Autor: Benjamin Vogt

X

Warum sich einen komplizierten Titel ausdenken, wenn es doch ganz einfach geht? Comics von Charles Burns sind ja gemeinhin überhaupt nicht leicht zu verstehen. Das lässt die schlichte Bezeichnung  seines neuen Werkes, X, fast schon ironisch wirken.

Lust & Glaube

Bereits vor einigen Monaten wurde die Neuauflage von Alejandro Jodorowskys (Text) und Moebius‘ (Zeichnungen) dreiteiliger Serie Lust & Glaube aus den Neunzigern bei Schreiber & Leser veröffentlicht, durch den kürzlichen Tod des legendären Zeichners (u.a. Der Incal, Arzach, Die Hermetische Garage, Blueberry) erhält die Publikation nun traurige Aktualität. Mit der schicken Gesamtausgabe der frühen Kollaboration der beiden Altmeister darf man die Zeichenkunst von Moebius alias Jean Giraud nochmal aufs Neue genießen.

Winzling 1 – Das Erwachen

altDie erste Ausgabe von Winzling wurde bereits 1997 vom ersten Splitter-Verlag veröffentlicht. Finix hat sich jetzt dazu entschlossen, die damals abgebrochene Serie nicht wie gewohnt fortzuführen, sondern alle drei Alben von Beginn komplett im einheitlichen HC-Format und mit neuem Cover zu publizieren.

Betelgeuze Gesamtausgabe

Nachdem mich die Gesamtausgabe von Aldebaran geradezu begeistern konnte, war ich dementsprechend sehr gespannt, wie Leo (alias Luis Eduardo de Oliveira) seinen Sci-Fi-Comic im zweiten Zyklus fortgeführt hat. Betelgeuze heißt dieser, wiederum benannt nach dem Planeten, der den hauptsächlichen Ort des Geschehens markiert.

Onkel Dagobert: Milliardenraub in Entenhausen

60 Jahre hatte Dagobert Ducks riesiger Geldspeicher bei Erscheinen dieses Bands Ende 2011 auf dem Buckel. Grund genug, dem Gebäude, das das gesammelte Vermögen der reichsten Ente der Welt beherbergt, einen Jubiläums-Band zu kredenzen. Natürlich setzt die Ehapa Comic Collection bei der Zusammenstellung der thematisch passenden Geschichten voll und ganz auf die beiden Zugpferde Carl Barks und Don Rosa; alle Stories in „Milliardenraub in Entenhausen“ stammen abwechselnd von den beiden Künstlern.

Existenzen und andere Abgründe

altYoshihiro Tatsumi gilt als einer der ganz großen Mangaka. Umso erstaunlicher ist es, dass jetzt mit Existenzen und andere Abgründe bei Carlsen erstmals Material des Altmeisters in Deutschland veröffentlicht wird. In den Fünfziger Jahren entwickelte er für seine Art des Comics den Begriff „Gekiga“, was so viel heißt wie „dramatische Bilder“ und eine deutliche Abgrenzung gegenüber der damals vorherrschenden Erwartung sein sollte, dass Comics immer komisch sein müssen.


Canardo Sammelband 1

Es ist nur folgerichtig, dass der Verlag Schreiber & Leser im Zuge des übergreifenden Trends zu Comic-Gesamtausgaben, versucht sich sein Stück vom Kuchen zu sichern. Dafür schickt er die größeren Zugpferde seines Programms nach und nach ins Rennen. Im Anschluss an den Start der Komplettausgabe von Largo Winch wird mit Benoit Sokals Canardo gleich der nächste Klassiker auf den Markt losgelassen.


Die Einladung

Eines Nachts klingelt Raphaels Telefon. Sein Freund Leo hat eine Panne und er möchte nun, dass Raphael ihm zu Hilfe eilt. Mehr schlecht als recht lässt sich dieser schließlich von seiner Freundin überzeugen, seinen Kumpel nicht im Stich zu lassen. An Leos stehendem Auto, mitten auf einer Landstraße, angekommen, erwartet den missmutigen Raphael jedoch eine Überraschung, mit der er niemals gerechnet hätte.

Mouse Guard: Legenden der Wächter 1

Ein Ausflug ins wunderbare Fantasiereich von David Petersens Mouse Guard ist immer eine Besonderheit und ein mit Spannung erwartetes Leseerlebnis. Petersen führte seine Mauswächter in den beiden ersten, regulären Bänden der Reihe durch den stürmischen Herbst und den kalten Winter des Jahres 1152. Bevor jedoch die nächste Jahreszeit für die mit Umhang und Schwert ausgerüsteten Nager anbricht, liegt mit Legenden der Wächter eine illustre Anthologie vor.

Ich habe Adolf Hitler getötet

Der neue Comic des norwegischen Künstlers Jason (Pssssst!,Hey, warte mal…, Hemingway) verstört gleich in zweifacher Hinsicht (eigentlich in dreifacher, aber an die anthropomorphen Figuren hat man sich ja bereits gewöhnt): Zum einen existiert in seiner Geschichte das Zeitreisen, zum anderen zeichnet er eine Gesellschaft, in der Auftragskiller ein ganz normaler Beruf ist. Eben dies ist die Arbeit des namenlosen Protagonisten; ob Ehefrau, Verwandte oder Chef, fast jeder will irgendjemanden loswerden, ohne sich selbst die Hände schmutzig zu machen. Das Geschäft floriert, aber der Killer ist desillusioniert, von seiner Tätigkeit und seiner Gattin gleichermaßen.