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Interview mit Tony Moore (OmU)

TWD_logo_klein.jpgAnlässlich des 1. Sammelbands von The Walking Dead, der in wenigen Tagen auf deutsch erscheint und von Cross Cult veröffentlicht wird, führten wir per E-Mail ein Interview mit Tony. Einen Teil dieses Interviews findet man in gedruckter Form im Sammelband, hier an dieser Stelle kann man die komplette Unterhaltung nachlesen.

Comicgate: Welche Künstler sind deine Idole oder hatten einen großen Einfluss auf dich? Dein Zeichenstil erinnert mich, zumindest was die Gesichter betrifft, ein wenig an eine besser ausgearbeitete Version des ’klassischen’ Image-Stils.

Tony Moore: Ich würde sagen, dass meine größten Einflüsse John Romita Jr, Geoff Darrow, Jack Davis und John Severin waren. Davis und Severin sind meine frühesten Einflüsse, weil ich schon auf das gestanden habe, was sie in Mad und Cracked gemacht haben, als ich gerade lesen gelernt habe. Romita kam dazu, als ich ein wenig älter wurde, und ist seitdem mein Vorbild für gradliniges Storytelling geworden. Darrow hat mich gepackt, als ich so etwa 13 war und hat mich seitdem nicht mehr losgelassen. Tatsächlich versuche ich noch immer all die Details und Linien seines ersten Buchs, das ich von ihm gekauft habe, haargenau zu betrachten.

Ich bin mit den Geschichten der frühen Image-Jungs aufgewachsen, damals, als sie diese großartigen Sachen für Marvel gemacht haben, und ich bin ihnen dann zu ihren neuen Titeln gefolgt. Ich habe viele Kniffe in Sachen Storytelling von Erik Larsen übernommen und ich strebe wirklich an, dass das, was ich tue, bei den Lesern so zündet, wie es die Comics dieser Jungs bei mir geschafft haben. Wenn Leute in meinem Alter oder auch älter auf Messen zu mir kommen, um sich einen Comic signieren zu lassen, dann ist das toll… aber wenn es ein Kind ist, das da zu dir kommt, Mann, das ist erfüllend.
CG: Was ist mit europäischen Künstlern? Kennst du dich da aus? Irgendwelche Einflüsse aus dieser Richtung?

TM: Ich liebe Moebius. Ich habe seine Arbeit bei Blueberry wirklich genossen und ich besitze noch ein paar andere seiner Werke, inklusiver verschiedener Art Books. Bruno Gazzottis Arbeit an Soda mag ich wirklich, aber ich konnte keine Übersetzung davon finden, die ich hier drüben hätte kaufen können. Ich liebe auch Milo Maranas Arbeiten in Heavy Metal. Insgesamt bin ich den europäischen Sachen nur sehr begrenzt ausgesetzt gewesen, obwohl ich versuche, mehr und mehr davon zu finden, weil mich die amerikanischen Superhelden in ihrer jetzigen Form immer weniger interessieren.
CG: Was denkst du, wo zeichnerisch deine größten Stärken und Schwächen liegen? Gibt es irgendwas, mit dem du wirklich zu kämpfen hast, wenn du es zeichnen musst?

TM: Meine Stärken lassen sich wohl da finden, wo ich die Figuren im Comic Emotionen zeigen lasse und wo ich den Dingen eine spürbare Härte hinzufügen kann. Ich versuche die Szenen so zu gestalten, dass es leicht ist, sich selbst darin wiederzufinden, und ich fühle mich wohl mit dem, was ich in diese Richtung habe machen können.
Ich glaube nicht, dass der massive Einsatz von Schwärze eine meiner Stärken ist. Ich wünschte mir oft, ich würde mir in der Richtung mehr zutrauen. Und ich bin nicht sehr gut im technischen Design. Ich versuche bei solchen Dingen so viele erfolgreiche Elemente wie möglich von anderen Künstlern, von denen ich denke, dass sie da begabter sind als ich es bin, zu übernehmen und füge hoffentlich noch genug Eigenes hinzu, damit das keiner bemerkt.

CG: Du und Robert Kirkman haben ja schon vor The Walking Dead zusammengearbeitet. Wie seid ihr zwei das Kreativteam für Battle Pope geworden?

TM: Wir haben uns im Alter von zwölf Jahren kennen gelernt, im Geschichtskurs der siebten Klasse. Wir sind auf dieselbe Schule gegangen und haben im selben Jahr unseren Abschluss gemacht. Insofern haben wir eine ganz schöne gemeinsame Geschichte hinter uns, wenn man bedenkt, wie jung wir sind.
Als ich in meinem ersten Jahr auf dem College war, erhielt ich einen Anruf von Robert, den ich seit Monaten nicht mehr gesehen hatte. Robert fragte, ob ich daran interessiert sei, mich an einem Comic zu versuchen. Wir haben nicht gewusst, wie man das macht, aber wir wussten, wie so ein Comic aussehen sollte, und wir sind davon ausgehend Schritt für Schritt zurückgegangen und haben es ausgeknobelt.
CG: Wie haben du und Robert für The Walking Dead zusammengearbeitet? Habt ihr euch persönlich getroffen und Dinge ausdiskutiert, oder hat der ganze Kreativprozess über das Telefon, die Schneckenpost und das Internet stattgefunden?

TM: Nachdem ich vom College abgegangen bin, habe ich tatsächlich ein Haus gefunden, das nur ein paar Meilen von seinem Wohnort entfernt lag. Manchmal haben wir telefoniert, aber meistens bin ich einfach rüber in sein Studio gegangen und wir haben uns gegenseitig Ideen zugeworfen, während wir arbeiteten.
CG: Wie groß war dein Einfluss auf das Charakterdesign? Hatte Robert klare Vorstellungen davon, wie die Figuren aussehen sollten, oder hattest du da etwas Spielraum?

