Autor: Björn Wederhake

Interview mit Tony Moore (OmU)

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Tony Moore ist, wie er sich selbst beschreibt, ein Kleinstadtjunge aus Kentucky, der schon immer davon geträumt hat, einmal Comiczeichner zu werden.

Seit 1999 ist sein Traum wahr geworden. Sein Erstlingsprojekt war, gemeinsam mit Robert Kirkman, die Serie Battle Pope. Seitdem zeichnete er unter anderem an Titeln wie Masters of the Universe, Brit und natürlich den ersten Storyzyklus der Hit-Serie The Walking Dead, für die er 2004 zusammen mit dem Autor Robert Kirkman für den Eisner-Award in der Kategorie „Best New Series“ und 2005 alleine als „Best Cover Artist“ nominiert war.
Tony Moores aktuelle Projekte sind Fear Agent bei Image und The Exterminators (mit Autor Simon Oliver) bei DC/Vertigo.
Bis zur Ausgabe 25 der The Walking Dead-Heftreihe war er auch für die Gestaltung der eindrucksvollen Cover zuständig.

Batman: The Dark Knight Strikes Again (US)

Du bist ein Comicmacher, aber nicht irgendeiner. Vor fünfzehn Jahren hast du einen der vielleicht beiden wichtigsten Superheldencomics aller Zeiten geschrieben und gezeichnet. Einen Comic, der analysiert wurde, interpretiert wurde, der eine ganze Generation an Comicmachern beeinflusst hat, der die Art, wie wir Superheldencomics lesen, leben, denken, verändert hat. Du hast Comicgeschichte geschrieben.
Und jetzt hast du die Chance, zurückzukehren. Du darfst ein Sequel schreiben. Alle Augen sind auf dich gerichtet. Jeder weiß, was du mit diesem Charakter in der Vergangenheit geschafft hast. Und nun hast du die Gelegenheit, noch einen drauf zu setzen. Was heißt Gelegenheit? Pflicht. Die Erwartungshaltung könnte höher nicht sein. Der Druck ist immens. Wie also übertriffst du dein Meisterwerk?

Die Antwort: Du versuchst es erst gar nicht.

Queen & Country – Operation: Saddlebags & A Gentleman’s Game (US)

teaser_qc7.jpgQueen & Country ist eine (Geheimdienst-)Seifenoper, aber eine der besseren Sorte. Anders als in anderen Comics, in denen oft mit Neuerungen und Änderungen geködert wird, am Ende der Status Quo jedoch erhalten bleibt, kann in Ruckas Agentenuniversum tatsächlich alles passieren und – vermutlich mit der Ausnahme von Protagonistin Tara Chace – ist keine Figur davor gefeit, plötzlich ins Gras beißen zu müssen.

Eagle (Band 1 bis 11)

Hunter S. Thompson hat die Natur von Präsidentschaftswahlen einmal als „von Grund auf bösartig“ bezeichnet, gleichzeitig aber anerkannt, dass sie auch eine „wilde und aufregende Zeit für Politikjunkies“ seien. Das ist eine Position, die ich vollkommen teile. Präsidentschaftswahlen sind in der Realität dermaßen spannend und dreckig, dass es schwer ist, eine ähnliche Dramatik in einer fiktiven Geschichte zu schaffen. Genau dies versucht Kaiji Kawaguchi allerdings in den 11 Eagle-Bänden.

Young, Larry (OmU)

Larry Young veröffentlichte Ende der 90er Jahre seinen ersten eigenen Comic, „Astronauts in Trouble“, im eigens dafür gegründeten Verlag AiT/PlanetLar. Sechs Jahre später ist der Verlag eine feste Größe im Independent-Bereich der US-Comicbranche. Die meisten seiner Comics erscheinen direkt als Graphic Novel und nicht im Heftformat. Larry Young ist nicht nur Autor und Gründer des Verlags, sondern auch Redakteur und vor allem Marketingchef, der für die Promotion seiner Comics auch ungewöhnliche Wege zu nutzen weiß.

Marvels Nazi-Schurken

Die Geschichte deutscher Widersacher in amerikanischen Comics.

Zunächst ein paar Hinweise: ich versuche im Folgenden eine Darstellung davon abzuliefern, wie Marvel in den letzten 50 Jahren den Zweiten Weltkrieg in seinen Comics dargestellt hat. Ich möchte damit weder die Verbrechen der Nazis abschwächen noch den Zweiten Weltkrieg in irgendeiner Form verharmlosen. Des weiteren stelle ich klar, dass ich jedwede Form rechten Gedankenguts (wie ohnehin jedwede Form politischer oder gesellschaftlicher Radikalität) ablehne.