Agents of Atlas (US)
It's the concept that just will not die. Seit 2006 reaktiviert Marvel konstant alte Superhelden aus den 1950ern, als man noch von Martin Goodman als Atlas Comics verlegt wurde, und lässt diese Figuren dann klassische Superheldenabenteuer erleben, was ein schönes Kontrastprogramm zum heulsusig-düsteren Rest des Marvel-Universums des letzten Jahrzehnts darstellt. Nur bei den Fans scheint die Serie einfach nicht Fuß fassen zu wollen, was hochgradig bedauerlich ist. Denn diese klassischen Superheldenabenteuer, von denen wir hier reden, tun genau das, was Superheldencomics tun sollten: Sie machen Spaß. Wir sprechen hier von Comics, in denen die Göttin der Liebe, Namors Cousine, ein Alien, ein Killerroboter und ein hawaiihemdentragender Gorillasöldner mit Maschinengewehren in allen vier Händen und Füßen sich mit menschenfressenden Pflanzen, ebenfalls menschenfressenden Dinosauriern, bösartigen Kultisten (man möchte nicht ausschließen, dass die Menschen fressen) und den fiesen Blagen aus The Happening prügeln. So hat Hochkultur auszusehen, besonders wenn sie mit so viel Elan und Freude am Detail visuell umgesetzt wird. Die treffsichere Charakterisierung der Figuren und die verspielten Dialoge der Atlas-Agenten miteinander,stellen da nur die Glasur auf …

Am 29. April eröffnete das Jüdische Museum Berlin die Ausstellung „Helden, Freaks und Superrabbis – Die jüdische Farbe des Comics“, die Besucher bis zum 8. August 2010 sehen können. Zusammen mit dem Pariser Musée d’art et d’histoire du Judaïsme und dem Amsterdamer Joods Historisch Museum geht es den Ausstellern darum, den Beitrag von Juden in der Comicgeschichte herauszustellen. In der Tat liest sich die Liste der ausgestellten Künstler wie ein Who is who des Comic. 
Vor allem bekannt für seine Animationsfilme Astro Boy und Kimba, der weiße Löwe, erscheinen langsam aber sicher auch Osamu Tezukas Manga auf dem deutschen Markt. Der Großmeister des japanischen Comics entwickelte neben den moralisch angehauchten Kindercomics auch den gekiga, den Manga für Erwachsene, ständig weiter und führte diese scheinbar entgegen gesetzten Welten immer näher aneinander heran. Nachdem mit Kirihito bei Carlsen Comics bereits ein Werk aus dieser Schaffensphase Tezukas übersetzt wurde, folgt nun der Schreiber und Leser Verlag mit Barbara, einer Geschichte, die meisterlich zwischen Ästhetik und Slapstick, zwischen Erotik und Literatur oszilliert.
„Alles ändert sich, warum nicht du?„ − „Dafür bin ich zu lange dabei. Nach einer Weile ist man, was man ist …“
Gewichtsverlust trotz opulenter Speisen? Aus dem Nichts auftauchende Steine, deren Gewicht (6793 Gramm) eine Primzahl ergeben? Sand, der sich in der Wohnung anhäuft und niemand weiß, warum? Das sind die mysteriösen Zutaten in Die Sandkorntheorie. Das Album gehört dem Zyklus Die Geheimnisvollen Städte an und setzt sich deshalb in utopisch-phantastischer Weise mit der Mode- und Kunstgeschichte genauso auseinander wie mit architektonischen, stadtgeographischen und technischen Themen. Die Altmeister des frankobelgischen Comics François Schuiten (Zeichnungen) und Benoît Peeters (Text) sind auf diesem Gebiet also bereits ein eingespieltes Team. Ihre neueste Arbeit kann aber auch unabhängig von den bisherigen Werken oder als Einstieg gelesen werden, da kein Vorwissen nötig ist.