Hau die Bässe rein, Bruno!
Liest man ein Werk des Comickünstlers Baru, weiß man mittlerweile, woran man ist. Der Franzose versteht sich auf Milieustudien, er skizziert das Leben in den französischen Vorstädten, berichtet von Losern, gefallenen Champions, Kleinkriminellen und fängt damit die Tragik des gesellschaftlichen Lebens Frankreichs immer wieder aufs Neue so gut ein wie kaum ein anderer Autor.

Wirklich interessante Thriller bieten mehr als nur einen Mord- oder Kriminalfall. Im Fall von Das geheime Dreieck ist das eine ganze Menge, was da „mehr“ geboten wird. Die Autoren  verknüpfen in ihrer typisch frankobelgischen Serie Realismus mit einem  Hauch von Phantastik. Sie schlagen die Brücke von der Historie zur  Gegenwart und experimentieren dabei auch noch visuell, indem sie  konsequent jeweils zwei verschiedene Zeichner für die Gegenwart und die  Geschichte zeichnen lassen.
 „Schon wieder ein Indianer-Sezessionskrieg-Comic!“ könnte man denken,  wenn man an die jüngsten Publikationen aus dem Hause Splitter denkt.  Neben dem Splitter Book Canoe Bay sind zusammen mit dem ersten Band der Serie Bravesland erst vor kurzem zwei Comics erschienen, die sich mit dem  England-Frankreich-Indianer-Sezessionskrieg in der Kolonialwelt  Nordamerikas auseinandergesetzt haben. Mit Der letzte Mohikaner  liegt nun nicht nur ein weiteres Buch in der Splitter-Books-Reihe vor,  sondern ebenfalls eine weitere Arbeit, die sich diesem historischen  Thema widmet. 
Da möchten Don Diego de la Vega und sein Diener Bernardo einfach nur eine ruhige Schifffahrt unternehmen … und müssen unterwegs gleich dem legendären Vampirfürsten Dracula  entgegentreten. Dieser hat sich nämlich ebenfalls als Passagier an Bord begeben und möchte von  Spanien nach Frankreich übersiedeln. Don Diego, der nachts als maskierter Rächer Zorro für Gerechtigkeit kämpft, hat sich glücklicher Weise kurz zuvor in  Toledo vom Meisterschmied Rambak ein spezielles Schwert anfertigen lassen. Nur dass es so schnell  zum Einsatz kommen muss, damit hat Zorro freilich nicht gerechnet. 
Eine Holmes-Parodie als Comic – so könnte die Serie Baker Street  aus der Feder von Szenarist Pierre Veys (Harry Cover – Die  bezaubernde Parodie) und Zeichner Nicolas Barral auf den Punkt  gebracht werden. Das Duo hat zuvor bereits bei der Krimi-Satire Die  Abenteuer von Philip und Francis zusammengearbeitet, die inhaltlich  und stilistisch die Baker Street-Geschichten quasi vorweggenommen hat, aber nach einem Band eingestellt wurde. 
Bei Der Planwagen des Thespis handelt es sich um eine  Western-Reihe aus dem Frühwerk Christian Rossis. Über zwanzig Jahre hat die Serie  inzwischen auf dem Buckel. Was die Serie durch eine altbackene Grafik  eingebüßt hat, kann sie mühelos durch den für das Western-Genre anspruchsvollen  Inhalt wieder wettmachen. Frei von Pathos und Klischees vermag Rossi dieses Genre um einige Facetten zu erweitern. Und das schafft der  Comickünstler, der in den ersten beiden Bänden noch selbst für das  Szenario verantwortlich ist, indem er mehrdimensionale Figuren  beschreibt, die durch differenzierte Haltungen und philosophische  Dialoge auffallen. 
Mit „Die Direktive ‚Arca'“ liegt nun bei Bunte Dimensionen der Abschlussband zu Acriborea vor. Soviel vorweggenommen: Wer die Serie bisher mit Begeisterung gelesen hat, wird sich sicherlich auch nicht das Finale entgehen lassen. Für alle anderen gilt es auszuloten, ob es sich lohnt, mit Verspätung in die Serie einzusteigen. Der Inhalt der Story ist komplex und vielschichtig: Die Erde ist bedroht, und vor fast einem halben Jahrhundert hat sich die Menschheit dazu entschieden, in einem weit entfernten Sternensystem mit dem Namen Ruivivar eine Kolonie aufzubauen – auf dem Planeten Acriborea, der von scheinbar friedfertigen Ureinwohnern besiedelt ist. Inzwischen ist Acriborea um die Facette eines epochalen SF-Kriegscomics à la Starship Troopers erweitert worden, und auch Einflüsse aus dem Superheldengenre sind deutlich zu spüren. 
Der Autor Didier Convard (Tanatos 1) und der Zeichner Gilles Chaillet (Das geheime Dreieck 1) nehmen eine historische Persönlichkeit als Ausgangspunkt für ihre gemeinsame Arbeit. Dabei handelt es sich um niemand geringeren als den berühmten und vielseitig begabten Leonardo da Vinci – aus heutiger Sicht ein Allround-Genie. Der Künstler und Wissenschaftler wird in Vinci zum Anti-Helden-Typ eines Grafen von Monte Cristo stilisiert. Die 2008 zuvor in zwei Bänden („Der zerbrochene Engel“ und „Schatten und Licht“) bei Editions Glénat veröffentlichte Geschichte ist nun bei der Ehapa Comic Collection als „All in one“-Hardcovergesamtausgabe mit einer veredelten „Spot-Lack“-Umschlagsgestaltung erschienen.
Bislang stand der Name „Finix“ ja ausnahmslos für ein äußerst löbliches Verlagsprojekt, in Zuge dessen Albenreihen, die zuvor bei anderen Verlagen scheiterten, zu einem Ende verholfen wurde. Jetzt scheint für Finix die Zeit gekommen zu sein, sich an eine Erweiterung des Programms und die damit einhergehende Profilschärfung zu wagen: Aus diesem Grund wurde die Edition Solitaire aus der Taufe gehoben, gewissemaßen ein Sublabel, in welchem abgeschlossene Einzelalben ihren Platz finden sollen. 