Kurzrezensionen

Die Schanzen-Babes

 Zuletzt erregte Zeichner Calle Claus meine Aufmerksamkeit mit der märchenhaften (und wortlosen) Unterwassergeschichte Findrella. Diesmal lässt er zwei freche Gören auf die Leser los, die in Hamburg ihr Unwesen treiben. Liz und Gwen heißen die beiden sogenannten Schanzen-Babes, in kurzen Episoden lässt Calle Claus sie bevorzugt über Fußball, Männer und Clubbesuche palavern. So richtig zünden will diese Idee bei mir jedoch nicht. Weder die pubertären und pseudocoolen Sprüche der Girls noch die halbgaren bis reichlich platten Gags am Ende jeder Episode versetzen mich beim Lesen in Entzücken. Gut, da die Geschichten  im Laufe der letzten Jahre zum Teil im Hamburger Stadtmagazin hamburg-pur abgedruckt wurden, gehöre ich möglicherweise weder zur regionalen, noch zur altersmäßigen und/oder geschlechtlichen Zielgruppe, wer weiß. Zudem muss man ehrlich sagen, dass die deutlich regionale Einfärbung und Thematisierung vielleicht beim ein oder anderen Hamburger mehr Anklang finden könnte, als dies bei mir der Fall ist. Denn immerhin: Vom Schanzenviertel über den FC St. Pauli bis hin zum Fischmarkt liefert Calle Claus für Einheimische viele Querbezüge.

Als Highlight sind sicherlich die Gastbeiträge anderer bekannter Künstler zu bezeichnen, darunter Klaus Cornfield, Wittek, Olli Ferreira und Jule K., die allesamt ihre eigene Version von Liz und Gwen zu Papier brachten. Und logisch, das Crossover von Claus' Schanzen-Babes vs. Fils Didi & Stulle lässt sich mehr als sehen.

Alles was sich vor dem Abdruck dieser Gastbeiträge abspielt, muss man mögen. Meinen Humor hat Calle Claus sicherlich nicht getroffen. Da blätter ich stattdessen doch lieber nochmal im Buch der stummen Wassernixe.

Die Schanzen-Babes
Edition 52, Mai 2010
48 Seiten, farbig, Softcover
Preis: 10 Euro

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