Alle Artikel mit dem Schlagwort: Mystery

Sukkubus 1 – Camilla

 Diese Dame verwirrt einem wirklich die Sinne. Sieht man das schön gestaltete Cover mit einer verführerischen Frau und dem Titel Sukkubus, geht man von einer erotisch gestalteten Mysteryserie aus. Ein „Sukkubus“ ist schließlich ein weiblicher Dämon, der durch sexuelle Verführung die Seelen von Männern einfängt. Das ist in diesem Comic aber nicht der Fall. Stattdessen liegt ein ziemlich verwirrender Historiencomic vor, der sich einem nicht so schnell erschließt. Jedenfalls könnte der Leser auch eine Eule als Vogel der Weisheit, der in dem Album häufig vorkommt, gebrauchen.

Codex Angélique – Kompendium der Engel

 Alles in allem verstörend. So oder so ähnlich würde ich jemandem antworten, der mich nach einer Beschreibung zu Codex Angélique fragen würde. Die im französischen Original in drei Alben veröffentlichte Serie liegt in der Ehapa Comic Collection als All-in-One-Edition vor. Wie bei einigen dieser Ausgaben zuvor gibt es auch bei dieser Licht und Schatten zu konstatieren. Leider wird man des anfänglich recht interessanten Settings recht schnell überdrüssig, spätestens wenn sich die Handlung komplett in den Wirren von Mystik und Übersinnlichem verstrickt.

Die Welt von Lucie 1

 Der Fernsehserie Lost wird gerne nachgesagt, dass für jedes mysterlöse Rätsel, das darin aufgelöst wird, mindestens zwei neue Fragen aufgeworfen werden. Ob man das nun als Vorwurf oder als Lob versteht, kommt ganz auf den Standpunkt an. Ähnlich verhält es sich mit dem Comic Die Welt von Lucie, den der Splitter-Verlag als Zweiteiler im Buchformat veröffentlicht.

Prometheus 1: Atlantis

 Den meisten Lesern dürfte Prometheus, der Titan, der den Menschen laut Sage das Feuer brachte und deswegen von Zeus bestraft wurde, ein Begriff sein. Weshalb Christophe Bec seine dreiteilige Serie nach diesem benannt hat, bleibt nach dem ersten Band noch unklar. Lediglich die Legende von Prometheus wird auf wenigen Seiten thematisiert, lässt dabei aber jeden Bezug zur eigentlichen Handlung vermissen.

Locke & Key 1: Willkommen in Lovecraft

 Das Horror-Genre ist in den letzten Jahren im Comicbereich immer beliebter geworden. Wirklich guten  und überzeugenden Horror findet man jedoch eher selten. Eine willkommene Ausnahme im Genre-Einheitsbrei ist die Serie Locke & Key von Joe Hill, die nun erstmals auch auf Deutsch erscheint. In Form einer Dialog-Rezension besprechen Christopher Bünte und Thomas Kögel den ersten Band der Reihe.

Prophet 1: Ante Genesem

 Mit der Veröffentlichung der vierteiligen Saga Prophet beweist der Splitter-Verlag mal wieder sein Gespür für interessante Comics. Zwar sind die ersten beiden Bände bereits 2004 bzw. 2006 bei Arboris erschienen, doch jetzt kann man sich auf ein zügiges Vorlegen des gesamten Zyklus innerhalb der nächsten Monate freuen. Zudem sind die Splitter-Alben im Vergleich zu der Version von Arboris wesentlich edler in der Aufmachung und bieten einen Hardcover-Einband sowie einige Seiten Zusatzmaterial (Storyboards und Erläuterungen des Zeichners).

