Alle Artikel mit dem Schlagwort: Frank Miller

Holy Terror (US) – Rezension von Björn Wederhake

Die Vorgeschichte zu Holy Terror dürfte weitgehend bekannt sein. Frank Miller entscheidet irgendwann nach dem 11. September 2001 (der ihn offensichtlich stark bewegte, wie z.B. die klar an 9/11 angelehnte Doppelseite in The Dark Knight Strikes Again zeigte), dass er einen Comic machen möchte, in dem Batman Herrn Bin Laden so richtig schön aufs Maul haut. So wie das Captain America im Zweiten Weltkrieg mit Adolf Hitler gemacht hat. Dann wurde es still um das Projekt. Man vermutete, es wäre inzwischen begraben, nur um dann zu erfahren, dass es immer noch lebt. Aber nun ohne Batman, da Miller meint, mit der Figur des Batman nicht so weit gehen zu können, wie es für diesen Comic nötig wäre. Und nun, etwas zu spät für den 10. Jahrestag der Attentate vom 11. September und einige Monate nach dem Ableben Osama Bin Ladens, ist Holy Terror bei Legendary Comics erschienen.

Hard Boiled

 Nach Sin City und 300 legt Cross Cult nun also auch Hard Boiled, ein weiteres Werk von Frank Miller, als edle Gesamtausgabe neu auf. Die ursprünglich dreiteilige US-Serie lässt sich am ehesten als eine überbordende, pompös inszenierte Kurzgeschichte begreifen, in der ausgefeiltes Storytelling und tiefgehende Dialoge bewusst in den Hintergrund gerückt sind und Miller viel über großflächige, spektakuläre Szenen mit dem Leser kommuniziert.

Sin City 6

Der vorletzte Band der Sin-City-Reihe ist vor kurzem erschienen. Diesmal mit elf Kurzgeschichten, unter anderem der Balkonszene aus dem ersten Film, und einem Wiedersehen so mancher alter Bekannter wie Marv (!) oder Dwight.
Und gerade auf wenigen Seiten offenbart sich Millers Erzählkunst.

Batman: The Dark Knight Strikes Again (US)

Du bist ein Comicmacher, aber nicht irgendeiner. Vor fünfzehn Jahren hast du einen der vielleicht beiden wichtigsten Superheldencomics aller Zeiten geschrieben und gezeichnet. Einen Comic, der analysiert wurde, interpretiert wurde, der eine ganze Generation an Comicmachern beeinflusst hat, der die Art, wie wir Superheldencomics lesen, leben, denken, verändert hat. Du hast Comicgeschichte geschrieben.
Und jetzt hast du die Chance, zurückzukehren. Du darfst ein Sequel schreiben. Alle Augen sind auf dich gerichtet. Jeder weiß, was du mit diesem Charakter in der Vergangenheit geschafft hast. Und nun hast du die Gelegenheit, noch einen drauf zu setzen. Was heißt Gelegenheit? Pflicht. Die Erwartungshaltung könnte höher nicht sein. Der Druck ist immens. Wie also übertriffst du dein Meisterwerk?

Die Antwort: Du versuchst es erst gar nicht.

Sin City 4: Dieser feige Bastard

Mit dem vierten Band komplettieren sich die Vorlagen zum 1. Sin-City-Film (dem Inhalt von Band 2 begegnet man allerdings erst im 2. Film). 
Eines der schönen Dinge an Sin City ist, dass die Bände unabhängig voneinander sind, so dass man auch mittendrin einsteigen kann. Und das lohnt sich auf alle Fälle auch bei „Dieser feige Bastard“, der zum ersten Mal in der Reihe mit Farbe aufwartet – allerdings nur gelb, und auch nur, wenn besagter Fiesling auftaucht.

Sin City 3: Das große Sterben

Shelley versucht, cool zu bleiben. Draußen steht ihr Ex-Freund Jack. Er ist betrunken und hämmert gegen die Tür. Hoffentlich verschwindet er wieder. Reinlassen kann sie ihn nicht. Schließlich ist ihr neuer Lover Dwight hier, das gäbe eine Katastrophe.
Man ahnt: Mit Das große Sterben erwartet uns eine rasante Achterbahnfahrt durch die Abgründe von Sin City. Frank Millers dunkler Traum geht weiter.

Sin City 2: Eine Braut, für die man mordet

Frank Miller gilt als Garant für knallharte Action. Daredevil bricht dem Kingpin die Nase, Batman prügelt den Joker durch ein Schaufenster – immer geht es handfest zur Sache. Die Werke aus der Feder des amerikanischen Autoren und Zeichners haben inzwischen Comic-Geschichte geschrieben. Nicht wegen ihrer Brutalität, sondern wegen ihrer Kohärenz und Tiefe. Jetzt legt Cross Cult nach und präsentiert Frank Millers Klassiker Sin City neu, in einer Luxus-Edition.