John Lord 1&2
Denis-Pierre Filippi und Patrick Laumond sind wahrlich keine Neulinge mehr. Zusammen haben sie einen Beitrag in der Vampire-Anthologie (Ehapa Comic Collection) abgeliefert und der Szenarist Filippi ist mit mehreren Alben auch auf Deutsch präsent, so etwa mit den Serien Ethan Ringler (Piredda) und Die Korsaren der Alkibiades (ECC). Jetzt haben sich beide für die Krimireihe John Lord wieder zusammengetan.

Parker, der Comic zum Film mit Jennifer Lopez und Jason Statham? Klingt erstmal seltsam und ist zugegebenermaßen so auch nicht korrekt. Die deutsche Veröffentlichung von Comic und Film fielen nur zufällig in einen ungefähren gemeinsamen Zeitrahmen.
Das Erste, was beim Aufschlagen dieses Buchs ins Auge springt, ist das pralle, den Leser geradezu erschlagende Inhaltsverzeichnis, in dem die Gliederung der 13 Kapitel mit ihren zahlreichen Unterabschnitten mit teils bis zu drei Ebenen an so manches akademische Fachwerk erinnert. Inhaltlich geht es dann aber weniger um trockene Comic-Erzähltheorie, sondern vielmehr um deren praktische Umsetzung. Laut Klappentext hat das Buch den Anspruch, für Comiczeichner und -autoren zu sein, „die in ihrem Erzählen einen Schritt weitergehen und sich bewusst mit dem Handwerk des Erzählens im Comic auseinandersetzen wollen“.
Eine Comicserie von französischen Künstlern, die von einem spanischen Verlag in Deutschland verlegt wird? Dieses Kunststück hat der hierzulande neu eingestiegene Verlag Diábolo Comics gerade vollbracht, der die alternative Weltkriegserzählung WW 2.2 – Der andere Zweite Weltkrieg bei uns veröffentlicht.
Eine neue Serie mit Orks in der Rolle der Helden? Das verwundert einen natürlich ein bisschen, schließlich sind die garstigen Gesellen die hauptsächlichen Schurken im Fantasygenre. Vor allem nach ihrer Erfindung durch J.R.R. Tolkien für Der Hobbit und Der Herr der Ringe kennt man sie nur als Bedrohung und als Schlachtfutter. Geht es jetzt um eine Ehrenrettung der kriegerischen Menschen-, Hobbit- und Zwergenfresser? Das haben zuvor schon Romanautoren wie Stan Nicholls versucht, aber das Image der Orks ist nach wie vor schlecht. So verzichtet Autor Olivier Peru darauf, dem Volk einen neuen Charakter zuzuschreiben.
Das erst zweite eigenständige Buchprojekt von Marijpol (i.e. Marie Pohl) ist reichlich finster geraten, hält es uns doch das gar nicht mal so unrealistische Schreckensszenario einer hoffnungslos überalterten Gesellschaft vor.
In letzter Zeit ist die Veröffentlichung von Gesamtausgaben nahezu zum Standard geworden. Und so gut wie in jedem Fall sind die Ausgaben auch sehr gelungen. Zeichnungen werden restauriert, mit Extramaterial versehen und in schönen Hardcovereditionen auf den Markt gebracht. Der Splitter-Verlag bringt nun in seiner Collectors Edition eine klassische Westernserie erneut auf den Weg: Jonathan Cartland.
Joann Sfar ist schon ein Phänomen. 1993 stieß er zur Ateliergemeinschaft Nawak, deren Mitglieder mittlerweile alle Stars geworden sind, 1994 wurden seine ersten Arbeiten veröffentlicht. Da war er gerade mal 23 Jahre alt und innerhalb von 19 Jahren hat er eine so ungeheure Schaffenskraft bewiesen, dass man vor Staunen nicht mehr aus dem Kopfschütteln heraus kommt.
Eigentlich sollte man ja meinen, Horror und Manga, da kommen zwei Dinge zusammen, die viele lesenswerte Früchte tragen sollten. Tun sie ja auch. Nur irgendwie nicht in Deutschland. Hier war das Genre im Manga-Sektor vor Kurzem noch dermaßen rar vertreten, dass es einen wunderte. Seit einiger Zeit hat man zumindest bei Carlsen dauerhaft wenigstens einen ordentlichen Genre-Vertreter im Gepäck.
Peter Mennigen ist im Comicbereich schon ein alter Hase, auch wenn der Name nur wenigen bekannt sein dürfte. Aber er hat für einen Großteil der Heftreihen des Bastei-Verlages geschrieben. So gehen etwa viele der Gespenster Geschichten oder auch Arsat auf sein Konto. Als die Gespenster Geschichten vor nicht allzu langer Zeit neu gestartet wurden, wollte der Verlag ein Gimmick und ließ ein Hörspiel produzieren. Mennigen entwickelte dafür Malcom Max, den Detektiv für das Paranormale, mitsamt seinem weiblichen Sidekick, der Halbvampirin Charisma (was für ein Name!). Die Titelfigur dürfte manchem Leser also schon bekannt vorkommen.