Alle Artikel mit dem Schlagwort: Action

Hades-Syndrom 1-5

Der Miniserie Hades-Syndrom aus dem Chemnitzer Kleinverlag TheNextArt merkt man ihre Herkunft aus dem Underground deutlich an. Solcherart Produktionen finden zwar meist nur ein spezielles Publikum – dieses aber weiß, was es will und schätzt derlei Comics umso mehr. Und gerade im Untergrund kann man schließlich so manche Perle finden. Diese Action-Science-Fiction-Serie ist zwar kein Meilenstein, aber dennoch höchst unterhaltsam, auch wenn sie deutlich auf ein enges Zielpublikum zugeschnitten ist.

Red

altPassend zum Kinostart des Blockbusters mit Bruce Willis, Morgan Freeman, John Malkovich und Helen Mirren kam Red vom britischen Starautoren Warren Ellis (Planetary, Global Frequency, Freak Angels) auch auf Deutsch heraus. Abgesehen von der Grundidee und der Ausgangslage hat der Film aber nicht mehr viel mit der Comicvorlage gemeinsam. Ist der Film eher komödiantisch orientiert, ist die Comicvorlage sehr actionreich, blutig und zynisch.

Gon 1

Es beginnt wie in einer Naturdokumentation im Fernsehen: Eine menschenleere Welt, ein Bär fängt Lachse im Fluß, ehe er von einem noch größeren Bär angegriffen wird. Doch dann betritt ein kleiner Dinosaurier das Feld, der trotz seines grimmigen Blicks sehr niedlich aussieht. Er nimmt es mit dem riesigen Kodiakbären auf und liefert ihm einen ungleichen Kampf, denn der Kleine ist total überlegen. Anschließend frisst er sich an den Fischen satt und schläft, respektlos wie er ist, direkt auf dem Bauch des eben besiegten Bären ein.

Zorro vs. Dracula

 Da möchten Don Diego de la Vega und sein Diener Bernardo einfach nur eine ruhige Schifffahrt unternehmen … und müssen unterwegs gleich dem legendären Vampirfürsten Dracula entgegentreten. Dieser hat sich nämlich ebenfalls als Passagier an Bord begeben und möchte von Spanien nach Frankreich übersiedeln. Don Diego, der nachts als maskierter Rächer Zorro für Gerechtigkeit kämpft, hat sich glücklicher Weise kurz zuvor in Toledo vom Meisterschmied Rambak ein spezielles Schwert anfertigen lassen. Nur dass es so schnell zum Einsatz kommen muss, damit hat Zorro freilich nicht gerechnet.

Marvel 1602

 Aufgrund der Terroranschläge vom 11. September 2001 wollte Erfolgsautor Neil Gaiman (Sandman) kein Szenario zwischen Wolkenkratzern schreiben. So vollzog er die literarische Flucht „nach hinten“. Also ab in die Vergangenheit! Bei Panini Comics ist im Frühjahr eine weitere (Softcover-)Gesamtausgabe der von Kritikern und Publikum gleichermaßen gefeierten Serie erschienen. Offensichtlich traf er mit seinem eskapistischen Rückzug den Nerv der Zeit. Jedenfalls hat sich Gaiman mit Andy Kubert (Wolverine – Origin) zusammengetan, um das vertraute Marvel-Universum in das Jahr 1602 zurückzuverlegen.

RIA – Die Lichtclan-Chroniken 1

 DOPPELREZENSION
Die Überraschung beim Comic-Salon war RIA Die Lichtclan-Chroniken. Da taucht aus dem Nichts ein Album auf, das einen erstmal umhaut und begeistert. Stilistisch erinnert es an einen Trickfilm; aufwendige, gemalte Hintergründe und Figuren in einem klaren Strich ohne Schraffuren oder Schwarzflächen. Die Panels sind bis ins Detail liebevoll ausgezeichnet, eine tolle Farbgebung und pointiert eingesetzte Computereffekte. Höchstes zeichnerisches Niveau, das an Barbucci erinnert, begeistert und zum Spontankauf verleitet. Freudig beginnt man zu lesen – und ist schnell ernüchtert.