Paradise

 Im Splitter-Verlag macht man sich seit kurzem auch abseits des bewährten Programmes Gedanken und veröffentlicht jetzt auch abgeschlossene Serien im verkleinerten Format als sogenannte „Splitter-Books“ mit Hardcover und Schutzumschlag. Ob Zufall oder gewollt, das Vorhaben kommt einem doch bekannt vor, denn vermehrt setzen auch andere Verlage wie Ehapa mit den „All-in-one“-Editionen, Carlsen mit ihrer „Graphic Novel“-Abteilung oder aber auch Cross Cult auf abgeschlossene Einzelbände oder Gesamtausgaben kurzer Reihen in einem einzigen Band. Man wird abwarten müssen, ob auch diese Zweitschiene neben dem sehr gut etablierten Albenprogramm für Splitter zum Erfolg wird. Eine der ersten dieser Books heißt Paradise und ist eine ursprünglich vierteilige, französische Comicserie.

 

Warrior Cats 1

Warrior Cats ist zunächst einmal eine recht erfolgreiche Jugendromanreihe über wild lebende Katzenclans aus der Feder eines dreiköpfigen Autorinnenteams, das sich hinter dem Pseudonym „Erin Hunter“ verbirgt. Beim vorliegenden Manga von Dan Jolley und James L. Barry handelt es sich um ein Spin-Off, also eine Ergänzung der Hauptgeschichte, die aber durchaus ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Der Katzenkrieger Graustreif ist in menschliche „Gefangenschaft“ geraten und soll nun sein Dasein als Hauskater in der verwirrenden Welt der Zweibeiner fristen. Die schnell geplante Flucht stellt sich aber als schwieriger heraus als gedacht. In die Stil-Kategorie „Manga“ wurde dieser Band wie einige andere Comics wohl eher aus marketingtechnischen Gründen geschoben. Genau genommen handelt es sich nämlich um nichts anderes als einen westlichen Schwarz-Weiß-Comic mit viel Rastereinsatz und allenfalls leicht manga-inspirierten Zeichnungen. Diese sind relativ einfach gehalten, aber solide, und von der Geschichte kann man an sich das gleiche sagen. Alles andere als spektakulär, aber ganz gut und flüssig lesbar. Größtes Manko: Die Länge beziehungsweise Kürze. Nach der Lektüre bleibt man mit dem Gefühl zurück, gerade einmal den Prolog …

Kind des Blitzes 3

Hatte ich die ersten beiden Bände noch über den grünen Klee gelobt, hat die Begeisterung bei der Lektüre des Abschlussbandes der Trilogie merklich nachgelassen. Liegt es daran, dass Autor Bichebois schon wieder seine etwas befremdliche Strategie anwendet (dieses Mal direkt am Anfang des Albums), eine Zwischenhandlung einfach komplett zu überspringen? Das erscheint keineswegs als eleganter Erzählkniff, sondern erzeugt eher das Gefühl, dass einfach ein paar Seiten aus dem Comic gerissen wurden (was ich sogar für einen kurzen Augenblick vermutete). Vielleicht stellt sich aber auch eine Art Abgeklärtheit ein angesichts der nicht enden wollenden Dramen, die Laith, der Waisenjunge mit den mysteriösen Kräften, durchmachen muss. Irgendwann ist das Mitleidspotenzial für einen Helden, der nun drei Comicalben lang ohne viele Lichtblicke einen Schicksalsschlag nach dem anderen einsteckt, wohl einfach aufgebraucht. Oder ist es eine gewisse Enttäuschung angesichts der mit Spannung erwarteten Aufklärung um Laiths Herkunft und die Ursache für seine besonderen Fähigkeiten? Die gelieferte Erklärung ist zwar eine Abwechslung von der allzu oft  durchgenudelten „Kräfte wurden von Göttern/einem höheren Wesen verliehen“-Leier, aber statt originell zu erscheinen, erweckt …

Bigfoot

 Nessie, Yeti, Reinhold Messner – die mythische Verkörperung der Naturgewalten nimmt zuweil seltsame Formen an. Bigfoot ist auch so ein Fall. In dem Einzelband Bigfoot, der im Januar 2009 bei Cross Cult erschienen ist, wird der wilde Waldmensch äußerst unterhaltsam in Szene gesetzt.