Horst und sein Pony 17
Horst und seine Verwandtschaft
Horst und seine Verwandtschaft
Als eine der letzten Zuckungen des alten Splitter-Verlags erschien seinerzeit der erste Band der Serie Die Legende der Drachenritter. Dann war Ruhe. Jetzt gibt’s den Band wieder, dieses mal vom neuen Splitter-Verlag und dementsprechend in tadelloser Aufmachung und mit der wohlbegründeten Aussicht auf Fortsetzung. Vier weitere Bände sind bereits angekündigt, drei davon sollen sogar schon bis September 2007 auf dem Markt sein. Da können sich nun also nicht nur die freuen, die damals den Band 1 erstanden haben, sondern auch die Neueinsteiger.
Au Backe, was für ein Ziegelstein! Selten habe ich so einen massiven Comicband vor mir gehabt. In gewohnt guter Cross-Cult-Manier mit Hardcover und edlem Papier, aber nicht in handlichem DIN A5, sondern in gefühltem DIN A2 (dabei hat er in Wirklichkeit etwa DIN A4-Format) liegt einem der Klops schwer in der Hand. Genauso mächtig, wie er von außen daherkommt, so stark und kraftvoll ist der grafische Inhalt. Erzählerisch wird sie nicht jedem zusagen, die Geschichte eines Krieges, eines stark an die Sowjetunion angelehnt sozialistischen Staates und seiner Soldaten. Zu abstrus scheint einem Historie verwoben zu sein mit Zauberei, futuristischen Kriegsluftschiffen und pathetisch verblendeter Aufgabe der Individualität. Müsste man diesen Band auf ein Wort reduzieren, trifft es trotzdem dieses am besten: opulent.
Update 06.03.2007: 2. Meinung (von Christopher)
Wer kennt Alice im Wunderland nicht? Kleines Kind stolpert in Traumreich und erlebt Abenteuer. Seit Lewis Carroll wurde dieses Thema vielfach kopiert und variiert. Der kürzlich bei Ehapa erschienene Band Der Dieb der Zeit ist im Prinzip darauf zurückzuführen. Die dazugehörige Pressemitteilung möchte der Geschichte zwar gerne nachsagen, dass sie das Fantasy-Genre revolutioniere, aber das ist eindeutig zu hoch gegriffen. Dennoch: Der Dieb der Zeit ist keine langweilige Kopie, sondern eine interessante Variation eines altbekannten Themas. Und irgendwie hat schließlich alles seine Vorgänger.
Eine ungewöhnliche neue Besprechung in unserer Comicmovie Datenbank: Regisseur Hasko Baumann drehte einen Dokumentarfilm über den Comicpionier Jean Giraud, vermutlich besser bekannt unter seinem Künstlerpseudonym Moebius. Mit Werken wie Leutnant Blueberry und John Difool sowie als Mitgründer der Zeitschrift „Métal Hurlant“ prägte er das europäische Comicgeschehen entscheidend. Am 30. Januar wurde der Film „Moebius Redux – A Life In Pictures“ als nichtöffentliche Vorbesichtigung in Berlin gezeigt. Dieses Ereignis haben wir uns nicht entgehen lassen und berichten in der CMDB über diese besondere Dokumentation.