Monate: Dezember 2010

Weihnachts Horror Comix

Horror hat in Comics ein grundsätzliches Problem. In Romanen und Kurzgeschichten wird die Phantasie des Lesers angeregt und spielt die wesentlichste Rolle beim Spannungsaufbau. Bei Spielfilmen wird die Spannung durch viele verschiedene Elemente erzeugt, wozu natürlich der sequenzielle Bildaufbau gehört. Gerade im Film lebt der Horror vom Schock, dem Unerwarteten, dem, was plötzlich in das Bild einbricht. Der Zuschauer bekommt seine Gänsehaut in der Erwartung dessen, was passieren möge. Alle diese Elemente können in einem Horrorcomic nicht sonderlich gut funktionieren.

FreakAngels 1

altFreakAngels wurde von dem Starautoren Warren Ellis (Planetary, Global Frequency) ursprünglich für das Internet geschrieben, in regelmäßigen Abständen erscheinen neue Seiten der Geschichte im Web. In Deutschland sind die Helden und ihre Erlebnisse auf myComics.de zu finden. Panini bringt die Serie nun auch in gesammelter Form als gedruckte Alben heraus.

Colby 3 – Bomber über Mexiko

Autor Greg und Zeichner Michel-Blanc Dumont versetzen uns mit ihrer Comicserie Colby zurück in die goldenen 50er Jahre. Als Männer noch richtige Männer waren und sich als Fliegerasse oder Privatdetektive verdingten. Die ehemaligen Airforce-Piloten Colby, Warsow und Delaney sind solche Typen. Nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Dienst entlasten, planen die drei Freunde eine private Fluggesellschaft zu gründen. Das Geld dazu soll eine eigens eingerichtete Detektei einbringen.

Red

altPassend zum Kinostart des Blockbusters mit Bruce Willis, Morgan Freeman, John Malkovich und Helen Mirren kam Red vom britischen Starautoren Warren Ellis (Planetary, Global Frequency, Freak Angels) auch auf Deutsch heraus. Abgesehen von der Grundidee und der Ausgangslage hat der Film aber nicht mehr viel mit der Comicvorlage gemeinsam. Ist der Film eher komödiantisch orientiert, ist die Comicvorlage sehr actionreich, blutig und zynisch.

Comic-Adventskalender 2010

[Update 08.12] Mit dem heutigen 1. Dezember haben sich einige hübsche Adventskalender aus dem Comicbereich offenbart, die jeweils bis zum 24. Dezember laufen: Bei myComics wird für jeweils 24 Stunden eine andere Geschichte aus der 400-seitigen Anthologie Weihnachts Horror Comix von Underground Comix zu lesen sein Bei Carlsen gibt es von Christian Moser jeden Tag ein anderes Monster der Weihnacht Bei Spiegel Online stellt Stefan Pannor pro Tag je einen deutschen Comiczeichner und seinen Gastbeitrag vor, zu finden in der Rubrik „Für zwischendurch„ Beim Webcomic Fledermaus Fürst Frederick fon Flatter von Bastian Melnyk erscheinen 24 „Freds fetzige R-Findungen„ Bei Nichtlustig von Joscha Sauer gibt es noch bis zum 15. Dezember im Kalender jeden Tag ein neues Angebot aus dem Shop oder eine andere Überraschung Auf der Facebook-Seite von ZACK ist ab 4. Dezember täglich ein Bild aus 20 Jahren Comicgeschichte von Chefredakteur Georg Tempel zu sehen Bei der österreichischen Initiative Comics gegen Rechts findet Ihr jeden Tag einen neuen Beitrag in deren Adventskalender Beim Zeichner Claus Ast gibt es jeden Tag eine Illustration in seinem …

Finsternis 1 – Ioen

Da hab ich mich gerade noch in der Rezension zu Ehapas Missi Dominici an der klischeehaften Verwendung von Kindern zur Erfüllung alter Prophezeiungen und zur Rettung des Landes gestört, da setzt uns das Kreativteam Christophe Bec und Iko in ihrer neuen Serie Finsternis mit dem kleinen Ioen gleich das nächste Messias-Kind vor. Trotzdem sollte man hier ein Auge zudrücken, denn ansonsten ist der erste der erste Band der Reihe wirklich beeindruckend.

Meine Beschneidung

Riad ist acht Jahre alt, lebt in Syrien und möchte gerne ein cimmerischer Krieger sein, so wie Conan der Barbar. Beim gemeinsamen Pinkeln stellt er fest, dass sein Pimmel anders aussieht als die seiner Cousins. Denn, so wird es ihm erklärt: „Du hast nicht wie wir das Rad der Schmerzen ertragen.“ Dies soll sich aber bald ändern, denn Riads Vater eröffnet ihm, dass auch er bald beschnitten werden soll. Was so eine Beschneidung genau ist, was dabei passiert und welchen Zweck sie erfüllen soll, erfährt Riad allerdings nicht. Er muss es sich also selbst zusammenreimen.

Comicgeschenkideen 2010

Zu Weihnachten schenkt man lieben Menschen schöne Dinge – das können und dürfen natürlich auch Comics sein. Deshalb hat die Comicgate-Redaktion wieder Ideen gesammelt: Hier sind unsere 15 Geschenktipps, ordentlich nach Zielgruppe sortiert. Und weil wir nicht aufgepasst haben, hat sich auch ein DVD-Tipp unter die Comics verirrt.

All diese Geschenke sind natürlich auch für den eigenen Wunschzettel geeignet. 

Unsere Geschenktipps aus den Vorjahren sind hier zu finden:  2005, 2006, 2008 und 2009.

Die Comics werden diesmal empfohlen von Marco Behringer (mb), Christopher Bünte (cb), Thomas Kögel (tk), Frauke Pfeiffer (fp), Benjamin Vogt (bv) und Daniel Wüllner (dw).

(Abbildung: Ausschnitt aus einem Batman-Cover aus dem Jahr 1945, © DC Comics)

Interview mit Felo (Felix Herzog)

Felix Herzogs So so ... ja jaDie Comicgate-Webcartoonserie So so … ja ja feiert Jubiläum: In bereits 50, wöchentlich aktualisierten Folgen ließ Felix ‚Felo‚ Herzog Dr. Achilles und das große weiße Nashorn, das er neulich auf einer Parkbank getroffen hat, über das Leben philosophieren.

Zum feierlichen Anlass stellten wir Felo, der hauptberuflich als Zeichner/Animator im Trickstudio Lutterbeck angestellt ist (und damit schon an vielen Produktionen für Die Sendung mit der Maus und Löwenzahn mitgearbeitet hat), einige Fragen zur Serie.

 

Happy Sex & Blondinen 1

Toonfish heißt das neue Label, mit dem der Splitter Verlag sein Programm um eine neue Geschmacksrichtung erweitert: Funny-Comics aus Frankreich, im quadratischen Hardcoverformat. Bei den drei Titeln, die zum Start vorliegen, handelt es sich, dem Namen „Toonfish“ zum Trotz, nicht um Cartoons, also klassische Ein-Bild-Witze, sondern um kurze Gag-Strips, die auf ein bis drei Seiten erzählt werden. Aushängeschild des neuen Imprints ist der Schweizer Künstler Zep, der mit seinen Comics um den pubertären Titeuf in Frankreich absoluten Bestsellerstatus erreicht hat.