Alle Artikel in: Rezensionen

The Flying Tigers 2 – Operation Tschlang

Da kommt Nostalgie auf. Sonntag (oder war es Samstag?) nachmittags RTL einschalten und Jagdflugzeugen zusehen, wie sie abstürzen, aufeinander schießen, Treibstoff verlieren und brennen. Wer noch mit TV-Serien wie Pazifikgeschwader 214 (1989 bis 1992)aufgewachsen ist, kann vielleicht die Faszination für Jagdflieger nachempfinden. Wenn man nicht gerade selbst Pilot ist und keine Lust auf alte TV-Klamotten hat, kann man auch auf Comics zurückgreifen.

Hellboy 11 – Der Krumme

Hellboy, stets im Kampf gegen paranormale Bedrohungen, erweist sich im vorliegenden elften Band einmal mehr als wahrer Globetrotter. Mike Mignola sendet seine Schöpfung auf eine Reise quer durch die Lande und greift erneut tief in die Trickkiste, um einige faszinierende Geschichten rund um Mythen, Sagen und Folklore zu spinnen.

Unvergessene Zeiten

Rezension zu Unvergessene ZeitenAndy Wicks will mit dem Rauchen aufhören. Nach einigen Fehlversuchen überredet seine Frau ihn, eine Hypnosetherapie zu versuchen. Ohne an den Erfolg der Maßnahme zu glauben, lässt sich Andy in Schlaf versetzen. Der Vierzigjährige findet sich plötzlich an seiner High School wieder, als Sechszehnjähriger mit Zahnspange und noch wallenden Haaren. Er irrt als Teenager durch die seltsam vertraute Umgebung, bis er das Ziel seiner Zeitreise zu erkennen glaubt: Um seine Zukunft zu verändern, darf er seine erste Zigarette auf dem bevorstehenden Abschlussball nicht rauchen.

Die Tochter des Professors

Es ist immer wieder dieselbe, alte Geschichte: Junge trifft Mädchen. Junge und Mädchen verlieben sich. Mädchen will mit Junge davonlaufen, wird aber vom Vater des Jungen entführt. Vater gibt Mädchen an Jungen zurück und kidnappt stattdessen Viktoria I, Königin von England. Einmal abgesehen von diesem offensichtlichen Verstoß gegen den Knigge machen die Künstler Sfar und Guibert in Die Tochter des Professors alles richtig. Vielleicht sei noch zum Plot erwähnt, dass sich hinter den Mullbinden des Jungen niemand anderes als der mumifizierte Pharao Imhotep IV versteckt.

Wer Wind sät

Unter den argwöhnischen Blicken der ansässigen Bewohner lässt sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Gruppe von Zigeunern für einige Tage in einem Dorf im Norden Frankreichs nieder. Schnell freundet sich Antoine, ein junger Bergarbeiter, mit der attraktiven Zigeunerin Kheshalya an. Währenddessen versucht der Chef der Mine, die Anwesenheit der unliebsamen Roma für seine eigenen Zwecke zu nutzen und seine streikenden Mitarbeiter kurzfristig zu ersetzen.

Der unheimliche Kakerlak

altDie Macher dieses Undergroundcomics dürften manchen Lesern vielleicht von der Internetseite myComics bekannt sein. Auch in der zugehörigen gedruckten Comicanthologie waren Steff Murschetz und Elbe-Billy mit einigen Geschichten vertreten, und diese gehörten mit zu den besten in dem Band. Beide sind jedenfalls recht rührig in der Undergroundszene unterwegs. Der unheimliche Kakerlak fristete sein Schabendasein bislang im Internet und nahm an einem Wettbewerb teil, wo er den Publikumspreis gewinnen konnte. Jetzt liegt zum ersten Mal auch ein gedruckter Comic mit diesem ungewöhnlichen, nunja, Helden vor.

Tainted

altÜber die polnische Comicszene weiß ich nicht besonders viel – eigentlich nur, dass sie existiert. Bekannt ist, dass es ein jährliches Comicfestival in Lodz gibt und eine Reihe von Comicverlagen, bei denen auch schon Werke des einen oder anderen deutschen Künstlers, wie Mawil oder Sascha Hommer, publiziert wurden.

Der vorliegende Comicband Tainted von Piotr Nowacki (Zeichnungen) und Bartosz Sztybor (Szenario) ist im kleinen Warschauer Verlag Mroja Press erschienen und – da der Inhalt ganz im Zeichen der dialogfreien, rein visuellen Erzählkunst steht – auch für des Polnischen Unkundige geeignet.

Oh, diese Mädchen!

altAuf den ersten Blick wirkt die Story nicht gerade sensationell. Es handelt sich bei Leila, Chloé und Agnés um drei Mädchen, die trotz aller Unterschiede, seien es Stand, Herkunft, soziale Umstände oder Ethnie, eine Freundschaft eingehen und sich im Laufe der Jahre nie aus den Augen verlieren. Das klingt verdächtig nach erbaulicher Jugendlektüre im Sinne von Hanni und Nanni und Konsorten.

Insel der Männer

Mit 75 Jahren wird Antonio Angelicola, von seinen Freunden Ninella genannt, von zwei jungen Filmschaffenden aufgesucht. Er soll ihnen seine Geschichte erzählen, denn Ninella ist einer der letzten Zeitzeugen der systematischen Deportation Homosexueller, die ab 1938 in Italien Realität war. Damals wurden circa 300 Italiener aufgrund ihrer Sexualität auf San Domino Tremiti, eine Insel im Süden, verbannt.