Monate: Januar 2010

B.U.A.P. 7: Tödliches Terrain

Man kann es kaum glauben, aber es ist seit Erscheinen des letzten deutschen Bandes von B.U.A.P. bereits ein ganzes Jahr vergangen. Obwohl die Serie qualitativ mit zum Besten gehört, was das Verlagsprogramm zu bieten hat, scheint das deutliche Zurückschrauben des Outputs von Comics rund um den Hellboy-Kosmos bei Cross Cult dem mangeldenen Interesse der potentiellen Leserschaft geschuldet. Jede neue Ausgabe ist für mich persönlich ein echtes Highlight, zumal Mike Mignola, John Arcudi und Guy Davis immer wieder auf brillante Weise ihre gelungene Zusammenarbeit unter Beweis stellen. Sie verfolgen über mehrere Handlungsbögen hinweg diverse Nebenschauplätze, die eng mit den Mitgliedern der Behörde verbunden sind und deren persönliche Abgründe umreißen. So liegt der Fokus in „Tödliches Terrain“ auf Captain Daimios und dessen mysteriöse Wiederaufstehung. Währenddessen wird Liz Sherman weiterhin von Albträumen geplagt und Johann Kraus testet seinen neu gewonnenen Zustand aus.Mitten in diese aufwühlende platzen zwei  abtrünnige Monster und verwüsten die Zentrale der B.U.A.P. Gewohnt spannend, intelligent und grafisch brillant, bewegt sich auch der siebte Band auf einem überdurchschnittlichen Niveau. Neben dem obligatorischen Skizzenbuch enthält der Band …

Comic 2.0 – Die bunte Welt der digitalen Bildergeschichten

 Zum Beginn des neuen Jahres ist die 106. Ausgabe des Fachmagazins Comixene an Bahnhofskiosken und im Fachhandel erhältlich. Das Titelthema lautet „Comics 2.0 – Die digitale Revolution“. Thomas Kögel und Frauke Pfeiffer haben den Großteil des Leitartikels geschrieben. Neben einem umfassenden Überblick über die Entwicklung und das aktuelle Geschehen der digitalen Bilderwelten (zum Beispiel selber publizieren im Internet, Finanzierung, Präsentationsportale, Blick in die USA, Auszeichnungen, Bezahlmodelle, Lesegeräte) haben wir einige Macher befragt und stellen Euch acht Webcomics vor. Wir präsentieren Euch hier als Leseprobe die ersten vier Seiten des 13-seitigen Artikels.

UPDATE 14.01.2010: Leseprobe mehr als verdoppelt

Die Welt von Lucie 1

 Der Fernsehserie Lost wird gerne nachgesagt, dass für jedes mysterlöse Rätsel, das darin aufgelöst wird, mindestens zwei neue Fragen aufgeworfen werden. Ob man das nun als Vorwurf oder als Lob versteht, kommt ganz auf den Standpunkt an. Ähnlich verhält es sich mit dem Comic Die Welt von Lucie, den der Splitter-Verlag als Zweiteiler im Buchformat veröffentlicht.

Vier Augen

 Auf einer Podiumsdiskussion vor einigen Wochen im Münchener Literaturhaus wurde zum x-ten Mal über das Für und Wider des Prädikats „Graphic Novel“ und seiner Stellung auf dem Buchmarkt gesprochen. Ein nicht uninteressanter Vorschlag kam dabei von Armin Abmeier, dem Herausgeber von Die Tollen Hefte: Man könnte doch anspruchsvolle Comics wie Romane behandeln und sie in die jeweilige Genre-Kategorie in der Buchhandlung einordnen, um so Vorurteile gegenüber dem Comic zu überbrücken. Ein Comic mit dem Aufkleber „Graphic Novel“, der diesen Weg hier exemplarisch gehen soll, ist Sascha Hommers neuer Comic Vier Augen aus dem Hause Reprodukt.

Sleeper 4: Das lange Erwachen

 Mit dem jetzt vorliegenden vierten Band ist die Wildstorm-Serie Sleeper vom Kreativteam Ed Brubaker und Sean Phillips auch in Deutschland an ihr Ende gelangt. Insgesamt 24 Kapitel umfasst das Werk, aufgeteilt in zwei Volumes. Nebenbei bemerkt gibt Brubaker in dem von ihm verfassten Nachwort am Ende des vierten Teils eine kurze Erläuterung, wie die eigentliche Konzeption für den Titel aussah und mit welcher Intention Sleeper um zwölf weitere US-Hefte (= Vol. 2) aufgestockt wurde. Aber kann der Abschluss dieser zu Recht viel gelobten Reihe halten, was die bisherigen Bände versprachen?

Welten des Schreckens 1

Weissblech Comics, bekannt als unerschöpfliche Quelle hausgemachter Pulp- und Trivialkunstwerke, hat eine neue Serie: Sie heißt Welten des Schreckens, bietet laut Untertitel „Finstere Science-Fiction und Fantasy“ und kommt im Prestige-Format (also in Größe eines Heftes, aber mit geklebtem Rücken) daher. WdS ist als Ergänzung zur etablierten Weissblech-Serie Horrorschocker gedacht. Während es dort im weitesten Sinne gruselig zugeht, gibt es in Welten des Schreckens futuristische Geschichten und solche, die von Sagen und Mythen inspiriert sind. Die erste Hälfte der ersten Ausgabe bestreitet Verleger und Weissblech-Mastermind Levin Kurio selbst: Kala, seine barbusige Urzeitheldin (die zuvor schon in anderen Weissblech-Comics auftrat) gerät mit ihrem Dinosaurier Tyr in Gefangenschaft eines skrupellosen Stammeshäuptlings. Das ist zwar recht süffig erzählt und unterhaltsam zu lesen, aber weder zeichnerisch noch inhaltlich besonders aufregend. Interessanter ist da schon der 6-Seiter „Xydoon spricht …“, geschrieben von Kurio und gezeichnet von Klaus Scherwinski, eine gelungene, sehr atmosphärische Science-Fiction-Kurzgeschichte, die aus der Sicht eines fremden, außerirdischen Organismus erzählt wird. Das Highlight des Heftes kommt jedoch zum Schluss: Argstein, der monsterjagende Förster von Josef Rother und Eckart Breitschuh …