TM: Bei den Hauptfiguren hatte Robert Ideen, welcher bestimmte Schauspieler sie spielen könnte, also habe ich die Figuren auf diesen generellen Beschreibungen basieren lassen und dann versucht, ihnen währenddessen noch meinen eigenen Stempel aufzudrücken. Andere Charaktere hatten lockerere Beschreibungen und manche waren einfach nur Namen, die ich dann in Personen verwandelt habe, basierend darauf, wie sie sich in den Skripts verhielten und ziemlich oft an Leute angelehnt, die ich im echten Leben kenne oder gesehen habe.

CG: Von wem kam die Idee, die Serie monochrom zu halten und was war der entscheidende Faktor dafür? Immerhin ist ja nur ein wichtiger Zombie-Film (Romeros Night of the Living Dead) in schwarz-weiß gefilmt worden.

TM: Ich weiß nicht mehr, wessen Idee es war, den Comic so zu gestalten, aber Robert und ich mochten die Idee beide sehr, besonders weil Night of the Living Dead so gefilmt worden war. Ich hatte zuvor schon ein paar kürzere Dinge in diesem Stil gemacht und war begierig, das bei einem ganzen Comic auszuprobieren. Und die Tatsache, dass Schwarz-Weiß-Titel entscheidend billiger zu drucken sind, hat sicher auch nicht geschadet bei der Entscheidung.

CG: Hattest du Einfluss darauf, wer die Ausgaben “koloriert” hat? Immerhin ändert sich die Qualität der Monochromfarben ziemlich stark, je nachdem, wer dafür verantwortlich war.

TM: Ich habe das Schattieren in den ersten fünf Ausgaben selbst gemacht. Ich bin ausgestiegen, als ich mit dem Schattieren ein paar Seiten weit in Ausgabe 6 gekommen war, und Kirkman bat Cliff Rathburn, hier auszuhelfen. Ich habe ihn nicht selber ausgewählt, aber er ist derjenige, für den ich mich auch entschieden hätte, wäre ich gefragt worden. Meine Titelbilder habe ich immer selbst koloriert, aber das liegt hauptsächlich daran, dass ich es als eine Art Therapie empfinde, zu malen, und da ich nicht auf Leinwand malen kann, ist heutzutage meine einzige Möglichkeit, etwas in dieser Richtung zu machen,meine Titelbilder digital zu kolorieren.
CG: Der optische Stil des Serie ist ziemlich beeindruckend: Ich erinnere mich noch, wie ich im ersten Paperback eine Seite umblätterte und dann Rick sah, in der Mitte von dem, was einmal Atlanta war, jetzt komplett von Zombies überrannt und in der Mitte ragte dieser gestrandete Panzer aus der Menge hervor und ich habe mir nur gedacht: ’Yeah, so sollten Zombiegeschichten aussehen.’ Also, wie hast du Ideen bekommen, wie die Welt und die Zombies in The Walking Dead aussehen sollten? Hast du bestimmte Filme geguckt, bestimmte Bücher gelesen, dir bestimmte Fotos angeschaut?

TM: Ich mochte wirklich diesen runtergekommenen Look, den die Settings in George Romeros Day of the Dead und in Lucio Fulcis Zombie hatten. Bei den Zombies selber mochte ich sehr, was Tom Savini in Day of the Dead und im Remake von Night of the Living Dead geschafft hat. Ich mochte es auch, dass in Fulcis Zombie Käfer hinzufügt worden waren, etwas, das ich in meine Zeichnungen habe einfließen lassen, weil ich so etwas größtenteils wirklich nicht allzu oft in Comics gesehen hatte.

Ich habe für die Zombies viele Nachforschungen angestellt, Fotos von Leichen in verschiedenen Verfallsstadien studiert und mir viele Tatort- und Autopsiefotos angesehen. Das war zuerst gar nicht leicht, aber ich habe gelernt, emotionale Aspekte, die mich verunsichern würden, auszublenden und war dann in der Lage, mir das alles objektiv und wissenschaftlich anzusehen, um zu lernen, wie man grausam entstellte, aber glaubwürdige Zombies erschafft, basierend auf echten anatomischen Studien, statt einfach nur die typischen Zombies zu zeichnen, wie ich das bei vielen anderen Reihen gesehen habe. Ich habe versucht es hinzubekommen, dass jeder Zombie sich wie eine echte Person anfühlt, die früher einmal genauso gelacht und geweint und interagiert hätte wie jeder andere Mensch auch, um dem Titel so visuell ein dramatisches Element hinzuzufügen.
CG: Deine weiblichen Charaktere sehen ja tatsächlich aus wie Frauen in der echten Welt, was in der Comicindustrie ja immer noch nicht der Standard ist. Keine Brüste in Red-Monika- oder Power Girl-Größe, keine taktisch günstig zerrissenen Klamotten wie bei Caitlin Fairchild. Wie kommt das?

TM: Tja, hauptsächlich, weil ich nicht glaube, dass die Leser sich auf eine Geschichte über echte Menschen einlassen könnten, wenn keiner davon aussähe wie ein echter Mensch, sondern alle Superhelden oder Models wären. Außerdem bin ich nicht gut darin, Cheesecake-Pinup-Girls zu zeichnen.
CG: Wo wir gerade dabei sind: wie findest du die generelle Tendenz, vor jeder Darstellung von Nacktheit zurückzuschrecken, während exzessive Gewalt absolut okay zu sein scheint?

