Autor: Benjamin Vogt

Havank: Dokumentenjagd

 In den Niederlanden ist der Name Havank bereits lange ein Begriff, denn unter diesem Pseudonym veröffentlichte der Kriminalautor Hendrikus Frederikus van der Kallen dort gut 30 Geschichten. Der Havank im Comic, dessen erster Band jetzt in deutscher Sprache vorliegt,  ist wohl ein Amalgam aus dem bekannten Schriftsteller und dessen Figur, dem Polizeiinspektor Charles C. M. Carlier auch genannt „Der Schatten“.

Prometheus 1: Atlantis

 Den meisten Lesern dürfte Prometheus, der Titan, der den Menschen laut Sage das Feuer brachte und deswegen von Zeus bestraft wurde, ein Begriff sein. Weshalb Christophe Bec seine dreiteilige Serie nach diesem benannt hat, bleibt nach dem ersten Band noch unklar. Lediglich die Legende von Prometheus wird auf wenigen Seiten thematisiert, lässt dabei aber jeden Bezug zur eigentlichen Handlung vermissen.

Prosopopus

 Ich dürfte wohl nicht der einzige gewesen sein, der sich über den seltsamen Titel „Prosopopus“ gewundert hat. Und auch nach dem Lesen des Bandes ist man nicht wirklich schlauer. Sprachlich abgeleitet ist Prosopopus von dem Begriff „Prosopopöie“, was aus dem Griechischen stammt und als rhetorisches Mittel für das Einsetzen einer abwesenden oder leblosen Person oder eines Tieres als Erzähler einer Geschichte gilt.

Gorn 9: Elfengesang

Jeder Tod ist auch ein Anfang. So startet der letzte Zyklus der Fantasy-Reihe Gorn auch ohne den titelgebenden Helden, den größten Ritter des Königreiches, denn dieser ist zuvor gestorben. Doch neue Verwicklungen bringen den Dorfbewohnern um die stattliche Lady Gorge ein neues Abenteuer: Totgeglaubte Feinde, die bösen Rotaugen, attackieren im Wald eine Gruppe Zwerge. Aber nicht nur diese Nachricht verbreitet sich rasend schnell, denn offenbar wurden die Zwerge von Elfen gerettet, Wesen, die es eigentlich schon lange nicht mehr geben sollte. Grund genug für Gorns Tochter Maelle, der Sache auf die Spur zu gehen. Der neue Zyklus von Tiburce Ogers Serie fängt schon mal recht spannend an. Auffallend ist die farbenprächtige Malerei des Künstlers, die für Fantasyerzählungen prädestiniert zu sein scheint. Und auch die vorhandene Schnittmenge mit typischen Funnyelementen passt hervorragend ins Bild, denn dadurch erhalten die Charaktere eine gewisse Lebendigkeit und wirken trotz solider Handlung niemals zu ernst oder zu knuddelig. Die richtige Mischung macht's und die ist Tiburce Oger sehr gut gelungen. Band 9 erweist sich als relativ einsteigerfreundlich, da man ohne viel …

Von der Natur des Menschen

 Ursprünglich sollte der Titel der deutschen Übersetzung dieses Comics Die kaukasische Ulme lauten. Da sich dieser jedoch lediglich auf eine der enthaltenen Erzählungen bezogen hätte, tat man bei Carlsen gut daran, den Titel nochmal zu überdenken. So heißt der Band nun vielsagenderweise Von der Natur des Menschen; vom ersten Eindruck her klingt der zwar austauschbar und pathetisch, aber damit hat man von Verlagsseite in jedem Fall den Nagel auf den Kopf getroffen.

Der kleine Prinz

 Der kleine Prinz, das vor über 60 Jahren enstandene Büchlein des Franzosen Antoine de Saint-Exupéry, darf bis heute als einer der ganz großen Klassiker gelten. Die vom Autor illustrierte Erzählung ist ein modernes Märchen, das bei jung und alt gleichermaßen bis heute für Begeisterung sorgt.
Kein Wunder also, dass der omnipräsente Comickünstler Joann Sfar (Die Katze des Rabbiners, Klezmer, Donjon), einer der renommiertesten europäischen Zeichner der Neuzeit, sich des Stoffes angenommen und die Vorlage in einen Comic verwandelt hat. Der Grundton bleibt bei seiner Adaption erhalten, insbesondere die Handlung an sich wirkt geradezu streng originalgetreu.

