Monate: Oktober 2011

52 mal berührt: Superboy #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 26 von 52: SUPERBOY #1 von Scott Lobdell und R.B. Silva. MARC-OLIVER: Superboy ist ein Klon aus menschlicher und kryptonischer DNS, der im Rahmen eines geheimen Regierungsprojekts in einem Tank gezüchtet wird, dann vernichtet werden soll, aber durch die Zuneigung seiner biologischen „Mutter“, die an dem Projekt beteiligt ist, unverhofft zur Rebellion bewogen wird, was ihm das Leben rettet. Dass die Figur seine Mutter sein soll, wird im Comic übrigens nicht erwähnt, aber so plump angedeutet, dass es fast schon peinlich ist. Lobdell und Silva liefern hier einen Comic ab, der an Schlafmützigkeit und Belanglosigkeit leider kaum zu überbieten ist. Unoriginelle Plots sind ja kein Verbrechen, nur sollte man dann nicht so tun, als hätte man diese Geschichte eben erfunden und würde sie zum ersten mal einer frisch aus dem …

52 mal berührt: Suicide Squad #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 25 von 52: SUICIDE SQUAD #1 von Adam Glass, Federico Dallocchio und Ransom Getty. MARC-OLIVER: Zu meiner eigenen Überraschung hat mich dieser Comic ganz passabel unterhalten. Adam Glass schreibt hier nichts, was einen aus den Socken haut. Federico Dallocchio und Ransom Getty sind beileibe keine Weltklassezeichner. Und wie vormals doch recht markant ausschauende Figuren wie Harley Quinn oder Amanda Waller davon profitieren sollen, dass man ihnen ein sehr viel beliebigeres Äußeres verpasst, bleibt mir verborgen. Aber davon abgesehen: Glass und Co. haben sich hier eine ebenso schlichte wie effiziente Einführung ihres Konzepts und ihrer Figuren überlegt, und sie schaffen’s, sie bei der Umsetzung nicht zu vermasseln. Die Geschichte ist nichts für zarte Gemüter, und sie wird auch keine Preise gewinnen, aber sie funktioniert – und das sowohl als Einzelheft als auch …

52 mal berührt: Red Lanterns #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 24 von 52: RED LANTERNS #1 von Peter Milligan und Ed Benes. MARC-OLIVER: Auch auf die Gefahr hin, vom lieben Kollegen Wederhake wieder als entenschubsender Spaßhasser verschrien zu werden, muss ich gestehen, dass ich selten so eine Moppelkotze gelesen habe. Gut, dass hier mit Hirnriss zu rechnen war, ist klar: Autor Peter Milligan lässt das Publikum schließlich gerne mal seine tiefe Bestürzung spüren, sich mit Superhelden überhaupt abgeben zu müssen. Zeichner Ed Benes ist ein besonders dreister Jim-Lee-Imitator. Und bei den Red Lanterns handelt es sich um eine Splittergruppe Außerirdischer aus dem Green-Lantern-Universum, die wegen ihrer ganz speziellen Ringe unablässig so aussehen, als würden sie – es ist tatsächlich so – Blut erbrechen. Man war also vorgewarnt. Immerhin hätte es ja sein können, dass uns hier wenigstens die Art von Wahnsinn aufgetischt wird, …

Links der Woche: Mit neuen (Web-) Comics und ersten DCnU-Resumees

Unsere Links der Woche, Ausgabe 36/2011:   Comic-Reisejournal KairoGoethe-Institut, Barbara YelinComiczeichnerin Barbara Yelin ist derzeit im Auftrag des Goethe-Instituts für fünf Wochen in Ägypten. Sie leitet dort einen Comicworkshop mit einer Gruppe von Zeichnern aus Kairo. Ihre Eindrücke hält sie in einem gezeichneten Tagebuch fest, das täglich auf der Website des Goethe-Instituts veröffentlicht wird. Von der lustigsten GestaltFrankfurter Allgemeine Zeitung, Andreas PlatthausIm Feuilleton der F.A.Z. ist wieder eine neue Comicstrip-Serie gestartet. Mit Don Quijote überträgt Flix nach Goethes Faust schon zum zweiten Mal einen literarischen Klassiker in die Moderne. Sein Zeitungsstrip (der 2012 auch als Buch bei Carlsen erscheinen wird) beginnt damit, dass Alonso Quijano einen Leserbrief an die F.A.Z. schreibt. Ein Einführungsartikel von Andreas Platthaus stellt die Serie vor, die einzelnen Episoden sind sowohl auf faz.net als auch bei derflix.de online abrufbar. Die DC 52’s – Persönliches Resümeeanimexx.de, RoterKaterDie erste Runde des DC-Neustarts mit seinen 52 neuen Nummer-1-Ausgaben ist durch, alle #1-Hefte sind inzwischen erschienen. Der Relaunch wurde auch von verschiedenen deutschen Lesern ausgiebig begleitet. Unsere eigene Serie 52 mal berührt ist noch mittendrin …