TM: Ich denke, das ist ein amerikanischer Komplex, der absolut lächerlich ist. Wir sind so verklemmt – ich glaube, wir lassen offene Gewalt zu, weil viele finden, dass das ein akzeptables Ventil für angestaute Spannungen oder so etwas ist. Ich war immer wieder erstaunt, was für Dinge ich auf den Covern der Hefte zeigen und damit davonkommen konnte. Ungeschönt bluttriefende Szenen haben nie zu Problemen welcher Art auch immer geführt. Blut und Gedärme und Gewalt überall. Aber wenn ein Heft ein geschmackvolles Nacktbild auf dem Titel hatte, eine einzelne weibliche Brustwarze, dann würde es schon bei den Pornocomics eingeordnet werden. Wir in der amerikanischen Gesellschaft schämen uns so sehr unserer Anatomie und unserer Geschlechtsmerkmale, dass es auf eine traurige Art schon komisch ist.

Kirkman hat viele dieser typisch amerikanischen Komplexe in Sachen Nacktheit, die ich nicht teile, also hat er Nacktheit für einige Zeit in seinen Skripts besonders vermieden, obwohl mich das in einigen wenigen Fällen nicht davon abgehalten hat, sie zu zeigen, wenn die Leichen so verstümmelt waren, dass es lächerlich gewesen wäre, wären sie vollständig bekleidet gewesen, wo sie ohnehin kaum noch zu erkennen waren. Ich schätze mal, die Jahre an der Kunsthochschule, in denen man sich den ganzen Tag nackte Leute anschaut, lösen dieses alberne Tabu, das mit dem unbekleideten Körper verbunden ist. Zumindest, soweit es mich betrifft.
CG: Was ist mit den anderen Leuten, die an der Produktion des Comics beteiligt waren? Hat irgendwer bei Image je Probleme mit eurem Material gehabt und euch geraten, bestimmte Dinge zu ändern oder war Image im Großen und Ganzen einfach nur zufrieden, dass sie The Walking Dead verlegen dürfen und hat sich darauf konzentriert, den Titel zum Drucker und in die Läden zu bringen?

TM: Image hat uns immer sehr freie Hand bei dem Comic gelassen. Sie haben nie besonders in den kreativen Prozess eingegriffen. Normalerweise haben sie sich nur um das eigentliche Verlegen des Titels gekümmert.

CG: Da du vorhin auch deine Coverdesigns erwähnt hast: Wie empfindest du es, dass die einzelnen Cover nicht in den The Walking Dead-Paperbacks zu finden sind, nicht einmal in einer Covergalerie im Anhang?

TM: Mich stört es nicht, dass die Cover nicht im Paperback zu finden sind. Ich glaube, dass der Markt sich momentan in Richtung Paperbacks entwickelt, mit vielen Leuten, die die Einzelhefte auslassen und sofort auf die Veröffentlichung der Sammelbände warten. Für den Markt ist das ein bisschen gefährlich, denn wenn sich die Einzelhefte nicht gut verkaufen, dann kann es ziemlich oft passieren, dass es überhaupt kein Paperback geben wird. Wenn das Paperback zu einem ordentlichen Preis produziert wird, aber die Cover und all die anderen kleinen Extras nur in den Einzelheften zu finden sind, dann macht es die zumindest zu etwas Besonderem und bewegt die Leute hoffentlich dazu, auch diese zu kaufen.

Davon abgesehen ist der Innenteil des Paperbacks komplett in schwarz-weiß gehalten. Wenn man die Cover in Farbe hinzufügen würde, dann würde das die Produktionskosten bedeutend in die Höhe treiben – und die Cover in schwarz-weiß zu drucken würde ihnen nicht gerecht werden. Die Cover sind allerdings in der Hardcover Special Edition zu finden, was ziemlich nett ist. Damit bin ich zufrieden.

CG: Hast du Easter Eggs in deine Zeichnungen eingebaut? Beispielsweise, dass Freunde oder Familienmitglieder als Hintergrundfiguren oder – besser gesagt – als Zombies auftauchen?

TM: Gott, ja. Die ganze Zeit. Ich habe mir gedacht, dass Zombies auch mal Menschen waren, also sollten sie auch wie so jemand aussehen. Es war für mich viel einfacher, die Massenszenen mit echten Gesichtern, die ich kenne, zu füllen. Hat mir in Sachen Design eine ganze Menge Arbeit erspart. Warum auch nicht?
CG: Nach dem ersten Handlungsbogen [also nach dem ersten Sammelband, Anm. d. Red.] hast du die Serie verlassen und Charlie Adlard hat den Zeichenstift übernommen. Wie kam es dazu? Und haben du und Charlie je darüber geredet, wie er die Serie zeichnen sollte, um einen bestimmten Stil zu erhalten?

TM: Da gab es viele Gründe, warum ich gegangen bin. Bei den meisten würde ich mich unwohl fühlen, wenn ich hier ins Detail gehen würde, aber die Menge an Zeit, die es mich gekostet hat, jeden Monat ein Heft zu zeichnen, inken und grauzutönen hat dafür gesorgt, dass ich hinter meinen Zeitplan zurückgefallen bin. Besonders, wenn du bedenkst, dass ich auch die Cover entworfen und eine 48-seitige Ausgabe von BRIT gezeichnet habe, ebenfalls mit Kirkman zusammen, und das zur gleichen Zeit wie The Walking Dead. Letzten Endes wusste ich einfach, dass ich entweder aufhören musste oder mich selber kaputt machen würde.

Als ich die Serie verließ, redeten wir nicht darüber, wer kommen und für mich übernehmen würde. Kirkman hat Charlie wahrscheinlich ausgewählt, weil er weiß, dass er die Hefte bedeutend schneller als ich fertigzeichnen kann, besonders da Cliff Rathburn das Schattieren übernahm.
CG: Zombies sind immer noch ziemlich groß, in Hollywood ebenso wie im Comicbereich. Was hältst du von dem Zombieboom? Hast du andere Zombiecomics gelesen, etwa Frank Chos Zombie King oder George Romeros Toe Tags?

