Der große Comic-Sonderpreis bei der taz
Die taz nord veranstaltet in Kooperation mit dem Lappan-Verlag einen Comic-Wettbewerb: „Für einen Jahresrückblick sucht die taz nord Comics über norddeutsche Geschichten aus dem Jahr 2010. Ausgangspunkt können politische und gesellschaftliche Ereignisse zwischen Flensburg und Göttingen, zwischen Emden und Wismar sein, die Menschen und Medien beschäftigt haben. Der beste Comic wird mit einem Preisgeld von 499 Euro prämiert, der zweite mit 249 Euro und der dritte mit 149 Euro.“ Einsendeschluss ist der 30.11.2010. Mehr Informationen: http://blogs.taz.de/hausblog/2010/10/27/der_grosse_comic-sonderpreis/

Manara und die X-Women – ob das mal gut geht? Panini Comics hat die Zusammenarbeit von Erotikcomicaltmeister Milo Manara und Marvel-Dauerautor Chris Claremont ins Deutsche übertragen. Im angehängten Interview des Hardcoverbandes offenbart der italienische Zeichner, dass er mit Superheldencomics eigentlich nicht viel anfangen kann. Dennoch kann die europäisch-amerikanische Kollaboration im Comicbereich fast schon auf eine Tradition zurückblicken. Man denke nur an Stan Lee und Moebius, die sich in ihrem legendären Silver Surfer (Splitter) vereint haben oder an etwas jüngere Arbeiten wie Ich bin Legion (Cross Cult) von Fabien Nury und John Cassaday. 
„Schon wieder ein Indianer-Sezessionskrieg-Comic!“ könnte man denken, wenn man an die jüngsten Publikationen aus dem Hause Splitter denkt. Neben dem Splitter Book Canoe Bay sind zusammen mit dem ersten Band der Serie Bravesland erst vor kurzem zwei Comics erschienen, die sich mit dem England-Frankreich-Indianer-Sezessionskrieg in der Kolonialwelt Nordamerikas auseinandergesetzt haben. Mit Der letzte Mohikaner liegt nun nicht nur ein weiteres Buch in der Splitter-Books-Reihe vor, sondern ebenfalls eine weitere Arbeit, die sich diesem historischen Thema widmet.
Die Natur schlägt zurück! Zumindest in Christophe Becs und Eric Henninots zweitem Teil der sechsteiligen Serie Carthago. In „Die Challenger-Tiefe“ bieten die beiden erneut eine konfuse Mischung aus Mystery, Öko-Thriller und Science-Fiction. Wie in Becs anderen Splitter-Arbeiten (Prometheus, Heiligtum) verknüpft der Autor eine Blockbuster-Ästhetik mit einer rasant erzählten Geschichte, die durch Zeit- und Ortssprünge gekennzeichnet ist. Bereits der Auftaktband von Carthago hatte enttäuscht und konnte dem wenig hinzufügen.
Zum zwanzigsten Jubiläum der Sandman-Reihe hat P. Craig Russell (Batman, Die Zauberflöte) Neil Gaimans „Traumjäger“ adaptiert. Ursprünglich war „Traumjäger“ kein Comic, sondern eine illustrierte Kurzgeschichte, die Gaiman zusammen mit dem Illustrator Yoshitaka Amano umgesetzt hat. Nun liegt bei Panini Comic mit dem leicht abgewandelten Titel „Die Traumjäger“ also Russels Comicinterpretation vor. Russel hat bereits fünfmal mit Gaiman zusammengearbeitet, darunter Coraline.
Der kleine Jakob versteht nicht, dass seine Mutter gestorben ist. Der Pfarrer versucht es ihm zu erklären, indem er ihren Tod mit „sie ist von uns gegangen“ umschreibt. Jakob nimmt diesen Satz wörtlich und hofft, dass er seine Mutter auf ihrer weiten Reise noch einholen kann. Er begibt sich auf eine lebenslange Suche, denn niemand außer den Raben und Füchsen kennt den Weg zu dem Ort, an dem Jakob seine Mutter zu finden hofft.