Wonder Woman Vol. 1 – Blood (US)
Ich war ja schon letztes Jahr bei Begutachtung des ersten Hefts nicht restlos überzeugt. Und, nun ja, die Serie ist danach nicht besser geworden, sondern alberner, konventioneller und – in den letzten beiden Kapiteln des ersten Bandes –schlechter gezeichnet. Nun frage ich mich, wieso Brian Azzarello, der nach 100 Bullets ja doch einen gewissen Ruf zu verlieren hat, sich das überhaupt antut.

Der Schweizer Walter Pfenninger war bislang als Illustrator und Grafiker tätig und legt nun mit Feindgebiet sein Comicdebüt vor. Der berufliche Hintergrund ist seinen Zeichnungen in gewisser Hinsicht durchaus anzumerken. Denn in seinem Ligne-Claire-Stil findet man eine starke Reduktion, wie es sie auch bei technischen Zeichnungen gibt. Das ist per se natürlich schon mal nicht schlecht. Wer mit der Ligne Claire aber nichts anfangen kann, der wird auch hier mit dem Stil nicht warm werden.
Ein großer Coup für Kazé Manga, den jüngsten Vertreter auf dem deutschen Manga-Markt: Die erste Manga-Auskopplung des international überaus erfolgreichen Resident Evil-Franchises erschien international, und damit auch in Deutschland, am gleichen Tag – ein effektiv koordinierter Schachzug gegen den üblichen Übersetzungszeitvorsprung der Scanlation-Seiten.
Da es sich bei dem neuen Band von Emmanuel Lepage um einen Reisebericht handelt, darf man natürlich keine ausgeklügelte Dramaturgie erwarten. Ähnlich wie bei anderen, journalistischen, Reiseberichten oder auch Dokumentarfilmen gibt das Erlebte oder das Beobachtete den Inhalt des jeweiligen Formats vor. Wenn man keine dramatischen Situationen erlebt hat oder dementsprechende Bilder findet, dann hat man so etwas eben nicht. Und so kann man dann auch keine Spannungskurven finden.
Der argentinische Künstler Juan Gimenez (Meta-Barone, Die vierte Macht) ist mit seinem unverkennbaren Zeichenstil vor allem als Koryphäe auf dem Gebiet der Fantasy und Science-Fiction bekannt. Mit dem in zwei Bänden veröffentlichten Comic Dein letztes Leben versuchte er sich an einer Hommage an alle Videospieler, beziehungsweise, wie Gimenez es selbst im knappen Vorwort ausdrückt, an all jene, „die mit leidenschaftlicher Hingabe vor ihren Monitoren die unvorstellbarsten Abenteuer erleben“.
Den spitzenmäßigen Eindruck, den Lemires Tiermann im ersten Heft gemacht hat, kann er leider nicht über das ganze Paperback hinweg halten. Das Problem ist dabei der Fokus der Geschichte: Was im ersten Heft noch wie ein Superheldenfamiliendrama mit Horroreinschlag wirkte, wird leider ziemlich schnell zur Dark Fantasy, was ich als Genre gerne mal abwertend als Horror mit zuviel Erklärung verunglimpfe.
Das Debütheft von Das UPgrade versetzt mich in Erregung.
Der junge All Verlag, der erst letztes Jahr gegründet worden ist, legt nun den zweiten und abschließenden Band der Serie Touna Mara vor. Und man konnte gespannt sein, denn der erste Band war ziemlich gelungen.
Der Szenarist und Zeichner Christophe Bec (Heiligtum, Carthago, Bunker) entwickelt sich in Deutschland zum echten Dauerbrenner. Beim Splitter Verlag reiht sich seit geraumer Zeit eine Serie des Franzosen an die andere. Zusammen mit dem Splitter-Lesern ebenfalls nicht unbekannten Richard Marazano (Schimpansenkomplex, Eco Warriors) schuf er den dreiteiligen Sci-Fi-Thriller Absolute Zero, der mittlerweile komplett vorliegt.
Im dritten Band der Zombie-Anthologie Die Toten haben unsere Freunde von Zwerchfell wieder drei eigenständige Storys kredenzt, die vor dem Hintergrund einer Zombie-Seuche in Deutschland spielen. Was ich generell vom Konzept her so unmittelbar überzeugend und vor allem simpel finde, dass ich mich frage, wieso da eigentlich vorher keiner drauf gekommen ist. Hier passt einfach alles, von der Idee bis zum Titel und Layout, und es überrascht mich auch nicht, dass die Reihe für Zwerchfell so erfolgreich läuft. Umso erstaunlicher ist es, dass sich zwei der drei Geschichten im aktuellen Band eher um das Konzept der Serie drücken, als etwas damit anzufangen.