TM: Ich bin dankbar für den Zombieboom. Da war eine Art Vakuum, als wir mit dem Comic anfingen. Horror im Comicbereich war fast zu einem toten Genre geworden, mit höchstens ein oder zwei Erfolgen in den letzten Jahren und im Filmbereich war das Beste, auf das wir hoffen konnten, dass man sich mit Wohlwollen an Romeros Oldies und Savinis Remake von Night of the Living Dead zurückerinnerte. Das, vermischt mit den gelegentlichen Veröffentlichungen ausländischer Filme wie Cemetery Man und Brain Dead. Wir haben nicht geahnt, dass wir am Anfang einer neuen Zombieexplosion standen. Hollywood hat die Tür für uns weit aufgestoßen und dafür werde ich ewig dankbar sein.

Ich fühle mich ein wenig blöd, das zugeben zu müssen, aber die Mehrheit der neuen Zombiecomics, die seitdem erschienen sind, habe ich nicht gelesen und ich habe nur ein paar der neueren Filme gesehen.

CG: Da du dich ja mit Zombies auszukennen scheinst: Hast du einen Lieblingszombiefilm?

TM: Ich weiß nicht, ob ich da einen Favoriten aussuchen könnte. Ich liebe den originalen Night of the Living Dead. Das ist ein Klassiker, der wirklich alles richtig gemacht hat. Ich mag auch Tom Savinis Remake aus den Neunzigern. Es hat eine Zeit lang gedauert, bis ich damit warm wurde, aber die Special Effects sind wirklich spitzenklasse, und obwohl die generelle Botschaft des Films sich geändert hat, weiß ich den neuen Film absolut zu schätzen. Und alleine für das Gemetzel und die Albernheiten liebe ich noch immer Peter Jacksons Brain Dead. Der Film heitert mich richtig auf.
CG: Zur Zeit arbeitest du an Fear Agent für Image und The Exterminators für Vertigo. Worum geht es bei diesen beiden Serien und warum sollten die Leute sie sich mal anschauen?

TM: Fear Agent ist ein Sci-Fi-Titel im Stile der 50er, im Grunde genommen ein Liebesbrief von Rick Remender und mir an die alten Sci-Fi-Monster-Kisten von Wally Wood und der alten EC-Comics-Crew. Da geht es mehr um das große Abenteuer, mit schicken Raketen und Goldfischglashelmen und Strahlenpistolen und Tentakelmonstern. Wir beide waren es Leid, dass Science-Fiction sich viel zu sehr darauf konzentriert, die Technologie und alles zu erklären und es scheinbar nur noch um Handelsföderationen und bürokratischen Unsinn geht. Uns fehlten Geschichten über harte Kerle, die in Raketen herumdüsen und Außerirdischen ohne guten Grund eine reingehauen haben. Also haben wir uns entschieden, selber sowas zu machen.

The Exterminators ist schon ein schwieriger zu verkaufendes Konzept. Es geht da um Henry James, einen ehemaligen Sträfling, der versucht, sein Leben wieder auf die Reihe zu kriegen, damit angefangen, dass er einen Job im Geschäft seines Stiefvaters übernimmt. Er arbeitet mit einigen der seltsamsten und abscheulichsten Typen, die die Menschheit zu bieten hat, und ihm wird bald klar, dass dieser zusammengewürfelte Haufen an Ausgestoßenen die einzige Verteidigungslinie der Menschheit gegen die Natur ist, die uns alle in einem kurzen Moment verschlingen könnte, die wir aber einfach als gegeben akzeptiert oder im besten Falle als nervtötend wahrgenommen haben. Henry hat dann eine fast „zenhafte“ Enthüllung über die Reinheit seiner Stellung im Leben und es passieren dabei ein paar ziemlich erschütternde Wendungen.

Und warum die Leute sich mal an die Serien wagen sollten, da kann ich nur sagen, sie sollten es tun, weil das gute Comics sind, die in Sachen Genre ein paar bisher selten beschrittene Wege ausprobieren. Und bei beiden Serien bin ich Mitschöpfer und Mitbesitzer, darum sind sie so etwas wie meine Babies.
CG: Etwas das ich immer frage: Welcher Comic ist gerade dein Favorit? Ist da draußen irgendein Comic, bei dem du sagst: „Das hier ist großartig. Jeder sollte das lesen.“

TM: Jesses. Der Großteil der Comics, die ich momentan lese, sind ältere Titel. EC drucken all ihre Kriegscomics, die Horror- und Sci-Fi-Serien nach. Ich habe hier auch eine große Sammlung an alten Jonah Hex-Titeln, die ich langsam durcharbeite. Ich liebe alles, was Garth Ennis macht. Ich lege mir auch alles zu, das [Mike] Mignola angepackt hat. Ich stehe tierisch auf Shaolin Cowboy, wenn es erscheint. Ich liebe auch The Goon und Ex Machina. Und Hawaiian Dick, Battle Hymn, The Expatriate und alles andere, dass B. Clay Moore schreibt.
CG: Okay, wenn ich mir die Titel angucke und bedenke, was du über Fear Agent gesagt hast und dass du vorhin erwähntest, dass du unzufrieden bist mit Superheldencomics in ihrer derzeitigen Form: Denkst du, dass der US-Mainstream, also Marvel und DC, heutzutage zu wenig Spaß machen? Immerhin, Hellboy, The Goon, Hawaiian Dick und die meisten Comics, die Ennis schreibt, nehmen sich selbst ja nicht allzu ernst.