52 mal berührt: Demon Knights #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 23 von 52: DEMON KNIGHTS #1 von Paul Cornell und Diógenes Neves. MARC-OLIVER: Hier wird vor allem deutlich, wie schizophren der US-Markt inzwischen ist. Einerseits versucht man bei DC auf Teufel komm raus, den Preis eines Einzelhefts bei 2,99 US-Dollar zu halten, und kürzt deswegen sogar den Inhalt um zehn Prozent auf 20 Seiten. Andererseits tut hier selbst ein gestandener Autor wie Paul Cornell so, als hätte er allen Platz der Welt, und haut dem Leser in Demon Knights #1 erst mal zehn Seiten – zur Erinnerung: das halbe Heft – Vorgeplänkel um die Ohren, bevor er sich ohne Hast an seine eigentliche Geschichte rantastet. Wenn man sich dann noch vor Augen führt, dass 13 Seiten der Ausgabe aus maximal drei Panels bestehen (inklusive drei Splash-Seiten, die sich auf ein einziges …

52 mal berührt: Resurrection Man #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 22 von 52: RESURRECTION MAN #1 von Dan Abnett, Andy Lanning und Fernando Dagnino. BJÖRN: Der alte 2000AD-Haudegen Dan Abnett kehrt zusammen mit Andy Lanning zu einer Figur zurück, die sie vor fast 15 Jahren erfunden haben und die mir in einem Tie-in zu DC One Million als ewiger Gegenspieler von Vandal Savage sehr gut gefallen hat. Das Gimmick des Resurrection Man Mitch Shelly ist, dass er stirbt, aber wieder ins Leben zurückfindet. Und zwar jedes Mal mit neuen Kräften. Welche das allerdings sind, kann er nicht kontrollieren. Als weiteres Element führt Abnett ein, dass Mitch mit jeder Wiederbelebung den Drang verspürt, irgendwo hinzugehen und dort zu helfen. Die Serie könnte also in Richtung Quantum Leap (dt. Zurück in die Vergangenheit) geführt werden, wenn man sie emotional im Leben normaler …

52 mal berührt: Frankenstein #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 21 von 52: FRANKENSTEIN, AGENT OF S.H.A.D.E. #1 von Jeff Lemire und Alberto Ponticelli. BJÖRN: Unter den bisher von mir gelesenen Titeln ganz klar mein Favorit: Ein Comic der Frankenstein, Agent of S.H.A.D.E. heißt und auf dem Titelbild Frankenstein mit Schwert und Gatling präsentiert, schlägt in meinem inneren Vergnügungszentrum auf die richtigen Nervenknoten. Lemire haut eine verschrobene Idee nach der nächsten raus: Das Geheimquartier der Organisation ist eine wenige Zentimeter große Kugel, in der Dr. Palmer (The Atom im alten DCU) eine Kandor-artige Mini-Stadt gebaut hat, Father Time ist ein kleines Mädchen mit Zöpfen, Frankenstein kritisiert die Gefahren künstliches Leben zu schaffen und Frankensteins von ihm entfremdete Braut ist eine vierarmige Superagentin. Wenn dann auch noch die Creature Commandos auftauchen und einer dieser Kommandos einfach nur als „mummy and medic“ (in …

52 mal berührt: Deathstroke #1

DC Comics startet sein komplettes Superhelden-Universum neu. COMICGATE trifft sich zum Speed-Dating mit den Erstausgaben aller 52 Serien. Wird es dabei zu heißen Spätsommer-Flirts kommen? Zu wilden Schlabberzungenküssen? Oder bleibt es doch eher beim Austausch lauer Unverbindlichkeiten? Hier ist alles drin, Freunde der Sonne. Folge 20 von 52: DEATHSTROKE #1 von Kyle Higgins und Joe Bennett. BJÖRN: Junge, muss auf Simon Bisleys Titelbild ein scharfer Wind von rechts wehen. Oder wieso stehen Deathstrokes Hundemarken so stramm im 90°-Winkel? Ich habe eine Schwäche für das Konzept des alten, einäugigen Hinternversohlers (weshalb ich auch Ennis’ Fury mehr mochte, als der Comic verdient hat) und das bietet mir Deathstroke. Slade ist ein professioneller Auftragsmörder, dessen Klienten glauben, er habe es nicht mehr drauf. Also wird er ihnen das Gegenteil beweisen. Und Leichen werden seinen Weg pflastern. Wobei es nicht gerade selbstsicher wirkt, dass Higgins auf den ersten zwei Seiten wiederholt in Captions betonen muss, dass Deathstroke der „scariest badass“ auf dem Planeten ist. Als Beleg dafür ermordet Slade einen fetten Russen und ein Dutzend Soldaten, aber im großen …

Dixie Road

In seiner Formatreihe „Splitter Books“ bringt der Verlag die im Original vierteilige Serie Dixie Road in einem Band gesammelt heraus. Jean Dufaux ist ein so viel beschäftigter Schreiber, dass man sich nicht nur fragt, woher er die ganze Zeit und die ganzen Ideen nimmt, sondern auch, warum fast alle seine Serien so gut sind. Diese ausgezeichnete Serie hebt sich von den meisten anderen Dufaux-Stoffen ab. Er tummelt sich ja in den unterschiedlichsten Genres, wobei die meisten einen historischen Bezug haben. Was aber hier neu ist, sind die deutlichen soziakkritischen Aspekte. Wenn überhaupt ein Vergleich innerhalb von Dufaux‘ Werk gezogen werden soll, dann muss schon Jessica Blandy herhalten. Dabei haben die beiden inhaltlich nichts gemeinsam.