Predators

 Gerade erst startete der dritte Predator-Streifen in den deutschen Kinos, schon gibt es bereits die „offizielle Vorgeschichte“ exklusiv in Comicform. Eine in den letzten Monaten und Jahren bei US-Verlagen beliebte Praxis, wie auch ein Rückblick auf die die ebenfalls hierzulande veröffentlichten Comicprologe zu den Filmen Star Trek, 28 Days Later oder The Hills Have Eyes beweist. Im Gegensatz zu den aufgezählten Beispielen versucht der zweigeteilte Predators-Prolog nicht, krampfhaft die filmische Kontinuität mit wichtigen Fakten zu erweitern oder auszuschmücken.

Witchblade 1 und Darkness 1

 Nachdem über ein Jahr lang kein Lebenszeichen vom Infinity-Verlag zu vernehmen war, konnte es nur eine Frage der Zeit sein, bis lukrative Lizenzen zu einem anderen deutschen Verlag abwandern würden. Die Rechte an den Titeln des US-Verlages Top Cow gingen an Panini, die ihr Programm damit um eine weitere Sparte ausbauen konnten und nach längerer Abstinenz zuerst einmal neue Comics der Flaggschiffe des US-Labels, Witchblade und The Darkness, weiterführen. Im gleichen Zuge hält für die beiden nahtlos fortgesetzten Reihen das Paperbackformat Einzug, das viele Leser schon viel früher auch von Infinity erwartet, sich zum Teil auch gewünscht haben.

Hack/Slash 4 – Blutige Balladen

Es ist nicht zu übersehen, das Team um Tim Seeley (Text) und Emily Stone (Zeichnungen) hat sich spätestens nach dem jetzt vorliegenden vierten Sammelband so richtig eingespielt. Garniert wird ihr Comedy-/Horror-Mix immer wieder durch überraschende Gastzeichner und schräge Einfälle. Hack/Slash ist sicherlich weder die anspruchsvollste Comicserie auf dem deutschen Markt noch die optisch bestechendste, trotzdem bewegen sich die meist kurzen Stories mittlerweile auf einem soliden Qualitätsniveau. Irgendwo zwischen Buffy und Emily the Strange angesiedelt metzelt sich die junge Cassie Hack durch die Horden untoter Slasher; die einzelnen Fälle verlaufen oftmals nach einem simplen Monster-of-the-week-Prinzip, was aber wenig stört, wenn Tim Seeley das eigene Konzept, wie in diesem Band auch wieder zu sehen, selbst mit einem Augenzwinkern auf die Schippe nimmt. Zwischen lesbischen Spielchen und der unverhohlenen Referenz an He-Man baut er mal eben eine rührende (und blutige) Liebesgeschichte ein, die zeichnerisch im Stile der cartoonigen Archie-Comics gehalten ist. Und das sind dann die Punkte, die Hack/Slash schließlich abheben. Das Monsterjagen war selten unterhaltsamer, „Blutige Balladen“ bildet da konsequenterweise keine Ausnahme. Hack/Slash 4 – Blutige Balladen …

Solomon Kane – Schloss des Teufels

 Graphic Novels hier, Graphic Novels da. Die deutsche Comicbranche scheint ihre persönliche Messlatte allein nach diesen anspruchsvollen Comics für junge Erwachsene ausgerichtet zu haben. Obwohl dies natürlich nicht gesagt wird, so wird doch impliziert, dass alle restlichen Comics Trivialliteratur sind – kurz, sie sind Schund. Doch die Historie der Comics und ihrer Vorväter ist nur so gepflastert von diesem herrlichen Schund, der uns für ein paar Minuten die realitätsnahen Autobiografien und Comicreportagen vergessen lässt. Bestes Beispiel dafür ist der gerade bei Panini erschienene Comic Solomon Kane: Schloss des Teufels. Die Comicadaption von einem Meister des Schunds, Robert E. Howard, Schöpfer von Conan, gibt uns zwar nichts Tiefgründiges, dafür aber Lesefreude und jede Menge Trash.