TM: Das tue ich. Ich persönlich finde, dass es am wichtigsten ist, Spaß zu haben. Ernsthafte Comics haben ihren Platz und ich mag sie wirklich sehr, aber ich kaufe mir keine Superheldencomics für so etwas. Ich bin es Leid, darüber zu lesen, welcher neue Superheldensidekick jetzt von Crack abhängig ist oder AIDS hat.
CG: Wie schwer ist es, als Comiczeichner sein Geld zu verdienen? Besonders am Anfang, wenn man noch nicht an einer aufmerksamkeitswirksamen Serie gearbeitet hast. Musstest du zusätzliche Zeichnungen (zum Beispiel für die Werbungbranche) anfertigen, um über die Runden zu kommen?

TM: Am Anfang ist es nicht leicht, besonders wenn du einen neuen, eigenen Comic beginnst. Ich habe tagsüber bei UPS gearbeitet, Kartons herumgeworfen, während ich in der Schule war und meine ersten Comics gezeichnet habe. Glücklicherweise habe ich einen guten Job erhalten, als ich eine BeastMan-Einzelgeschichte für die Masters of the Universe-Lizenznehmer zeichnen durfte. Ich habe da genug Geld gemacht, um davon ein paar Monate leben zu können, während ich mich tiefer hineingekniet habe, ein Profi zu werden, der von seiner Kunst leben kann. Kirkman war da in einer etwas besseren Position, da er mehrere Projekte gleichzeitig am Laufen hatte, weil er pro Projekt weniger Zeit investieren musste, als das beim Zeichner der Fall ist und weil er eine Ehefrau hat, die damals auch arbeitete.

Ich wiederum musste den Großteil meiner Zeit für ein einzelnes Projekt aufwenden und lebte allein. Während wir an The Walking Dead gearbeitet haben, sahen wir nicht eine müde Mark bis zwei Monate nach der Veröffentlichung der Erstausgabe, also habe ich mehrere Monate mit sehr wenig Einkommen daran mitgearbeitet, den Titel abheben zu lassen. Ich war schon glücklich, dass ich meine Miete wieder reinbekommen habe und habe mich gefragt, wo genau meine nächste Mahlzeit herkommen würde. Ich habe verschiedene Zeichnungen angefertigt, um mich über Wasser zu halten, aber nichts von Bedeutung, wenn man bedenkt, wie zeitaufwändig es sein kann, jeden Monat ein ganzes Heft anzufertigen. Glücklicherweise hat sich die harte Arbeit ausgezahlt und jetzt kann ich auch wie ein echter Mensch leben, besonders weil ich jetzt mit einem größeren Verlag zusammenarbeite.
CG: Wenn du dir die Probleme anguckst, die du als Künstler hast, der gerade am Anfang seiner Karriere steht: Welche Lektionen, die du auf die harte Tour gelernt hast, würdest du an diejenigen weitergeben, die versuchen, ins Comicgeschäft einzusteigen?

TM: Ein paar Dinge. Hab keine Angst davor, ein Risiko einzugehen. Das Leben ist zu kurz, um rumzusitzen und sich zu fragen, ob man etwas geschafft hätte. Du versagst zu 100 Prozent bei solchen Dingen, die du nie versuchst. Wenn du glaubst, dass du das nächste Jahr damit verbringst, dein Portfolio aufzubauen, aber sich in der Zwischenzeit ein Job im kleinen Rahmen anbietet, der dir wahrscheinlich kein Geld einbringt, dann nimm den Job trotzdem an. Du würdest die Zeit sowieso damit verbringen zu üben, ohne Geld dafür zubekommen, aber so wird dabei vielleicht sogar noch etwas von dir veröffentlicht. Und du weißt nie, vielleicht hast du damit Erfolg und hast es dann auf deine eigene Art geschafft.

Aber jetzt, wo das gesagt ist, sei außerdem vorsichtig und pass auf dich selber auf. Dinge passieren, und nur weil du jemanden kennst und als Freund betrachtest, heißt das nicht, dass diese Person auch immer nur dein Bestes will. Das bedeutet nicht, dass die Person schlecht ist. Du solltest nie vor etwas zurückschrecken, das nach einem sinnvollen Projekt klingt, aber stell sicher, dass du dich selbst schützt, Dinge von Anfang an schriftlich hast, denn eine Menge Dinge könnten passieren und alles bisher Gewesene auf den Kopf stellen.
CG: Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass du den Witz inzwischen schon zu oft gehört hast, aber hast du es je bereut, Iron Maiden verlassen und eine Karriere als Comickünstler verfolgt zu haben?

TM: Ich erinnere mich gern an jene Tage zurück, aber zwischen meiner Gospelgruppe, dem Kickboxen und meinem Job als erfolgreichster Subaru-Händler in Decatur, Alabama, habe ich es geschafft, einfach vorwärts zu blicken und nur wenig zu bedauern.
CG: Und als Rausschmeißer: Was sind deine Ziele für die Zukunft? Was möchtest du noch erreichen?

TM: Ich würde gerne in der Lage sein, mich von dem monatlichen Trott loszureißen, in dem man steckt, wenn man einen amerikanischen Comic macht, und würde mir gerne ein Jahr lang oder so Zeit nehmen können, um einen einzelnen Band zu produzieren, den zu verkaufen und das dann noch einmal zu machen. In etwa so, wie das Romanautoren machen können. Ich würde gerne ein paar Western- und Wikinger-Stories machen und ich weiß nicht was sonst noch.

Aber auf lange Sicht möchte einfach nicht verschwinden. Ich hatte neulich einen Hallo-Wach-Moment, als ich mir die Arbeiten von ein paar Weltklasse-Illustratoren angesehen habe und da ist mir klar geworden, dass ich noch eine Schüppe zulegen muss. Es hat mich fast gelähmt, mir das Material dieser Zeichner anzusehen, aber hauptsächlich hat es in mir ein kleines Feuer entfacht, etwas wirklich Bedeutsames und Inspiriertes zu erschaffen. Ich möchte einen Eindruck hinterlassen, möchte, dass sich die Leute wirklich an mich erinnern. Ich schätze, das ist mein wirkliches Ziel, so eingebildet das jetzt auch klingt. Ich weiß nicht einmal, ob das überhaupt möglich ist, aber das wird mich nicht davon abhalten, es zu versuchen.
CG: Damit wäre das dann auch erledigt. Danke, dass du dir die Zeit genommen und unsere Fragen beantwortet hast, Tony.

