Autor: Jons Marek Schiemann

Aslak 1 – Das Auge der Welt

Der Titel der neuen History-/Fantasy-Reihe aus dem Hause Splitter bezieht sich auf den Namen des Schiffes, auf dem die Protagonisten reisen. Und allein dadurch, dass der Titel nicht auf eine Person, sondern auf ein Mittel zum Zweck verweist, gewinnt die Serie schon an reflektorischer Tiefe.

Das Cape

Das Cape ist keine originäre Comicerzählung von Joe Hill. Der Sohn von Stephen King verfasst zwar regelmäßig Skripte für Comics, nämlich Locke & Key, diese in einem Band abgeschlossene Geschichte ist jedoch eine Comicadaption der gleichnamigen Kurzgeschichte aus der Anthologie Black Box.

Robur 3 – Reise zum Mittelpunkt des Mondes

Mit der fantastischen Reise zum Mittelpunkt des Mondes liegt nun der Abschluss der Science-Fiction-Trilogie vor. Und da hier viele offene Handlungsfäden und Konflikte zwischen den Figuren miteinander verknüpft werden, wird es für Leser, die die vorhergehenden Abenteuer nicht mit verfolgt haben, recht schwer, alles einordnen zu können. Sprich: Wer die ersten beiden Teile nicht kennt, wird mit dem Band nichts anfangen können.

John Lord 1&2

Denis-Pierre Filippi und Patrick Laumond sind wahrlich keine Neulinge mehr. Zusammen haben sie einen Beitrag in der Vampire-Anthologie (Ehapa Comic Collection) abgeliefert und der Szenarist Filippi ist mit mehreren Alben auch auf Deutsch präsent, so etwa mit den Serien Ethan Ringler (Piredda) und Die Korsaren der Alkibiades (ECC). Jetzt haben sich beide für die Krimireihe John Lord wieder zusammengetan.

Der Krieg der Orks 1 – Die Kunst des Krieges

Eine neue Serie mit Orks in der Rolle der Helden? Das verwundert einen natürlich ein bisschen, schließlich sind die garstigen Gesellen die hauptsächlichen Schurken im Fantasygenre. Vor allem nach ihrer Erfindung durch J.R.R. Tolkien für Der Hobbit und Der Herr der Ringe kennt man sie nur als Bedrohung und als Schlachtfutter. Geht es jetzt um eine Ehrenrettung der kriegerischen Menschen-, Hobbit- und Zwergenfresser? Das haben zuvor schon Romanautoren wie Stan Nicholls versucht, aber das Image der Orks ist nach wie vor schlecht. So verzichtet Autor Olivier Peru darauf, dem Volk einen neuen Charakter zuzuschreiben.

Cartland Integral 1

In letzter Zeit ist die Veröffentlichung von Gesamtausgaben nahezu zum Standard geworden. Und so gut wie in jedem Fall sind die Ausgaben auch sehr gelungen. Zeichnungen werden restauriert, mit Extramaterial versehen und in schönen Hardcovereditionen auf den Markt gebracht. Der Splitter-Verlag bringt nun in seiner Collectors Edition eine klassische Westernserie erneut auf den Weg: Jonathan Cartland.

Chagall in Russland

Joann Sfar ist schon ein Phänomen. 1993 stieß er zur Ateliergemeinschaft Nawak, deren Mitglieder mittlerweile alle Stars geworden sind, 1994 wurden seine ersten Arbeiten veröffentlicht. Da war er gerade mal 23 Jahre alt und innerhalb von 19 Jahren hat er eine so ungeheure Schaffenskraft bewiesen, dass man vor Staunen nicht mehr aus dem Kopfschütteln heraus kommt.

Malcolm Max 1 – Body Snatchers

Peter Mennigen ist im Comicbereich schon ein alter Hase, auch wenn der Name nur wenigen bekannt sein dürfte. Aber er hat für einen Großteil der Heftreihen des Bastei-Verlages geschrieben. So gehen etwa viele der Gespenster Geschichten oder auch Arsat auf sein Konto. Als die Gespenster Geschichten vor nicht allzu langer Zeit neu gestartet wurden, wollte der Verlag ein Gimmick und ließ ein Hörspiel produzieren. Mennigen entwickelte dafür Malcom Max, den Detektiv für das Paranormale, mitsamt seinem weiblichen Sidekick, der Halbvampirin Charisma (was für ein Name!). Die Titelfigur dürfte manchem Leser also schon bekannt vorkommen.

Geschichten aus dem Viertel

In seinem äußerst gelungenen Vorwort weist der spanische Comickritiker Óscar Palmer darauf hin, dass Rotlichtviertel immer schon eine gewisse Faszination auf Künstler ausgeübt haben. Sie spielten oftmals mit dem Feuer, ließen sich in moralische Niederungen hinab und suhlten sich oft genüsslich im Elend. Dabei hatten sie immer die Möglichkeit, zu ihrem Ausgangspunkt zurückzukehren. Gabi Beltrán hatte diese nicht. Denn er wuchs mit seinen Freunden in einem solchen verrufenen Viertel auf.

Die falschen Gesichter

teaser falschengesichterDavid B. gilt als einer der größten Neuerer des Comics. Jetzt liegt mit Die falschen Gesichter ein Band vor, der schon rein konzeptuell etwas überrascht. Schließlich ist er eine reine Kriminalgeschichte, ein „Neo Noir“, wie auf der Buchrückseite behauptet wird. Das schürt natürlich die Neugier, denn ein Erneuerer, der sich eines klassischen Genres annimmt, zusammen mit einem Zeichner, der gerne absurde Ideen einbringt, verspricht einen etwas anderen Zugang.