekte zusammenpassen? Gar nicht, denn inhaltlich geht es dann auch gar nicht um Spanien, Dschingis Khan oder Indianer, sondern vielmehr um die Skythen.

Vinland Saga 1-3

Carlsen lässt die Wikinger aufmarschieren! In Japan ist die seit 2005 laufende Vinland Saga längst ein Erfolg bei Publikum und Kritik, gewann unter anderem dieses Jahr den Hauptpreis bei den prestigeträchtigen Kodansha Manga Awards. Jetzt bekommen wir den ambitionierten Historienmanga von Autor Makoto Yukimura (Planets) endlich auch in Deutschland zu lesen.

Chimaira 1887 1 – Die purpurrote Perle

Christophe Arleston ist schon ein kleines Phänomen. Woher nimmt der Mann bloß die Zeit, um all seine Alben zu schreiben? Mittlerweile hat er so viele Serien (u.a. Troll von Troy, Lanfeust von Troy) und ihre jeweiligen Einzelbände auf dem Konto, dass er inzwischen als einer der Produktivsten des franko-belgischen Comics gelten muss. Insofern überrascht es nur wenig, dass er seit einiger Zeit von der Autorin Melanyn unterstützt wird. Irgendwann muss er ja auch einmal schlafen.

Die Opalverschwörung

Neben den gewohnten überformatigen Alben bietet der Splitter-Verlag einige seiner Comics als sogenannte „Splitter Books“ an, die häufig eine komplette Serie in sich vereinen. Dieses Prinzip wird nun auch auf das große Albenformat angewandt: Die Opalverschwörung beinhaltet dann auch gleich alle vier Ausgaben der französischen Reihe. So kann Splitter durchaus mit den Komplettausgaben („All in One“) der Ehapa Comic Collection gleichziehen.

Quästor 1 – Ménage à Troja

Mit Quästor startet eine neue frankobelgische Serie, die auf den ersten Blick wie ein weiterer typische Historiencomic aussieht. Denn meist wird darin im historischen Gewand ein Krimi erzählt. Was wenig verwundert, denn Krimis und Thriller sind, im besten Falle, dazu geeignet, ein Psychogramm der Gesellschaft zu entwerfen und viel Lokalkolorit aufzubauen. Im historischen Genre kommen natürlich noch die geschichtlichen Umstände dazu.

Der Boxer. Die wahre Geschichte des Hertzko Haft

Reinhard Kleist schreibt und zeichnet für Carlsen die Lebensgeschichte eines Holocaust-Überlebenden als Graphic Novel. Ich hoffe, der Mann hat im Brotkorb noch genug Platz für einen weiteren Max-und-Moritz-Preis.

Basierend auf der von dessen Sohn verfassten Biographie, stellt Kleist das Leben von Hertzko Haft vor, einem polnischen Juden, der Auschwitz überlebte, indem er Boxkämpfe gegen andere Internierte gewann, auf deren Ausgang die Wachen wetteten, und der nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in die USA emigrierte, sich dort als Preisboxer betätigte und sogar gegen den großen Rocky Marciano antrat.

Feindgebiet

Der Schweizer Walter Pfenninger war bislang als Illustrator und Grafiker tätig und legt nun mit Feindgebiet sein Comicdebüt vor. Der berufliche Hintergrund ist seinen Zeichnungen in gewisser Hinsicht durchaus anzumerken. Denn in seinem Ligne-Claire-Stil findet man eine starke Reduktion, wie es sie auch bei technischen Zeichnungen gibt. Das ist per se natürlich schon mal nicht schlecht. Wer mit der Ligne Claire aber nichts anfangen kann, der wird auch hier mit dem Stil nicht warm werden.

Helldorado

Auch der Epsilon Verlag steigt in das Geschäft mit den Gesamtausgaben ein und legt Helldorado, in Frankreich in Form von drei Alben erschienen, direkt in einem schönen dicken Band vor. Durch den Preis sollte man sich hier nicht abschrecken lassen, denn beim Kauf dreier Einzelbände hätte man einiges mehr bezahlen müssen.

 

Kreuzfahrer 2 – Die Pforte des Hermes

Der erste Band der im Rahmen der Splitter Books als Zweiteiler erscheinenden Serie Kreuzfahrer war zunächst ganz im Rahmen anderer vergleichbarer Comics wie Kreuzzüge oder Traum von Jerusalem gehalten. Zum Ende hin überraschte er aber mit einer Mischung, die sich aus dem strengen Gewand des Mittelalterhistoriencomics entfernte, Mystery und Horror hinzufügte und in einem kleinen, hier sehr kritisierten Science-Fiction-Aspekt endete. Man durfte also bei dem zweiten Band „Die Pforte des Hermes“ sehr skeptisch sein, wohin die Reise nun gehen würde. Für alle Science-Fiction-Gegner sei hier eine Beruhigung ausgesprochen.

Prinz Eisenherz: Foster & Murphy-Jahre 4 – 1977/1978

In diesem Februar kann die Comicwelt einen Geburtstag feiern, der es in sich hat. Prinz Eisenherz fasziniert seine Leser seit nunmehr 75 Jahren! Die erste Seite des Dauerbrenners wurde im Februar 1937 veröffentlicht. Hal Foster selbst schuf die Serie 34 Jahre lang und John Cullen Murphy hat immerhin zehn Jahre zunächst die Vorgaben des Altmeisters erfüllt, bevor er vollkommen eigenständig die Serie übernahm. Darauf erst einmal ein paar Humpen Met geleert. Herzlichen Glückwunsch.