TM: Nein, ich danke dir! Das hat echt Spaß gemacht!

zeitgleiches Interview mit dem TWD-Autor Robert Kirkman

Tonys Website

Cross Cult (deutscher Verleger von The Walking Dead)

Image Comics (US-Verleger von The Walking Dead)

The Walking Dead bei Amazon bestellen

Bildquellen: Tony Moore, Cross Cult

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The first tradepaperback of The Walking Dead will soon be released in Germany, published by Cross Cult. Translated parts of the following interview with penciller (#1-#6), cover artist (#1-#25) and Eisner Award nominee Tony Moore can be found in said print edition.

Below we present the complete interview that was done for Comicgate by e-mail in the end of 2005 (interviewer: Björn Wederhake).

Comicgate: Which artists are your idols or had a big influence on you? Your style, at least concerning the faces, reminds me somewhat of a more refined version of the ‘traditional’ Image style.

Tony Moore: I’d say my biggest influences have been John Romita Jr, Geoff Darrow, Jack Davis, and John Severin. Davis and Severin are my oldest influences, since I was into them in Mad and Cracked when I was first learning to read. Romita came as I got a little older and has since become my model for straightforward storytelling. Darrow hooked me when I was about 13 and never let go. In fact I’m still trying to pour over all the details and lines of the first book I ever bought of his.

I grew up on the early Image guys, back when they were doing great stuff for Marvel and I followed them over to their new titles. I took a lot of storytelling cues from Erik Larsen, and I really strive to spark readers the way those guys did me. When people my age or older come up to me at conventions with books to sign, it’s great… but when a kid does it, man, that is fulfilling.
CG: How about European artists? Are you familiar with some of them? Any influences from this direction?

TM: I love Moebius. I really enjoyed his work on Blueberry, and I have a few others including just some various art books. I really like Bruno Gazzotti’s work on Soda, but I haven’t been able to find any translations of it that I could buy over here. I also love Milo Manara’s work in Heavy Metal. My exposure to most European stuff is pretty limited, though I’m trying to track down more and more stuff as I get increasingly disinterested with American superheroes as they are.
CG: As an artist, what would you say are your greatest strengths and weaknesses? Anything you really have to struggle with if you have to draw it?

TM: I think my strengths come in having characters emote on the page, and in adding a tangible grit to things. I try to make a scene easy to immerse yourself into, and I feel good about what I’ve been able to do along those lines. I don’t think that heavy use of blacks is a strength of mine. I often wish I were bolder in that aspect. And I’m not very good with technical design. I try to lift as many successful aspects of that kind of stuff from other artists whom I think are better at it than I am, and hopefully add enough of my own spin on it that nobody notices.
CG: You and Robert Kirkman worked together prior to The Walking Dead. How did you two become the creative team for Battle Pope?

TM: We met when we were 12 years old, in 7th grade History class. We went to the same school and graduated the same year, so we have a good deal of history, considering how young we are. When I was in my first year of college, I got a call from Robert, whom I hadn’t seen in months, asking if I’d be interested in trying to do a comic. We didn’t know how to make comics, but we knew what they were supposed to look like, so we basically reverse-engineered the process and figured it out.
CG: For The Walking Dead, how exactly did you and Robert co-operate? Did you meet in person and discuss things or did this all happen via phone, snail mail and the internet?

TM: Once I left college, I actually got a house just a couple of miles away from where he lived. Sometimes there were phone conversations, but mostly, I would just come over to his studio and we could shoot ideas back and forth as we worked.
CG: How big was your influence on the character designs? Did Robert have clear cut visions about how the characters should look or did you have some leeway there?

TM: For many of the main characters, Robert would have ideas of specific actors he envisioned playing them, so I would base them off those general descriptions and try to put my own stamp on them as I went. Other characters had looser descriptions, and some of them were just names that I turned into people based on how they acted in the scripts, based a lot of times off people I knew or had seen in real life.
CG: Who had the idea of doing the title in monochrome and what was the decisive factor for doing so? After all, only one major zombie movie (George A. Romero’s Night of the Living Dead) has been shot in black and white.

TM: I don’t remember whose idea it was to do the book that way, but I know Robert and I both really liked the idea, especially given that Romero’s Night of the Living Dead was made that way. I had done a few short things in that style before and was anxious to try it on a whole book. And the fact that black and white books are considerably less expensive to print sure didn’t hurt.
CG: Did you have any influence on who ‘colored’ your issues? After all, the quality of the monochrome color pretty much varies depending on who was responsible for the coloring.

TM: I did the shading on the first 5 issues myself. I left the book just a few pages into the shading process on issue 6, and Kirkman asked Cliff Rathburn to step in. I didn’t pick him myself, but he’s the one I would have picked if I had been asked. On my cover work, I always colored myself, but that’s mainly because I find painting very therapeutic, and in lieu of getting to work on a canvas, getting to digitally color my work for covers is my only outlet for that, these days.
CG: The visual style of the title is quite impressive: I still remember turning the page in the first paperback and there was Rick, in the middle of what was once Atlanta, now overrun by zombies and with that derelict tank standing out from the crowd and I just thought: ‘Yeah, that’s how zombie stories should look like.’ So, what did you do in order to get the ideas about how the world and the zombies should look like? Did you watch certain movies, read certain books, look at certain photos?

