Alle Artikel mit dem Schlagwort: Fantasy

The Warlord 1 – Skartaris

 Während eines Erkundungsfluges kommt US-Airforce-Pilot Travis Morgan vom Kurs ab und entdeckt eine abgeschottete Welt im Erdinneren. Skartaris heißt das archaische Negativ zu der uns bekannten Außenwelt. Mit Schwert und Pistole kämpft er sich fortan durch ein Reich voller Dinosaurier, Ungeheuer, Sklaventreiber und Despoten. Zeit scheint irrelevant, denn die verläuft in Skartaris mal rasend schnell, mal scheint sie still zu stehen. Kein Wunder also, dass dem Krieger aus der vermeintlich fortschrittlicheren Zivilisation über Nacht auf dem Kopf und im Gesicht eine weiße Haarpracht wächst.

RIA – Die Lichtclan-Chroniken 1

 DOPPELREZENSION
Die Überraschung beim Comic-Salon war RIA Die Lichtclan-Chroniken. Da taucht aus dem Nichts ein Album auf, das einen erstmal umhaut und begeistert. Stilistisch erinnert es an einen Trickfilm; aufwendige, gemalte Hintergründe und Figuren in einem klaren Strich ohne Schraffuren oder Schwarzflächen. Die Panels sind bis ins Detail liebevoll ausgezeichnet, eine tolle Farbgebung und pointiert eingesetzte Computereffekte. Höchstes zeichnerisches Niveau, das an Barbucci erinnert, begeistert und zum Spontankauf verleitet. Freudig beginnt man zu lesen – und ist schnell ernüchtert.

Das Reich Sienn 2 – Ein Hauch von Absynthe

 Die Suche nach den machtverleihenden Knochen des toten Zauberers Yarlig geht weiter. Konsequent wird dabei die Mischung aus den Filmen Der Herr der Ringe und vor allem Zwei glorreiche Halunken fortgesetzt. Diesmal liegt der Schwerpunkt eindeutig auf dem klassischen Italowestern. Ganze Szenen und Dialogsequenzen werden eins zu eins übernommen.

Gorn 10 & 11

 In den beiden letzten Alben von Gorn, der großartigen Fantasyserie von Tiburce Oger, spitzt sich die Handlung nochmal gehörig zu. Der von Finix veröffentlichte, finale Zyklus (Ausgaben 9-11) konzentriert sich auf die Erben des titelgebenden Ritters Gorn, welche nun nichts weniger als einen umfassenden Krieg zwischen Gut und Böse auszufechten haben.

Ritter des verlorenen Landes 1 – Morrigan

 In dem neuen Zyklus um das verlorene Land greift der fleißige Autor Dufaux (Raubtiere, Murena, Giacomo C., Kreuzzug, etc.) auf die irische Mythologie zurück, indem er sich der Morrigans bedient. Sind sie in den altirischen Überlieferungen noch Königinnen, die sich der Christianisierung Irlands widersetzen, beschränkt sich Dufaux auf ihre Fähigkeiten der Gestaltwandlung und betont, dass sie Hexen sind. 

Die mechanische Welt

 Auf dem riesigen Ozeandampfer Mekaton wird rauschendes Fest gefeiert, nicht nur zu Beginn des Comics, sondern einfach immer. Die gespielte, fröhliche Welt fungiert als Fassade, um eine mögliche Meuterei zu verhindern, denn den Passagieren des Schiffes ist es nicht gestattet, dieses zu verlassen. Mekaton ist ein Gefängnis, aus dem selbst der Kapitän nicht ausbrechen kann. Dafür sorgt zum Beispiel Oberaufseher Feinvogel, ein antropomorpher Adler.

Das Reich Sienn 1 – Yarligs Erbe

 Das Cover gibt das Programm vor: oben ein grimmiger, behelmter Kopf und unten eine Kutsche in wilder Fahrt durch einen Canyon. Dort ein Zwerg und hier eine Westernkulisse. Beim Lesen entpuppt sich der Band auch als eine Mischung der zwei Filme Herr der Ringe und Zwei glorreiche Halunken. Aus Herr der Ringe ist die äußerliche Ahnlehnung des Zwerges an seinen „Kollegen“ Gimli und der klassische Western von Sergio Leone mit Clint Eastwood wird nicht nur auf den Handlungsebenen zitiert, sondern auch in den Dialogen.

Thorinth 2+3

 Puh, Nicolas Fructus verlangt den Lesern seines Erstlingswerkes wirklich eine Menge ab. Wie bei meiner Besprechung zu Band 1, „Der Narr ohne Namen“, bereits erwähnt, lebt sein Comic vom fantastischen und atmosphärisch dichten Innenleben von Thorinth. Letzteres ist der Name eines Labyrinths, welches sich in einem gigantischen Turm befindet. Hermetisch von der Außenwelt abgeriegelt, entwickelte sich darin eine wahnwitzige Zivilisation, die irgendwo zwischen Kitsch und Wahnsinn rangiert.

Der Wald der Jungfrauen 1 – Verrat

 Wer bei dem Titel oder dem Cover erotische Bilder innerhalb einer historischen Kulisse im Kopf hat, wird enttäuscht sein. Nein, im Auftaktband „Der Verrat“ der Fantasy-Serie Der Wald der Jungfrauen gibt es keine aufreizenden Posen oder unschuldige Frauen zu sehen. Jean Dufaux (Kreuzzug, Splitter 2008) und Béatrice Tillier (Fee, Splitter 2008) inszenieren ein historisierendes Märchen- und Sagenepos, das vom unerbittlichen Kampf zwischen Menschen und Wölfen handelt.