Alle Artikel mit dem Schlagwort: Joann Sfar

Troll 1

Vor Jahren versuchte sich der (alte) Splitter-Verlag bereits an der tollen Albenserie Troll der Szenaristen Jean David Morvan (Sillage, Spirou und Fantasio) und Joann Sfar (Die Katze des Rabbiners, Klezmer) sowie des Zeichners Olivier Boiscommun (Das Buch von Jack, Pietrolino). Für mehr als zwei Ausgaben reichte es allerdings zur damaligen Zeit nicht.

Chagall in Russland

Joann Sfar ist schon ein Phänomen. 1993 stieß er zur Ateliergemeinschaft Nawak, deren Mitglieder mittlerweile alle Stars geworden sind, 1994 wurden seine ersten Arbeiten veröffentlicht. Da war er gerade mal 23 Jahre alt und innerhalb von 19 Jahren hat er eine so ungeheure Schaffenskraft bewiesen, dass man vor Staunen nicht mehr aus dem Kopfschütteln heraus kommt.

Sokrates der Halbhund 1 & 2

Herakles, die sagenumwobene griechische Heldenfigur, ist der Sohn des Zeus und damit ein echter Halbgott. Sein getreuer Begleiter und bester Freund Sokrates ist nach eigenem Bekunden ein Halbhund: halb Hund, halb Philosoph. Dass dieser dabei den Namen eines berühmten philosophischen Vorbildes trägt, ist natürlich ein deutlicher Hinweis auf die Rolle des sprechenden Kläffers in der neuen Serie von Joann Sfar und Christophe Blain.

Klezmer 3 – Diebe, alles Diebe!

Rezension zu Joann Sfars Comic Klezmer 3Zuletzt machte der französische Künstler Joann Sfar ja weniger als Comicschaffender denn durch den von ihm als Drehbuchschreiber und Regisseur inszenierten Film Gainsbourg (über den Chanson-Sänger Serge Gainsbourg) von sich reden. Und da der begleitende, von Sfar gezeichnete Comicband, im Gegensatz zum Streifen selbst, bis dato nicht als deutsche Fassung vorliegt, muss man sich einstweilen eben einem der anderen Sfar-Projekte widmen.

Die Tochter des Professors

Es ist immer wieder dieselbe, alte Geschichte: Junge trifft Mädchen. Junge und Mädchen verlieben sich. Mädchen will mit Junge davonlaufen, wird aber vom Vater des Jungen entführt. Vater gibt Mädchen an Jungen zurück und kidnappt stattdessen Viktoria I, Königin von England. Einmal abgesehen von diesem offensichtlichen Verstoß gegen den Knigge machen die Künstler Sfar und Guibert in Die Tochter des Professors alles richtig. Vielleicht sei noch zum Plot erwähnt, dass sich hinter den Mullbinden des Jungen niemand anderes als der mumifizierte Pharao Imhotep IV versteckt.

Klezmer 2

Kauft man Comics von Joann Sfar, scheint das Geld stets gut angelegt zu sein. So auch bei seinem Werk Klezmer, eine gezeichnete, musikalische Folklore-Geschichte über eine jüdische Band. Thematisierte Sfar in Band 1 noch ausführlich die Zusammenkunft der eigenwilligen Klezmer-Kapelle, so kann man diese jetzt bei einem Auftritt begleiten. Im prunkvollen Haus der alten Dame Scylla wird Geburtstag gefeiert, entsprechend inszeniert Sfar die musikalische Untermalung, die durch seine illustren Figuren Ausdruck findet und  die die Gäste den ganzen Abend über begleitet. Die Story ist so hervorragend gelungen, weil sie ständig verschiedene Handlungsorte umkreist und an jedem dieser Orte eine neue Anekdote oder eine weitere intime Begegnung lauert. Dabei verbleibt alles Gesehene innerhalb der Wände der Gastgeberin, erzählt wird auch – zeitlich gesehen – ausschließlich im Rahmen der abendlichen Feier. Scheinbar mühelos jongliert der Künstler hier mit einer unstetigen Aquarelltechnik, bei der die schwarzen Vorzeichnungen großzügig übermalt werden. Im weitschweifigen Anhang, der Sfars Ausführungen zu dieser Thematik enthält, weist er explizit darauf hin, dass die Übergänge fließend sein müssen und dass die Farben nicht gemäß ihrem …

Donjon Monster 1 und 2

teaser_donjon_monster2Neben den drei Hauptreihen der Donjon-Serie schufen Joann Sfar und Lewis Trondheim auch noch die Nebenserien Parade und Monster. Von letzterer sind die ersten beiden Bände frisch auf deutsch erschienen. Donjon Monster hat keinen Stammzeichner – hier wird jeder Band von einem anderen Künstler umgesetzt, und so bekommt jedes Album seinen ganz eigenen Charakter. Band 1 und 2, die gleichzeitig erschienen sind, machen dies sehr deutlich, denn die beiden Geschichten sind so verschieden wie Tag und Nacht.

Donjon -97: Das Ende einer Jugend

 In der großen weiten Comicwelt gibt es kleine Projekte, es gibt große Projekte, es gibt riesig große Projekte und es gibt Donjon. Wer noch das Ende der insgesamt auf 300 Bände angelegten Reihe erleben will, sollte besser kein allzu weit zurückliegendes Geburtsdatum vorweisen können und selbst die Vielschreiber Sfar und Trondheim werden sich schon sicher mehr als einmal selbst verflucht haben für das gigantische Pensum, das sie sich auferlegt haben. Aber kann man denn in dieser Beziehung wirklich Mitleid empfinden mit jemandem, der 100 Bände dem Werdegang einer Figur widmet, die im weiteren Verlauf der Handlung gerade mal eine Nebenrolle spielen wird?