TM: I really liked the run-down look of the settings in George Romero’s Day of the Dead, and Lucio Fulci’s Zombie. As for the zombies themselves, I really liked what Tom Savini had done in Day of the Dead and the Night of the Living Dead remake. I also loved the inclusion of bugs in Fulci’s Zombie, which I really integrated into my stuff, since I hadn’t really seen it all that much in comics for the most part.

I did a lot of research for the zombies, studying photos of corpses in various stages of decay and looking at a lot of crime scene and autopsy pictures. It wasn’t easy at first, but I learned to let go of the issues of humanity that would make me uneasy and I became able to look at them objectively and scientifically to learn how to construct gruesome but believable zombies, based on real anatomical study, not just draw generic zombies like I had seen in a lot of books. I tried to make each zombie feel like a real person that once would have laughed and cried and interacted just like any other character, to visually add to the human drama aspect of the book.
CG: Your women actually look like real world females, which is still not a given in the comic industry. No Red Monika or Power Girl bust, no tactically shredded clothes as with Caitlin Fairchild. How come?

TM: Well, mainly because I don’t think people can relate as easily to a story supposedly about real people when none of them look like real people, but are all superheroes or models. Also, I’m no good at drawing cheesecake pinup girls.
CG: In the same vein: How do you regard the general tendency to shy away from any actual nudity, while strong violence seems to be perfectly okay?

TM: I think it’s an American hangup that is completely ridiculous. We’re so repressed I think we allow overt violence because many feel that’s an acceptable outlet for tension or something. I was continually amazed at what I was able to get away with putting on the covers of the book. Unadulterated gore was met with no qualms whatsoever. Blood and guts and violence all over the place. If a book had a tasteful artistic nude on the cover, however, a single female nipple would get it filed away with the porno comics. American society is so deathly ashamed of our anatomy and sex that it’s sadly comedic.

Kirkman has a lot of the typically American hang-ups with nudity that I don’t share, so he’s specifically avoided it in his scripts for some time, though I didn’t let it stop me in a few slight cases where the bodies were so multilated it would be ridiculous to have them fully clothed when they were already pretty much unrecognizable, anyway. I guess years of art school, looking at nude people all day every day, removed the giddy taboo associated with the uncovered body, as far as I’m concerned.
CG: What about the other people involved in making the comic? Did anybody from Image ever have any problems with your material and adviced you to change certain things or was Image in general just happy to publish The Walking Dead and focussed entirely on getting the title to the printer and to the stores?

TM: Image has always been very hands-off with the book. They never get very editorial about the creative process, usually only worrying about the actual publishing.
CG: Since you mentioned your cover designs: How do you feel about the fact that the individual covers are not included in the TWD paperbacks, not even in an additional cover gallery?

TM: I don't mind the covers not being in the paperback. I think the market is shifting toward paperbacks right now, with a lot of people forgoing the singles and waiting for the collection to be released. For the market, this is kind of dangerous, because of the single issues don't sell well, a lot of times there might not even be a trade paperback. Producing the paperback at an affordable price but keeping the covers and all the little extras for the single issues at least gives something special to the singles, hopefully motivating people to buy those as well. Besides, the interior of the trade paperback is all black and white. Adding the covers in color would jump the production cost significantly, and just printing them in black and white wouldn't really do them justice. The covers are in the collected special edition hardcover, though, which is nice. I'm satisfied with that.
CG: Do you include Easter eggs in your drawings? For example having friends or family appear as background characters or – in The Walking Dead – as zombies?

TM: God, yes. All the time. I figure the zombies were people, too, so they should look like somebody. It was a lot easier then for me to populate the crowds with real faces I already knew. Saved me a ton of time on design. Why not?
CG: After the first arc you left the title and Charlie Adlard took up the pen. Why that? And did you and Charlie ever talk about how to draw the title in order to retain a certain visual style?

TM: There were a lot of reasons I left. Most of which I don’t feel confortable going into here, but the amount of time it took me to pencil, ink, and greytone the book each month was causing me to slip on the schedule, especially when you toss in that I was doing the covers as well, and did a 48 page issue of BRIT, also with Kirkman, concurrently with The Walking Dead. In the end, though, I knew I had to leave or I would run myself into the ground.

When I left, there was no communication about who would come on to take over. Kirkman chose Charlie probably because he knew he could get the book done considerably faster than me, especially with Cliff Rathburn doing his shading.
CG: Zombies are still pretty big, in Hollywood as well as in comics. What do you think about this zombie boom? Did you read any other zombie titles like Frank Cho’s Zombie King or George Romero’s Toe Tags?

TM: I’m grateful for the zombie boom. It was something of a vacuum when we started the book. Horror in comics had become nearly a dead genre, with only one or two successes in recent years, and in movies, the best we had to hope for was looking fondly back on Romero’s oldies and Savini’s remake of Night of the Living Dead, with some scattered foreign releases like Cemetery Man and Brain Dead. Little did we know that we were on the cusp of a new zombie explosion.Hollywood kicked the door wide open for us on that one, and for that, I’m eternally grateful.

I feel dirty admitting it, but I haven’t read the majority of the new zombie books that have come out since, and I have only seen a couple of the newer movies.
CG: Since you really seem to know about your zombies: Do you have a favourite zombie movie?

TM: I don't know that I could pick a favorite. I love the original Night of the Living Dead. It's a classic that really did it right. I also liked Tom Savini's remake in the 90s. It took me a while to warm up to it, but the special effects are really top-notch and even though the general message of the film changed, I could appreciate the new film fully. And for sheer gore and goofiness, I still love Peter Jackson's Brain Dead. That movie cracks me up.
CG: Right now you’re doing Fear Agent for Image and The Exterminators for Vertigo. What are these two titles about and why should people check them out?