Batman: Die besten Storys aller Zeiten 1

Wenn sich klassische Superhelden-Stories auf dem deutschen Markt überhaupt noch als rentabel erweisen sollen, dann hat man mit Material aus dem Umfeld von Batman die vielleicht besten Karten. Deswegen legt Panini jetzt auch einen Sammelband mit Batman-Geschichten vor, die auf fast 200 Seiten, ganz unbescheiden, als „Die besten Storys aller Zeiten“ gelten sollen. Nun, das sind sie natürlich nicht, um der Sache gleich mal den Wind aus den Segeln zu nehmen. Denn die Idee hinter diesem Band ist nicht die eines „Best-of“ im Sinne von „Wir veröffentlichen zum x-ten mal die klassiker Killing Joke, Year One oder Dark Knight Returns“. Vielmehr bemühte man sich, einen Querschnitt durch die Jahrzehnte der Bat-Historie zu präsentieren. Das ist sicherlich eindrucksvoll gelungen, von der naiv-kindlichen Erzählung über Catwomans Identität aus den 30er Jahren bis hin zur realistischen und emotionalen Beleuchtung von Bruce Waynes Privatleben aus dem Jahre 2002 bietet sich ein breites Spektrum. Und auch von Künstlerseite kann der Band mit etlichen großen Namen aufwarten, darunter z.B. Bob Kane, Jim Aparo, Frank Miller, Alan Davis oder Mark Millar. Haupmotiv …

Planetary 27 (US)

Was lange währt, wird endlich gut. Im Falle der brillanten US-Serie Planetary von Warren Ellis und John Cassaday musste der Leser knapp drei Jahre auf das neue Heft und damit auf den Abschluss der Reihe warten. In Anbetracht der immer weiter auseinanderklaffenden Intervalle zwischen den einzelnen Nummern und der vollen Terminkalender der beiden Künstler kam die enorme Wartezeit sicherlich nicht allzu überraschend. Vorab war klar, dass Ellis seine Handlung mit den bisherigen 26 Ausgaben im Grunde abgeschlossen hatte, demnach stellt die 27. Nummer tatsächlich eine Art Epilog dar, in dem ein letzter Handlungsfaden zu Ende gebracht wird. Und das auf dem gewohnt anspruchsvollen Niveau, welches Planetary schon immer auszeichnete. Planetary, das ist eine Organisation, die moderne archäologische Arbeit betreibt. Die Mitglieder um den mysteriösen Elijah Snow erforschen das Unmögliche und halten die Welt am Laufen. Zugegeben, nur die wenigsten dürften bei Ellis' verschachtelten Konstrukten über Dimensionen, Zeitgefüge und Technologie die Übersicht behalten, aber wer will auch schon alles bis ins Tiefste verstehen? Planetary ist ein Comic, der bewusst solch komplexe Themen mit diversen Mysterien verknüpft, …

Jeff Jordan Gesamtausgabe 1

 1956 entwarf der belgische Zeichner Maurice Tillieux für das Magazin Spirou die Figur des Jeff Jordan (im Original „Gil Jourdan“ genannt). Die Serie gilt heute als Tillieux' bekannteste und beste Serie, weshalb Jeff Jordan auch als großer Klassiker der frankobelgischen Comickunst angesehen werden muss. Sicherlich reicht die allgemeine Bekanntheit nicht an die der Werke von Franquin, Peyo oder Morris, allesamt Kollegen mit Wurzeln im Spirou-Magazin,  heran, eine neu zusammengestellte Gesamtausgabe aller Abenteuer Jeff Jordans war trotzdem überfällig.

Marvel Exklusiv 82: The Hood

 Während der letzten Marvel-Events Civil War und Secret Invasion bahnte sich klammheimlich ein neuer Superschurke den Weg an die Spitze der Unterwelt. Hood heißt er und glänzte bislang vornehmlich durch Kurzauftritte in Brian Bendis' New Avengers oder Ed Brubakers Daredevil. Doch erst jetzt wird die Frage nach der Identität des Gangsterbosses mit der roten Kapuze enthüllt.