Alle Artikel mit dem Schlagwort: Historiencomic

Kleines Wunder

altKleines Wunder ist das neueste Comicalbum aus Finix‘ Edition Solitaire, darin enthalten sind beide französischen Originalalben. Die Handlung spielt zwischen 1766 und 1794, begibt sich also mitten in die Französische Revolution hinein. Sehr prominent ist diese Epoche bis heute u.a. wegen des übermäßigen Köpfens von Verurteilten. Szenaristin Valérie Mangin (Die Geißel der Götter) greift diese Thematik auf und benutzt die Einführung der Guillotine als Vehikel für die Erzählung bislang unbekannter historischer Ereignisse.

Der schreckliche Papst 2 – Julius II.

Alexandro Jodorowsky schickt seinen schrecklichen Papst in die zweite Runde. Giuliano Della Rovere ist nun Papst geworden und nennt sich Julius II. Berauscht von seiner Macht und vor Liebe zu seinem Liebling Aldosi provoziert er seine Familie, die er selbst mit Ämtern und Schätzen ausgestattet hat. Nachdem diese aus Rache Aldosi ermordet, dreht Julius durch. Mit allen Mitteln und ohne Gnade will er Italien einigen. Natürlich unter seiner Herrschaft. Zugleich beauftragt er niemand geringeren als Michelangelo mit dem Bau eines kolossalen Grabmals.

Dixie Road

In seiner Formatreihe „Splitter Books“ bringt der Verlag die im Original vierteilige Serie Dixie Road in einem Band gesammelt heraus. Jean Dufaux ist ein so viel beschäftigter Schreiber, dass man sich nicht nur fragt, woher er die ganze Zeit und die ganzen Ideen nimmt, sondern auch, warum fast alle seine Serien so gut sind. Diese ausgezeichnete Serie hebt sich von den meisten anderen Dufaux-Stoffen ab. Er tummelt sich ja in den unterschiedlichsten Genres, wobei die meisten einen historischen Bezug haben. Was aber hier neu ist, sind die deutlichen soziakkritischen Aspekte. Wenn überhaupt ein Vergleich innerhalb von Dufaux‘ Werk gezogen werden soll, dann muss schon Jessica Blandy herhalten. Dabei haben die beiden inhaltlich nichts gemeinsam.

Kreuzfahrer 1 – Das Gespenst mit den Silberaugen

Was ist eigentlich so verkehrt an rein historischen Comics? Wieso müssen neue historisch orientierte Serien sich häufig der Faktentreue verweigern und sich stattdessen einem Genremix hingeben? Mittlerweile wäre eine treue Historienadaption mal sehr außergewöhnlich. Aber die Herangehensweise, mehrere Genres zu mischen, hat natürlich auch Vorteile. So wäre historische Faktentreue ein Gerüst, welches die Handlung stark einschränken würde, da man sich nicht beliebig viele Freiheiten nehmen kann. Meist bleibt die Faktentreue denn auch auf das Dekor beschränkt. Andererseits hat Geschichte immer genügend weiße Flecken, die von Fantasie und Schöpferkraft gefüllt werden können. Man kann eben nie alles über das Vergangene wissen..

Traum von Jerusalem

Nach der sensibel erzählten Serie O’Boys überrascht der Autor Philippe Thirault mit einer sehr brutalen Comicserie, die Ehapa im „All in One“-Format auf Deutsch veröffentlicht (alle vier Teile der Originalausgabe sind hier versammelt). Um es gleich vorweg zu sagen: An dem Band werden sich die Geister scheiden. Traum von Jerusalem ist das zeichnerische Äquivalent eines Splatterfilms.

Cosa Nostra 5 – Murder Inc.

Chauvel und Le Saec setzen ihre Geschichte des organisierten Verbrechens in New York mit „Murder Inc.“ fort. Aufgrund ihres „True Crime“-Charakteristikums ist die Reihe sehr faszinierend. Schließlich werden hier reale Fälle und Personen behandelt, die heute zumeist hinter popkulturellen Arbeiten wie Filmen, Romanen und anderen Comics kaum mehr zu entdecken sind. Was ist Mythos und was Realität? Die ganze Reihe Cosa Nostra ist ein historisches Sachbuch in Comicform. Und das hat als bebildertes Geschichtsbuch über Verbrechen seinen Reiz, weil es die Mythen ignoriert.

Wer Wind sät

Unter den argwöhnischen Blicken der ansässigen Bewohner lässt sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Gruppe von Zigeunern für einige Tage in einem Dorf im Norden Frankreichs nieder. Schnell freundet sich Antoine, ein junger Bergarbeiter, mit der attraktiven Zigeunerin Kheshalya an. Währenddessen versucht der Chef der Mine, die Anwesenheit der unliebsamen Roma für seine eigenen Zwecke zu nutzen und seine streikenden Mitarbeiter kurzfristig zu ersetzen.