TM: Fear Agent is a 50’s style sci-fi book, basically Rick Remender’s and my love letter to the old sci-fi monster romps by Wally Wood and the old EC Comics crew. It’s more about high adventure, with sleek rockets and bubble helmets, and ray guns and tentacle monsters. We both had gotten tired of science fiction that was bent on over-explaining the technology of everything, and seemed to be all about trade federations and bureaucratic nonsense. We missed stories about tough guys who scuttled around in rockets and punched aliens for no good reason, so we decided to make our own.

The Exterminators is a stranger concept to sell. It’s about Henry James, an ex-convict who is trying to get his life back on track, starting with taking a job at his stepfather’s extermination business. He works with some of the weirdest and most vile characters humanity has to offer, and he comes to realize that this motley crew of rejects are society’s only line of defense against nature, which could instantly envelop us all on a moment’s notice, but which we’ve all pretty much taken for granted or treated like a nuisance at most. Henry comes to an almost Zen-like revelation about the purity of his position in life, and goes through some harrowing twists and turns along the way.

As for why people should check them out, all I can say is that they should because they’re good comics, testing some fairly untraveled ground genre-wise, and they’re both books that I’ve co-created and co-own, so my stake in them makes me feel like they’re my babies.
CG: Something I always ask: Which title is your favorite right now? Is there any comic out there, where you say: ‘This is great. Everybody should read this.’

TM: Jeez. The majority of books I’m reading now are older books. EC reprints of all their war books, and horror and sci fi stuff. I also have a massive Jonah Hex backlog that I’m slowly working my way through. I enjoy all of Garth Ennis’ stuff. I also pick up anything [Mike] Mignola touches. I’m really digging Shaolin Cowboy when it comes out. I also love The Goon and Ex Machina. And Hawaiian Dick, Battle Hymn, The Expatriate and anything else B Clay Moore writes.
CG: Now, looking at these titles, considering what you said about Fear Agent and that you mentioned earlier that you are dissatisfied with superhero comics in their current form, do you think that the US mainstream – i.e. Marvel and DC comics – nowadays lacks a certain sense of fun? After all, The Goon, Hellboy, Hawaiian Dick and many comics done by Ennis don't take themself too seriously.

TM: I do. Personally I think having fun is what it's all about. Serious comics have their place, and I enjoy them immensely, but I don't turn to superheroes for anything like that. I get tired of reading about which new superhero's sidekick is addicted to crack or has AIDS.
CG: How hard is it to eke out a living being a comic book artist? Especially in the beginning, when you haven’t worked on a high profile series. Do you have to do additional illustrations (i.e. for advertisings) to make ends meet?

TM: In the beginning it’s not easy, especially starting off a new book of your own. I kept a day job at UPS, throwing boxes around, while I was in school and drawing my first few books. Fortunately, I got a good gig drawing a BeastMan one-shot for the Masters of the Universe license and made enough money to live off of for a couple months as I took the plunge into being a professional who lives off his art. Kirkman was in a little better shape, having other projects since his time invested per project was considerably less than an illustrator’s, and having a wife who was working as well.

I, on the other hand, had to commit most of my time to a single project and lived alone. Working on The Walking Dead, we didn’t see a single dime until more than two months after the first issue was published, so I was working for several months launching the book with little income, lucky to make rent and wondering exactly where my next meal was coming from. I did a few miscellaneous illustrations to help stay afloat, but nothing substantial, given how time-consuming drawing a whole book each month can be. Luckily, the hard work paid off, and now I can live like a real human being, especially working with a bigger publisher.
CG: Seeing these troubles you have as an artist starting your career, which lesson you learned the hard way would you teach to those who try to break into the industry?

TM: A couple things. Don't be afraid to take a chance. Life's too short to sit and wonder if you could have made something. You fail at 100% of the things you never try. If you think you're going to spend the next year building your portfolio, but then in the meantime you get an offer to do a small-press gig that is likely to not pay, go on and take the gig. You'd be spending that time practicing for free anyway, but at least this way you'd maybe be getting published in the process. And you never know, it could be successful and you will have made it on your own terms.

But that said, be smart and watch out for yourself. Things happen and just because you know someone and consider them friends doesn't mean they're always looking out for your best interests. It doesn't mean that they're horrible people. You should never shy away from something that sounds like a worthwhile project, but make sure you're protecting yourself in writing from the get-go, because any number of things could happen and turn your entire situation upside down.
CG: I’m sure you heard this joke far too often by now, but do you ever regret leaving Iron Maiden to pursue a career as comic book artist?

TM: I look fondly back on those days, but between my gospel group, kickboxing, and being the most successful Subaru dealer in Decatur, Alabama, I’ve managed to keep plowing ahead with few regrets.
CG: And as a closer: What are your ambitions for the future? What do you want to achieve?

TM: I’d like to be able to break away from the monthly grind of American comic book production, and be able to take a year or so and produce a volume of work, sell it and then do it all over again, much like how novelists are able to work. I’d like to produce a few westerns and some Viking stories, and I don’t know what else.

In the long term, though, I just don’t want to fade away. I was awakened recently by looking at some world-class illustrators, and realized I need to step up my game. I was nearly stopped dead in my tracks looking at come of these illustrators, but mostly it really lit a fire inside me to try and make some really meaningful and inspired work. I want to make my mark and be truly remembered. That’s my ultimate goal, I guess, pompous as it sounds. I don’t know if it’s even possible, but that won’t stop me from trying.
CG: That about wraps it up. Thanks for taking your time and answering our questions, Tony.

TM: No, thank you! This was great!

links:

interview with TWD creator Robert Kirkman

Tony's website

Cross Cult (German publisher of The Walking Dead)

Image Comics (US publisher of The Walking Dead)

Walking Dead is TM and © Robert Kirkman, 2006. All Rights Reserved. Mit freundlicher Genehmigung von Cross Cult.